Hallo Zusammen
Unvorstellbar aber wahr, ich lebe auch noch geschichtentechnisch noch.
Nach zwei derben Rückschlägen, hatte ich insgeheim für mich beschlossen, eine weitere Pause einzulegen, da ich sehr dünnhäutig war und niemanden hier deswegen beleidigen wollte.
Doch in der Zeit, und den vielen Spoilern und neuen Episoden :D, ist wieder etwas neues entstanden.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst bei denen bedanken, die mich nicht aufgegeben haben und mich ermutigt haben, weiter zu schreiben, da sie den Mist mögen, den ich da fabriziere.
Einen besonderen Dank geht natürlich an Elli, die sich immer meine Ideen und mein Gejammer aufgrund Motivationslosigkeit und sonstigem Aua aua angehört hat. Danke dir meine Liebe
An alle Anti-Alex-Leute, auch wenn er der Partner von Semir hier ist, so habe ich eine Überraschung für euch eingebaut
Noch etwas zum Schluss: Diese Geschichte ist so gut wie fertig. Der Schluss fehlt noch, aber ich denke, bei über 30 Seiten darf ich es riskieren, sie einzustellen
Ich wünsche euch viel Spass.
LG
Jenni
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Charakterprofil Johanna Schimke:
Johanna, von allen Joshi genannt, Schimke. 25 Jahre alt. Technikerin bei der KTU und Hartmuts rechte Hand.
Sie trat bei meiner Geschichte "Tödliche Folgen" auf. Sie ist frech, grossschnablig und eine recht eigene Persönlichkeit.
Blutige Rache
Johanna, Joshi, Schimke hätte diesen Morgen am liebsten begraben und für immer vergessen. Wenn man bereits schon in die Ecke des Nachttischens läuft und sich einen schönen blauen Fleck einhandelt, konnte man den Tag sowieso vergessen. Wenn dann auch noch der Chef anruft, der Kaffee sei alle und man müsste noch bei der Autobahnraststelle anhalten, konnte man sowieso alles aufgeben.
Denn Hartmut Freund war sehr pingelig, was Kaffee anging. Er konnte aus jeder Mücke diesbezüglich einen Elefanten machen. Ansonsten war er okay, absolut okay, aber in Sachen Kaffee hätte Joshi ihm am liebsten den Hals umgedreht. Der entschiedenste Faktor aber von allen ist, die Höhe dieser Kaffeepackungen im Warenschrank. Joshi dankte immer mit ihren 172 cm sei sie eigentlich eine gut ausgewachsene Frau, doch dieses doofe Regal belehrte sie immer wieder aufs Neue. „Na super…“, knurrte sie und versuchte mit vergeblichen Sprüngen und ausgestreckten Fingern die Packung zu erreichen, doch mehr als am Plastik der Verpackung streichen lag einfach nicht drin.
„Kann man helfen?“, hörte Joshi hinter sich und drehte sich um. Ein Mann Mitte dreißig stand vor ihr und wies auf die Kaffeepackung. Sein strahlendes Lächeln unter dem dunklen Dreitagebart wirkte angenehm und ansteckend. „Gerne“, seufzte Joshi, „die denken wohl, den Kaffee trinken nur Goliaths!“ Der Mann grinste und holte Joshi die Packung herunter. „Vielen Dank, gut zu sehen, dass es noch paar gute Seelen hier gibt“, lächelte sie und der Mann kratzte an seinem mausgrauen Beanie, den er über seinem zerzausten Haar trug. „Nun ja, ist einfach schön zu sehen, dass sich gewisse Dinge nicht geändert haben, seit ich weggezogen bin!“
Interessiert legt Joshi den Kopf schief.
„Ich lebe seit einem Jahr in Amerika. Ich möchte das Grab eines Kollegen besuchen, der verstorben ist. Krankheitshalber konnte ich an der Beerdigung nicht teilnehmen.“Joshi nickte.
„Kenne ich, ich war auch im Urlaub, als ein guter Kollege verstorben ist. Ist leider noch gar nicht so lange her! Durch einen Sturm konnte ich auch nicht zurückfliegen und habe die Beerdigung verpasst…saugt ganz schön.“
Der Mann seufzte und steckte seine Hände in die engen, dunklen Jeans, die er neben einem grauen Shirt und einer braunen Lederjacke trug. Seine grauen Sneakers wirkten abgetragen und ein wenig altbacken. „Dürfte ich Sie als Dank zu einem Kaffee einladen? Oder haben Sie es eilig?“ Der Mann schüttelte mit dem Kopf. „Ich bin Musiker von Beruf, ich habe immer Zeit“, scherzte er und nahm somit Joshis Angebot dankend an. Gemeinsam gingen sie in die kleine Kaffee-Ecke und ließen sich zwei Kaffees aus dem Automaten. „Nochmals vielen Dank!“ Der Mann hob seinen Kaffeebecher und sie stießen an. „Ich musste einfach lachen, Sie mussten den gleichen Kaffee holen wie ich immer früher. Ein guter Freund trank ebenfalls nur den!“ Joshi nickte seufzend. „Und der Kaffee ist also immer noch am gleichen Ort…“ Der Mann nickte. „Gewisse Dinge ändern sich nie…“ Der Blick des Mannes wurde auf einmal nachdenklich. „Alles okay?“, fragte Joshi besorgt doch der Mann setzte ein Lächeln auf. „Alles okay…“, antwortete er, „oder…halbwegs zumindest…dürfte ich Sie um einen Rat bitten, so als Lohn für die getane Arbeit?“ Joshi nickte.
„Klar.“
„Wenn Sie sich bei ihrem besten Freund lange nicht mehr gemeldet haben…besser gesagt gar nie…und Sie wollen nun diesen Freund besuchen und sich für alles entschuldigen…wie würden Sie das anstellen?“ Joshi war mehr als erstaunt über diese Frage, besonders, weil sie den Mann ja gerade mal zehn Minuten kannte. Aber sie sah, wie sehr in das beschäftigte. Und eine Schimke hatte nun mal ein zu großes Herz.„Nun ja“, begann sie und tippelte mit den Fingern auf dem Kaffeebecher herum, „seien Sie ehrlich, warum Sie sich nicht gemeldet haben…und beharren Sie darauf, es nicht mit Absicht…sondern vielleicht gar aus Scham nicht getan haben! Kommen Sie einfach nicht mit billigen Geschenken oder leeren Floskeln…das ist der Killer aller Entschuldigungen…“ Der Mann lächelte. „Damit wären die Schulden beglichen“, scherzte er und beide drehten sich um, als die Klingel der Eingangstüre zu vernehmen war. Zwei Männer, dick in Schal und Sweater vermummt, betraten die Raststätte.