Ein neuer Tag, mit schlechten Prognosen....es scheint traurige Gewissheit, dass Bens Gehirn Schaden genommen hat.
Fragt sich nur in welchem Ausmaß... Oh Gott , was für schreckliche Nachrichten...zu warten bis einer aufwacht und man nicht weiß, ob er noch derselbe ist wie vorher oder ein Pflegefall....das ist eine Horrorvorstellung. ... Lass ihn bald aufwachen, ich halt das nicht mehr aus ...aber nicht als Pflegefall!!!
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O-ha.....das ist heftig!
Bens hohes Fieber hält die ganze Nacht an und er scheidet Rekordmengen an Flüssigkeit über die Nieren aus. Die Schwester kommt kaum nach, das über Infusionen wieder auszugleichen. Der hinzugezogene Arzt gibt dann irgendwann ein Antibiotikum, obwohl die Ursache des Fiebers noch gar nicht feststeht. Aber ich bin auch der Meinung, lieber das Breitbandantibiotikum ein bisschen früher, bevor man wartet, bis die Diagnose steht, der Patient dann aber tot ist.
Leider reagiert Ben auch auf das Medikament nicht.
Nach dem Aufwachen führt Semirs erster Weg sofort zu seinem Freund. Und auch er, als Laie, erkennt sofort, dass sich Bens Zustand verschlechtert hat. Ihm macht das Angst und er holt schnell Sarah dazu, die ja die Kenntnisse hat, eher als er, die medizinischen Zusammenhänge zu begreifen.
Auch Sarah ist mehr als besorgt um ihren Mann. Als die Visite dann kommt, ordent der Chefarzt die Gabe eines Nasensprays an. Dabei ist Ben doch gar nicht erkältet. Aber dieses Nasenspray ist auch nicht gegen Schnupfen. Sofort nach einem Sprühstoß vermindern sich Bens Ausscheidungen, und ich dachte auch, wie Semir, das ist gut. Da tut sich was..... Ben reagiert.
Aber als Sarah dann die Knie weich werden und sie zurück in ihr Zimmer will, habe ich auch schon geahnt, dass das vielleicht doch kein gutes Zeichen sein könnte.
Bens Reaktion deutet also eher auf einen Hirnschaden hin. Ähh.....gibt es da nicht noch eine alternative Interpretation? Ich will nicht, dass Ben wenn er aufwacht, den IQ einer Frikadelle hat. -
Ben ist für die Intensivschwester gerade quasi ein Vollzeitjob, alleine die ganze Flüssigkeit, die er verliert und die ihm dann inklusive Elektrolyten dringend wieder zugeführt werden muss.
Aber das Fieber sinkt und sinkt nicht. Der diensthabende Arzt verordnet ein Antibiotikum, was der Chefarzt bei der Visite auch empfiehlt. Leider nützt es aber überhaupt nichts.
Semir steht schon vor dem Frühstück wieder bei Ben auf der Matte und ist entsetzt, wie schlecht Ben aussieht. Schnell holt er Sarah dazu, die ist schließlich die Fachfrau, aber die schließt sich Semirs Meinung an. Die Visite kommt vorbei und der Chefarzt ordnet ein Nasenspray an, was die Menge der Ausscheidungen verringern soll. Das funktioniert auch. Semir und ich sind da auch erst mal beruhigt, aber Sarah zieht es gerade die Beine weg, weil sie weiß, was das wahrscheinlich bedeutet.
Oh nein, bitte lass Ben keinen Schaden am Gehirn haben. Wenn irgendwas mit der Schulter nicht okay ist oder mit dem Wadenbein, egal, dann humpelt Ben eben ein bisschen, aber ein Schaden am Gehirn ist eben nicht umkehrbar. Ich habe Angst.
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Als der Arzt sieht wie fertig Semir ist, versucht er ihn aufzumuntern. Vielleicht kann Ben das doch einigermaßen folgenlos überstehen, noch soll er die Hoffnung nicht aufgeben. Semir berichtet davon gleich Sarah die heulend im Bett liegt .Aber dennoch beteuert sie mal wieder bei Ben zu bleiben egal was kommt....
Ach wie schön!! So rührend !!! Hatte fast Pipi in den Augen....
Das MRT von Bens Gehirn sieht gar nicht soooo schlecht aus. Alle schöpfen wieder Hoffnung... Seufz... So schön
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Mir hat das Kapitel auch sehr gut gefallen.
Besonders die Stelle, wo Semir kaum einen Bissen runterkriegt, weil er an Ben denken muss, wie er bisher war und wie er vielleicht in Zukunft sein könnte.
Aber der Stationsarzt ist dann gar nicht so pessimistisch wie Sarah. Er meint, dass Ben schon Chancen hat, die Gehirnverletzung folgenlos zu überstehen, und das will man jetzt mit einem MRT und einer Angiographie herausfinden.
Semir rennt dann gleich zu Sarah und mach der wieder Hoffnung.
Das fand ich ich aber auch schön, dass Sarah sich schon Gedanken gemacht hat, das Haus behindertengerecht umzubauen und eine Pflegerin einzustellen. Sie will Ben auf jeden Fall zurück. Ganz egal, welche Schäden er hat. An ein Pflegeheim verschwendet sie gar keinen Gedanken. Ach, Sarah muss Ben doch genauso lieben wie ich.
Die Untersuchungen zeigen dann tatsächlich eine Schädigung des Zwischenhirns, aber wenn man das Gewebe dort zum Abschwellen bringt, kann Ben hinterher noch genauso schlau sein wie vorher. Ja, dann nichts wie ran mit dem Cortison!
Der Neurologe schränkt aber gleich wieder ein, dass er hier nur für sein Gebiet spricht, wenn er sagt, dass Ben wieder ganz gesund werden kann. Diesen Zwischenton habe ich schon gehört. So ganz aus dem Schneider ist Ben dann wohl immer noch nicht.
Aber jetzt freuen wir uns erst mal, dass eine Chance besteht, dass wir unseren Ben, so wie wir ihn kennen, wieder zurückkriegen. Kleinere körperliche Schäden trainiert der weg, das weiß ich. Er ist doch ein Kämpfer. -
Semir ist genau wie Sarah am Boden zerstört, als er die Prognose hört. Er will doch nichts anderes, als seinen besten Freund so zurück wie er war und wieder mit ihm über die Autobahn düsen. Aber diesen „Traum“ sieht er gerade total zerstört.
Der Stationsarzt versucht Semir ein bisschen Mut zu machen, aber wie es wirklich aussieht, wird sich erst zeigen, wenn Ben wieder aufwacht. Wenn er wieder aufwacht.
Sarah ist echt tapfer, egal was mit Ben ist, sie wird an seiner Seite sein und notfalls das Haus behindertengerecht umbauen. Hoffentlich muss sie diese Option nicht ausschöpfen.
Bens Verletzungen werden im MRT überprüft. Die Auswertung der Bilder gibt doch Anlass zur Hoffnung. Natürlich bezieht sich das nur auf die Gehirnverletzung, aber ich hatte ja schon gesagt, wenn Ben danach ein bisschen humpelt, was soll es, das wird dann sicher zu reparieren sein. Bisschen Krankengymnastik, das wird dann schon. Und Ben versucht Semir auch ein Zeichen zu geben. Alles wird gut, kann aber ruhig noch ein bisschen dauern und das eine oder andere Komplikatiönchen kann gerne auch noch „eingebaut“ werden.
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Ben kriegt nun das Cortison gespritzt. Hoffentlich wirkt das zügig. Wir wollen ja, dass Ben bald mal aufwachen darf. Obwohl er eigentlich froh sein kann, dass er noch sediert ist und manche Behandlung nicht mitbekommt.
Als der Handchirurg das abgestorbene Gewebe abträgt, so dass man danach die Sehnen sehen kann .....uhh, ob man das hätte so betäuben können, dass er dabei keine Schmerzen hat? Und jetzt hinterher tut das bestimmt auch noch ganz schön weh. Genauso, wie wenn man seine Schulter bewegt.
Das mit dieser Bleihand war wieder interessant. Was es nicht alles gibt! Wieder was gelernt. Musste mir diese Dinger natürlich gleich im Internet angucken.
Während Sarah sich wieder ein bisschen ausruhen musste, war Semir bei der Behandlung dabei. Das finde ich klasse! Wie sagte Sarahs Kollegin in einem der vorherigen Kapitel? "Der passt auf, dass wir alles richtig machen."
Semir passt wirklich gut auf Ben auf und hat sich sein Mittagsessen jetzt auch redlich verdient. Jetzt schmeckt es ihm wohl auch wieder, wo er weiß, dass Ben doch Chancen hat, wieder ganz gesund zu werden.
Obwohl mir das ja immer noch Angst macht, dass man Bens Temperatur trotz Coolpacks und Kaltluft aus dem Thermacair gerade mal so um die 40° halten kann. -
Ben hat es wirklich am besten von allen, er kann schlafen, hat keine Schmerzen. Dafür machen sich alle anderen umso mehr Sorgen und Sarah muss sich noch um das Baby kümmern. Wird Zeit, dass Ben mal wach wird !
Aber das kann noch dauern, das Fieber wird einfach nicht niedriger ... Und das ist gar nicht gut!!!! Wer weiß was das noch für Folgen hat.
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Ja, so eine emotionale Achterbahnfahrt, die macht total fertig. Aber wenigstens haben Semir und Sarah jetzt wieder ein bisschen Hoffnung.
Ben wird wirklich gut von Sarahs Kollegen versorgt, aber ich bin auch sehr dafür, dass Semir da sozusagen die „Oberaufsicht“ macht. Sicher ist sicher.
Aber das Fieber geht und geht nicht runter. Ben wird gekühlt, aber auch damit hält sich das Fieber bei 40 Grad. Was ist nur die Ursache dafür? Und solange das Fieber so hoch ist, ist eben auch nicht an eine Extubierung zu denken.
Wobei bei der „Hand-OP“ da ist es schon besser, dass Ben noch tief sediert war. Das kann ja sicher Keiner mit einer örtlichen Betäubung ertragen, wenn man da sogar die Sehnen sehen kann. Die Bleihand habe ich mir auch im Internet angeschaut, Blei war für mich irgendwie ein harter und nicht flexibler Gegenstand, wieder was dazu gelernt.
Und Semir war an Bens Seite, auch wenn der das sicher nicht bewusst mitbekommen hat, aber vielleicht im Unterbewusstsein. Da hat sich Semir sein Essen mehr als verdient. Außerdem braucht er seine ganze Kraft noch, das wird nicht leicht für Ben und Semir wird da ganz sicher an seiner Seite sein.
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"Vermutlich" - selten hat mir das Wort soviel Angst gemacht wie im letzten Satz.
Nachdem die Tage vergehen, wird Bens Fieber besser und man kann ihn wach werden lassen und offenbar erkennt er Semir und Sarah und reagiert auf Aufforderungen. Das macht alle glücklich...aber ob sie am nächsten Tag auch noch so glücklich sind? Ich bezweifle es, was ist wenn Ben nicht reden kann oder so....irgendwas wird sicher kommen, fragt sich nur was und in welchem Ausmaß ...
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"Vermutlich" - selten hat mir das Wort soviel Angst gemacht wie im letzten Satz.
Mir auch Mrs. Murphy, mir auch.Es ist schon der übernächste Tag. Semir ist auch immer noch im Krankenhaus, ganz so gut geht es wohl noch nicht mit dem Atmen, aber er hat auch keine Veranlassung schnell nach Hause zu wollen, denn schließlich ist er so immer schnell bei seinem besten Freund.
Bens Werte werden besser, auch das Fieber sinkt, jetzt kann man ihn langsam aufwachen lassen. Ich habe aber auch große Sorge, dass Ben dann irgendwelche Ausfallerscheinungen hat. Welche weiß ich auch nicht, aber das wird nicht so problemlos ablaufen, wie alle hoffen.
Tim vermisst seinen geliebten Papa auch und muss weinen, wenn die Mama ihm sagt, dass der Papa schläft. Armer kleiner Kerl, der versteht das doch alles nicht. Aber zum Glück ist er bei Hildegard wunderbar versorgt.
Felix macht das einzig richtige und gesteht seine Taten und will nach seiner Haft ein geregeltes und legales Leben führen. Seine Eltern und Großeltern haben ihn nicht fallen gelassen, sondern sind weiter an seiner Seite. Das nenne ich mal eine gute Sozialprognose.
So, Bens zweiter Aufwachversuch. Dieses Mal reagiert er auf Semir, Sarah und einfache Anweisungen. Aber da kommt noch was, gell Susannchen, das geht nicht ohne mindestens ein Komplikatiönchen ab, oder?
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Ich denke auch, jetzt kommt bald das große "Aber".
Das Cortison hat gut gewirkt, die Hirnschwellung ist zurückgegangen, die Urinausscheidung ist wieder normal, das Fieber sinkt und Ben darf langsam aufwachen. Er reagiert auf die Anweisungen der Ärzte, drückt Semirs Hand, lächelt Sarah an.... Alles scheint gut, aber.......
Während oder nach der Extubation wird irgendwas geschehen. Denn, einfach mal so rein ins Krankenhaus und gesund werden - das geht nicht. Ich denke, das wahre Drama fängt jetzt erst an. Bzw. hoffe ich das.
Obwohl ich dann natürlich auch sehr betrübt wäre. -
Am nächsten Morgen ist es soweit, Ben atmet gut selbstständig und der Beatmungschlauch kann jetzt raus.
Semir ist wieder ganz früh da, um seinem Freund beizustehen. Semir ist eigentlich auch ganz hoffnungsvoll und versucht, seine Stimmung an seinen Freund weiter zu geben, aber Ben ist sehr unruhig und hat Tränen in den Augen.
Semir denkt, der Grund hierfür ist Bens Sorge um seine Frau und seine Tochter und da kann er ihn beruhigen, aber Ben wälzt sich weiter im Bett herum. So wird das Warten auf den Stationsarzt, der Ben extubieren soll, zu einer Geduldsprobe.
Als der endlich kommt, sieht er allerdings kein Hindernis, Ben von der Beatmungsmaschine zu trennen. Auch das Fieber, das Ben immer noch hat, wird als normal eingestuft, da ja seine Verletzungen noch nicht verheilt sind.
So wird der Schlauch herausgezogen und Ben will gleich etwas sagen. Der Arzt versucht ihn noch zu bremsen, da er nicht gleich reden soll, aber Ben muss unbedingt loswerden, dass er starke Schmerzen hat.
Oje, dabei kriegt er doch Schmerzmittel. Das müssen sehr starke Schmerzen sein, wenn die Medikamente überhaupt nicht wirken. Und ich schätze, weder Hände, noch die Schulter, noch das Schienbein tun so weh. Ich tippe auf was völlig anderes.
Also sag, Ben, wo hast du solche Schmerzen?
Bin sehr gespannt, wo es so wehtut und Ben tut mir ganz arg leid. -
Es klappt Ben wach werden zu lassen, er erkennt auch Semir und kann auch reden...Ben hat aber das dringende Bedürfnis, sofort mitzuteilen, dass er so starke Schmerzen hat, die ihm sogar die Tränen in die Augen treiben.
Da tut mir ja Ben fast etwas leid
Jetzt wird die Frage sein, wo kommen die starken Schmerzen her?????? Bin gespannt.
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Die Sedierungsmittel werden runter gefahren, aber Ben kriegt noch Schmerzmittel. Die Ärzte gehen davon aus, dass das gegen die Schmerzen reicht. Leider eine Fehleinschätzung.
Aber immerhin klappt es mit Bens Eigenatmung gut und das Fieber ist auch in einem Rahmen, der eine Extubierung erlaubt. Semir setzt sich an Bens Bett und er reagiert auch schon auf Ansprache. Allerdings sind da Tränen in seinen Augen, Semir denkt vor Sorge und Angst um Sarah und Mia-Sophie, aber das ist nicht der wahre Grund.
Ben ist ganz unruhig, Semir will schon Sarah holen, aber Ben gibt ihm mit den Augen zu verstehen, dass er bitte bleiben soll. Und als er extubiert ist, soll Ben erst mal nicht reden, aber er muss einfach mitteilen, dass er so schlimme Schmerzen hat.
Die Verletzungen an den Händen verursachen sicher auch große Schmerzen, die Brüche sicher auch, aber ich glaube auch nicht, dass das die Ursache ist. Es bleibt sehr spannend.
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Ich hab Angst, dass der Arzt mit seiner Diagnose falsch liegt....Semirs Bauchgefühl täuscht meistens nicht...
Mir gefällt auch nicht, dass Ben jetzt total abgeschossen und belämmert da liegt...der Arme...!
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Das wollte ich auch sagen. Auf Semirs Bauchgefühl kann man sich meistens verlassen. Und MEIN Bauchgefühl sagt auch, dass Ben keinen Ganzkörpermuskelkater hat. Also, kann schon sein, dass er den hat, aber das ist bestimmt nicht der Grund für seine starken Schmerzen. Er liegt doch ganz ruhig und müsste eigentlich gar keine Muskeln anspannen. Da kann das doch nicht der Grund für solche Schmerzen sein.
Dass der Arzt wenig Erfahrung mit Stromverletzungen hat, ist auch nicht die günstigste Ausgangsposition. Vielleicht sollte er einen Kollegen mit Erfahrung auf diesem Gebiet hinzuziehen oder mal in der Klinik für Brandverletzte anrufen. Aber das wird er nicht tun, weil er ja denkt, er weiß, warum Ben solche Schmerzen hat.
Ben wird jetzt mit Opiaten abgeschossen, bis er nicht mehr Piep sagen kann und endlich einschläft. Er wird noch nicht mal wach, als Sarah zu Besuch kommt.
Sarah ist nur erleichtert, dass Ben normal kommunizieren kann und Semir erkannt hat. Sie ist total optimistisch und Semir will ihr das gute Gefühl nicht nehmen. Obwohl da dieser nagende Zweifel in ihm ist. -
Das wollte ich auch sagen. Auf Semirs Bauchgefühl kann man sich meistens verlassen. Und MEIN Bauchgefühl sagt auch, dass Ben keinen Ganzkörpermuskelkater hat. Also, kann schon sein, dass er den hat, aber das ist bestimmt nicht der Grund für seine starken Schmerzen.
Da kann ich mich nur anschließen, ich glaube auch nicht, dass der Ganzkörpermuskelkater so schlimme Schmerzen auslösen kann.Und ebenfalls bin ich ein bisschen besorgt, dass der Arzt so wenige Erfahrungen mit Bens Verletzungen hat. Außerdem mache ich mir Sorgen, dass Krankengymnastik da nicht die richtige Idee ist. Je nachdem, was Ben hat, könnte es damit sogar noch schlimmer werden. Außerdem ist es wohl ein großer Unterschied, ob Jemand einen Stromschlag von einer defekten Kaffeemaschine bekommt oder wie Ben sehr lange an einem Gitter hängt und bereits bewusstlos und ohne Puls ist, als er endlich am Boden aufschlägt .
Der Arzt verordnet Ben also ein stärkeres Schmerzmittel und erlaubt sogar, dass er abends etwas Trinken darf. Die Schwester schaut bei der Anweisung auch schon skeptisch und dann noch Semirs Bauchgefühl, oh,oh, oh, ich ahne Schlimmes.
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So hat Ben also seinen Stromunfall und die letzten Tage im Krankenhaus erlebt. Das ist sehr interessant, denn Ben kriegt oft mehr mit, als man sich vorstellt, wenn er so sediert daliegt. Je nachdem, wie tief er sediert war, hat er die Stimmen der Schwestern gehört und sogar manche erkannt. Er konnte dann sogar voller Scham denken, dass die ihn jetzt untenrum waschen und dann nächstens wieder bei Sarah und ihm zu Hause beim Kaffeekränzchen sitzen.
Er hat den Weaning-Versuch und den Abbruch erlebt, gespürt, dass Schläuche in ihm stecken und der Arm am Körper festgebunden ist. Er hat Sarah gesehen und verstanden, dass es ihr und dem Baby gut geht. Und vor allem hat er immer wieder Semir gehört und gesehen, und das hat ihm viel Kraft und Trost gegeben. Da sieht man mal, wie wichtig der Chef-Händchenhalter für ihn ist.
Aber Ben hat leider immer Schmerzen. Und je mehr die Sedierung nachlässt, umso heftiger werden die. Es tut an vielen Stellen weh, so dass Ben die nicht alle aufzählen kann. Aber es tut nicht generell überall weh, weshalb ich den Ganzkörpermuskelkater jetzt doch ausschließen würde. Erst als er so viel Opiate intus hat, dass er wieder wegdödelt, ist es gut.
Das Kapitel hat mich jetzt nicht unbedingt beruhigt. Was hat Ben nur? -
Das liebe ich so an Deinen Geschichten, dass man das Erlebte immer aus allen Perspektiven erfährt.
Ben hat also doch eine Menge mitbekommen und viel durchgemacht. Er kann sich sogar noch dran erinnern, wie er an das Gitter gepackt hat und wie dann seine Schulter rausgesprungen und sein Bein gebrochen ist. Das sind natürlich ganz schlimme Erinnerungen.
Auch an den ersten Aufwachversuch kann er sich noch erinnern, aber nur irgendwie wirr, die Schmerzen standen da im Vordergrund und das einzig Positive, an dass sich Ben erinnern konnte war, dass Semir da immer an seiner Seite war. Beste Freunde sind so unglaublich wichtig, in guten wie in schlechten Zeiten.
Der zweite Aufwachversuch läuft gut, wenn man mal von Bens ungeklärten schrecklichen Schmerzen absieht. Jetzt liegt Ben ziemlich abgeschossenen in seinem Bett. Die Schmerzen sind sicher weniger, aber die Ursache ist noch nicht wirklich gefunden, denn ein Ganzkörpermuskelkater ist das niemals.
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