Karsten Stöcker zielte mit der Waffe auf Sandra, während Mario sich um Semir kümmerte, der an der Wand lehnte und die Hände leicht abspreizte. „Mario, es tut mir wirklich leid, aber ich werde dir jetzt das Spielzeug wegnehmen. Sandra hat mich zum dritten Mal verraten und das kann ich nicht durchgehen lassen.“ Mario nickte leicht und sah Sandra traurig an. „Nein…Mario bitte, du kannst doch nicht zulassen, dass er mich umbringt. Bitte hilf mir! Wir können doch ein neues Leben anfangen.“ weinte sie und wies auf Semir. „Er hat mich überredet, Ich… ich war seine Geisel. Ich wollte nur nachsehen, ob es ihm gut geht. Ich …“ Sandra stockte. Sie glaubte zu sehen, wie sich der Finger von Stöcker krümmte und wich bis an die Tür zurück. In Panik und Todesangst versuchte sie noch zu entkommen, doch die Kugel war schneller. Semir zuckte zusammen als der Schuss hallte. Erschrocken sah er zu Sandra, die zu Boden sackte. Dann wandte er sich zu Karsten. „Das war nicht nötig…“ stieß er aus. „Mario, bring unseren Gast wieder in seinen Raum!“ befahl Stöcker, ohne auf seine Äußerung einzugehen und Mario führte den Befehl aus. Er stieß Semir wieder zur Treppe und langsam ging der Hauptkommissar runter. Doch dann klingelte das Handy von Stöcker. Verwundert sah er auf das Display. „Ja?“ meldete er sich. „Hier spricht Kilian Winther. Stöcker, ich weiß dass Sie meinen Kollegen in Ihrer Gewalt haben. Ich biete mich zum Austausch an. Sie lassen meinen Kollegen frei und ich gehöre Ihnen.“ hörte er Winther sagen und grinste leicht. „Woher haben Sie meine Telefonnummer?“ hakte er nach. „Von Medic-Pool. Was sagen Sie zu meinem Angebot? Ich gegen meinen Kollegen.“ wiederholte Winther. „Ich werde es Sie wissen lassen. Aber dafür werde ich Sie anrufen.“ legte Stöcker fest und beendete das Gespräch. Er sah Mario an. „Wir werden bald auch die Blutgruppe AB negativ haben. Das war Winther. Bring ihn runter! Schon sehr bald werden wir ihn neben Winther ausbluten lassen.“ forderte er seinen Komplizen auf.
Kilian fluchte verhalten. „Er hat das Gespräch beendet.“ erklärte er unsinnigerweise, da Hartmut und Paul mitgehört hatten. „Dann müssen wir warten. Ich denke so langsam, dass es wirklich klappen könnte. Okay, wir werden es durchziehen, ohne die Krüger zu informieren. Wir werden dich mit einem Sender versehen und du wirst dich an die Befehle von diesem Stöcker halten. Du wirst dich nicht wehren und ich werde eine Hundertschaft auf die Beine stellen, damit man dich und Semir dort rausholt. Kilian, es ist verdammt gefährlich, ist dir das bewusst?“ Kilian nickte. „So könnte ich wenigstens etwas gut machen. Ich meine, dein Partner ist ja eigentlich nur wegen mir in Gefahr. Ich will nicht an dem Tod eines Kollegen schuld sein. Das könnte ich nicht ertragen. Du sagtest ja auch, dass er Familie hat und ich…“ Paul legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. „Du hast keine Schuld. Semir und ich haben nicht aufgepasst. Ich hätte mit ihm zu dieser Sandra gehen müssen. Aber ich habe auf meinem Partner gehört und versagt. Das wird nicht noch einmal passieren. Ich werde auf dich aufpassen und sobald wir das Ding erledigt haben, werden wir auf unsere Freundschaft trinken.“ Kilian lächelte nervös. „Das hört sich gut an.“ gab er zu. „Also können wir uns jetzt mal dem Fall wieder zuwenden?“ warf Hartmut ein. Paul und Kilian wandten sich ihm zu. „Wir müssen den Sender so platzieren, dass er nicht auffällt. Dazu brauche ich einen Knopf von der Jacke. Ich baue ihn ein und dann können wir ihn orten.“ Paul nickte. „Der Sender ist ein GPS-Sender, oder?“ „Richtig. Wir können ihn immer orten, solange er nicht gerade unter der Erde ist.“ bestätigte Hartmut. „Gut, dann können wir die Aktion durchführen.“ stimmte Paul nun zu. „Welche Aktion?“ kam aus seinem Rücken. Paul drehte sich um. „Frau Krüger! Ich ähm…also wir…also wir hätten…“