Was wird eigentlich von der Serie erwartet?!

Es allen gerecht zu machen, ist nun mal nicht möglich. Es gibt halt verschiedene Geschmäcker, der eine mag es locker und leicht, wo man nicht viel nachdenken braucht, der andere mag lieber tieffgründiger und anspruchsvoller.
Und bei jedem Format gibt es genug Fans, da braucht man nicht drüber nachdenken oder zu diskuttieren, die Serie einzustellen. Noch gibts genug Quoten.

@Vocaloid Lexi,

ich glaub nicht, dass es ein und diesselben sind, die nicht wissen was sie wollen. Mit jeder Richtungsänderung gibts Befürworter und Gegner. Kritiker an der Alex-Ernsthafigkeit gabs hier sehr wenige, Kritiker der vorherigen Comedy-Schiene schon mehr. Auf FB wars eher umgekehrt.

Mir war, wie eigentlich alle wissen müssten, die Richtung mit Alex am liebsten. Frühjahr 2015 ist für mich die beste Staffel aller Zeiten. Klar war ich, als ich von dem Richtungswechsel gelesen hatte, echt entsetzt. Ich hab ehrlich gesagt absolut daran gezweifelt, ob ich ab Frühjahr 2016 überhaupt noch dabei bin... Meine Bedenken habe ich ja im Zusammenhang mit "Duell in der Wildnis" schon häufiger dargelegt. Dass die 300 (leider, leider) einen übertriebenen Fall hat, der die Folge für mich letztlich echt runterziehen würde, war ja schnell klar. Ansonsten bin ich von der neuen Richtung wirklich überrascht und zwar im positiven Sinne. Klar, an Alex Brandt kommen die Folgen auch in meinen Augen lange nicht ran, aber das habe ich eben nie erwartet. Wir haben bodenständige Fälle, guten Humor, Ernsthaftigkeit an den richtigen Stellen, Ermittlungsarbeit. Die Team-Mitglieder sind nicht ständig in den Fall involviert oder kennen Beteiligte. Wir haben eine gewisse Ruhe zwischendurch und keine vollgepackte, hektische Folge. Alles was ich befürchtet hatte und was mich an den Ben Jäger-Staffeln (besonders Herbst 2010 bis Frühjahr 2013, Herbst 12/Frühjahr 13 immerhin eine hochwertigere, stilistische Umsetzung) gestört hat und was ich auch im Hinblick auf Paul befürchtet hatte, ist eigentlich ausgeblieben. Lediglich ein bisschen mehr Härte zwischendurch, Emotionen müsste man sich auch nicht so zurückhalten. Ansonsten kann ich nicht meckern, nicht mit meinen Befürchtungen im Vorfeld. Folgen wie "Zahltag" reißen es dann doch raus, eben mal ab und zu ein persönlicher Fall, wo es spürbar düster um alles geht.
Meine Sorgen sind jetzt eher, dass es quotenmäßig bergab geht und bald eine neue Richtungsänderung ansteht, sei es mit oder ohne Paul. Hauptsache man geht nicht mehr Richtung Ben Jäger.

Warum sollte die Serie denn eingestellt werden, nur weil die Fans unterschiedlicher Meinung über die neue Staffel sind? Das war doch schon immer so. Cobra 11 ist schließlich eine Serie, die schon sehr lange existiert und auch schon viele Veränderungen durchgemacht hat. Das ist auch gut so, sonst wären wir schon längst vor Langeweile eingegangen, wenn man seit Jahren immer nur den selben Weg gehen würde.
Dass nicht jedem jede Veränderung schmeckt, ist doch dabei ganz klar. Allerdings finde ich nicht, dass im Moment "überwiegend schlecht" über die Folgen geschrieben wird. Und schon gar nicht über Paul Renner. Daniel Rösner kommt doch bei den meisten gut an. Also wenn ich da an seine beiden Vorgänger denke, hat er sicherlich die wenigsten Probleme.
Gut, es wird noch ein bisschen nach Ecken und Kanten gesucht, aber die kommen sicherlich noch. Wir haben doch erst so wenige Folgen gesehen.
Einige hier trauern bestimmt auch noch Alex Brandt hinterher, was ich auch verstehen kann. Ich habe auch schon getrauert. Jetzt nicht um Brandt, aber egal. Das ist verständlich.
Dass man in einem Diskussionsforum diskutiert, halte ich auch für normal. Und dabei sind doch gerade unterschiedliche Ansichten das Salz in der Suppe. Stell dir vor, wie langweilig es wäre, wenn alle nur schreiben würden, wie toll sie die Folge fanden und dass alles ganz super war.
Ich empfinde es auch so, dass jeder seine ehrliche Meinung schreibt, und nicht nur meckert des Meckerns wegen.

Ich finde die aktuelle Staffel nur "okay", das heißt, dass sie weder komplett schlecht ist oder super gut wie eine Frühjahrsstaffel 2015.

Was die Cobra einfach braucht, ist einfach ein aktiver und vor allem interessanter Handlungsstrang. Diese kleine Geschichte rund um Semir und dem neuen Haus ist da nicht wirklich wichtig für irgendjemanden, denn das kann man in zwei Folgen abschließen, sofern man will. Wir brauchen auch keinen Handlungsstrang wie bei Alex, denn das würde nicht so richtig hineinpassen.

Was braucht die Cobra zurzeit mit Paul? Es ist sicherlich nicht falsch, wenn man versucht bisschen "back to roots" zugehen, jedoch müssen die Macher kapieren, dass wir im Jahr 2016 leben und diese in sich abgeschlossenen Fälle einfach langweilig sind. Man kann ja einfach einen Handlungsstrang machen, der sich über mehrere Folgen zieht und gegen Ende oder Mitte der Staffel aufgelöst wird. Es kann ja nur ein Serienkiller auf der Autobahn sein oder was auch immer, den Autoren fällt sicher was ein. Jenny einen aktiven Fall geben, der sich über eine Staffel zieht und im Staffelfinale kämpfen auch noch Paul und Semir an ihrer Seite, um diesen Fall zu lösen. Es ist doch eigentlich so simple, wie man Cobra 11 im Jahr 2016 gestalten kann. Die Action kann auch extrem sein, der Humor kann auch vorhanden sein, Cliffhanger kann man genauso hineinfügen, es ist alles möglich. Hierbei macht es keinen Unterschied ob es eine totale düstere Seite ist oder eine reine leichte Seite, der Serie.
Zahlreiche Serien schaffen das, egal ob diese düster oder locker sind, aber wir schaffen das hier mal wieder nicht.

Ich verstehe dann auch die Kritiken über die neuen Folgen, denn aktuell versucht man irgendwie vieles zu kombinieren, aber es funktioniert nicht so recht. "Tödlicher Profit" ist ein Beispiel dazu, aber auch "Zahltag".

Genauso die Fälle - Es ist GUT, dass diese bodenständig sind, aber auch hier braucht man definitiv bessere Ideen, wobei "Kriegsbeute" einen guten Anfang macht (inhaltlich klingt sie gut). Die Macher sollten sich mehr auf die aktuellen Sachen in unserer Gesellschaft konzentrieren, denn das kann man sicherlich auch interessant darstellen, wenn man möchte. "Gestohlenes Leben" hat es doch auch geschafft, also warum nicht auch weiter so ein ähnliches Ziel verfolgen? Nur weil wir jetzt einen Partner haben, der keine interessante Backgroundstory hat und wir eher auf seichte und leichte Handlung stehen? Dann wundert es mich nicht, dass die Quoten auch u.a fallen.

Ich bin ja überhaupt gespannt für die Herbststaffel wenn die uns 12. Folgen präsentieren. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass man hier zwischen ernst, leicht, 0815-Folgen springen wird.

Was erwarte ich von Cobra 11?

In erster Linie eine actionreiche, spannende Abendunterhaltung.

An der Action habe ich im Grunde nichts auszusetzen, gute Verfolgungsjagden, Explosionen und "schöne" Bodystunts.
Und das habe ich auch in meinen Kritiken hier geschrieben.

Die Spannung fehlte zum Teil, die Folgen oder einzelne Szenen sind vorhersehbar (waren sie schon immer, ich weiß), oder hat bei "Tödlicher Profit" irgendjemand daran gezweifelt, dass Semir den Jungen davon abhalten kann, zu schießen?

Zur guten Cobra11-Unterhaltung zählt natürlich auch der Humor, und hier bin ich recht empfindlich. Der Witz und die Sprüche müssen zur Situation und zu den Charakteren der Personen passen. Ich will keinen Semir-Sniper-Gerkhan sehen, der mit einer Panzerfaust aus Notwehr auf einen Wagen schießt und sich dann noch kaputt lacht. Das ist unpassend. Ich will keinen Humor, bei dem vielleicht 12-14-jährige sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Der Humor muss für mich intelligent sein. Laut Lachen ist durchaus mal erlaubt, aber nur wenn es passt (wie bei dem betrunkenen Semir in seinem Garten oder auch in der letzten Folge, die Szene mit Andrea beim Haus).

Cobra 11 hat noch nie in dem Ruf gestanden, eine realistische Serie zu sein. Und wer will schon die Realität auf dem Bildschirm sehen? Dann gäbe es ja nur noch Tote. Aber man sollte diese Realitätsferne nicht zu sehr in die Handlung übertragen. Atombomben über Köln, Viren-Raketen, Russen-Mafia. Ich glaube, auch in Deutschland gibt es Verbrechen genug.

Drama und Emotionen sind auch ein wichtiger Teil von Cobra 11, schließlich wollen wir mit den "Helden", der PAST-Familie und den Opfern der Bösen mitfühlen. Es muss nicht ständig jemand vom Team persönlich involviert sein. Das war im letzten Jahr schon fast zu viel. Der Auftritt von Paul hat mir auch gefallen, endlich mal kein Herumgezicke zwischen den Partnern zu Beginn. Aber etwas tiefgründiiger darf der Charakter ruhig noch gezeichnet werden. Aber wir stehen ja auch noch am Beginn der Ära.

Abschließend wünsche ich mir weiterhin, dass hier auch die Makel jeder Folge aufgezeigt und angesprochen werden, und es nicht irgendwann wie bei FB heißt: "Wie hat's euch gefallen?" und so wortreiche Antworten (echte Zitate!) kommen wie
"Hammer Geil"
"Ich fande die super"
"Cool" (manche schreiben auch "Coll")
oder
"Wow fand es so klasse und auch lustig. Besonders wo Paul semir auf dem po gehauen hat. Der blöde Dorfbewohner dachte sie wären schwul. Haha!"
Da erwarte ich in einem Fan-Forum schon geistreichere Beiträge.

Zitat von Yon

In erster Linie eine actionreiche, spannende Abendunterhaltung.

An der Action habe ich im Grunde nichts auszusetzen, gute Verfolgungsjagden, Explosionen und "schöne" Bodystunts.
Und das habe ich auch in meinen Kritiken hier geschrieben.

Zitat von Yon

Cobra 11 hat noch nie in dem Ruf gestanden, eine realistische Serie zu sein. Und wer will schon die Realität auf dem Bildschirm sehen? Dann gäbe es ja nur noch Tote. Aber man sollte diese Realitätsferne nicht zu sehr in die Handlung übertragen. Atombomben über Köln, Viren-Raketen, Russen-Mafia. Ich glaube, auch in Deutschland gibt es Verbrechen genug.

da geb ich dir recht @Yon

und alle, die meinen, jammern zu müssen oder so, die sollten mal überlegen, ob sie es dann noch weiter sehen wollen....
Klar, jeder hat seine Meinung und das ist okay

Zitat von Valentina

Gewagte Aussage bei den derzeitigen Quoten!!!;)

ja, das weiß ich, aber ich kann es nicht mehr hören.....bei jedem Partner hat irgendjemand was zu meckern und es nervt echt

das wirst du aber auch bei jedem Partner haben. Der einzige über den ich noch kein meckern mitbekommen habe ist Tom Kranich.

Zitat von Chuck

das wirst du aber auch bei jedem Partner haben. Der einzige über den ich noch kein meckern mitbekommen habe ist Tom Kranich.

Das ist der einzig wahre und tollste Partner den Erdogan hatte. Ihre freundschaftlich verbundene Art wurde so toll von beiden mit in die Serie eingebracht wie kein anderer zu vor. Ich schaue jede Folge so gerne an und denke an die tollen Zeiten von damals zurück, auch wenn es nun schon fast 10 Jahre zurückliegt.

Zitat von Chuck

das wirst du aber auch bei jedem Partner haben. Der einzige über den ich noch kein meckern mitbekommen habe ist Tom Kranich.

okay, aber ich meine, einmal würde ja reichen und nicht immer wieder aufs neue, oder? Wenn man einmal seine Meinung zu ihm abgegeben hat, finde ich, reicht es

Zitat von Vocaloid Lexi

Ich finde es auch etwas traurig, dass Paul gerade mal nach einem Pilotfilm und 3-4 Folgen als "charakterloser Geist" angestempelt wird. Habe da aber inzwischen die Hoffnung aufgegeben noch weiter drüber reden zu wollen.

okay, ganz deiner Meinung