Mit „Risko“ endete die vielleicht längste Sendestaffel in der Cobra-Geschichte, und mein Fazit fällt überraschend positiv aus.
Seit Herbst 2015 hat man sich wieder mehr und mehr der Leichtigkeit und dem früheren Stil von Cobra 11 verschrieben. Inzwischen hat man die Fehler der letzten beiden Staffeln erkannt und Cobra 11 wieder zu dem gemacht, wofür es viele Jahre geschätzt worden ist-eine kurzweilige, spannende und humorvolle Actionserie. Das kann ich in allen Folgen der Staffel so unterstreichen.
Da man diesen Richtungswechsel verkündet hat, habe ich auch andere Erwartungen in der Führung und Qualität der Serie und wurde zufrieden gestellt.
Auch der rote Faden wird immer noch lose gewahrt, das kann man vor allem in den letzten Folgen erkennen- z.B. an den Handlungen mit Dana sowie mit Paul und Jenny.
Seitdem sich die Serienwelt verändert hat und man mehr denn je- auch in der deutschen Serienwelt- auf eine weitergehende Handlung schwört, hat sich für einige Zeit auch Cobra 11 verändert, solange Vincenz Kiefer Hauptdarsteller der Serie war. Man ist von diesem Konzept wieder abgewichen seit vergangenem Jahr und setzt nun wieder auf die alten Stärken des Formats, mit denen ich auch damals schon zufrieden war. Natürlich war die Brandt-Ära eine interessante und spannende Zeit, die ich nicht missen will. Aber auf Dauer wäre mir der düstere Touch zu schwer gewesen. Dass man gleich den Darsteller wechseln musste, ist mir bis heute ein Rätsel, da es auch vergangenen Herbst gut funktioniert hat. Nichtdestotrotz hat man in den Staffeln der 90er und 00er Jahre fast nur allein stehende Folgen gehabt. Insofern kann man sich hier glücklich schätzen, dass das Privatleben und die Beziehungen im PAST-Team weiterhin nicht zu kurz kommt.
Daniel Roesner und Erdogan Atalay stehen hier teilweise sehr scharf in der Kritik- Roesner gilt als farblos, Atalay als amtsmüde. Ich finde, dass Roesner in der Staffel mehr Facetten gezeigt als im Frühjahr, da ist sicherlich noch mehr Potenzial vorhanden, aber man lässt ihm jetzt weitaus mehr Raum als zuvor. Und dass sich die Rolle von Semir mit der Zeit verändert ist auch klar. Für manche ist er zu kontrollsüchtig und unbeherrscht- aber diese Eigenschaften hatte er schon immer, mal mehr, mal weniger präsent. Das Team der PAST kam in dieser Staffel meiner Meinung nach nicht zu kurz (Jenny hatte sehr viel Screentime), nur Katja Woywood könnte wieder mehr Spielraum bekommen.
Die zwei neuen Charaktere in der PAST- Dana (mal schauben, ob das so bleibt) und Finn- passen bislang gut ins Team rein.
Viele haben sich über wiederholende Stuns und Geschichten beklagt... wir sind nun bei über 300 Folgen, wie will man denn da jedes Mal das Rad neu erfinden?
Das ist meine alleinstehende Meinung und ich bin gespannt darüber, wie andere User drüber denken. Für mich ist Cobra 11 momentan in einer guten Richung angekommen und es darf gerne so weiter gehen. Gerne auch wieder mit Auftritten ausgestiegener Darsteller wie z.B. Charlotte Schwab und Johannes Brandrup. Alle Folgen waren sehenswert und kurzweilig, die eine war stark, eine andere ganz gut.
Hier mein Folgenranking:
- Vaterfreuden (10 Punkte)
- Der Ernst des Lebens (9 Punkte)
- Die Chefin (9 Punkte)
- Phantomcode (9 Punkte)
- Risiko (8-9 Punkte)
- Auf den Spuren meines Vaters (8 Punkte)
- König der Diebe (8 Punkte)
- Tod ohne Warnung (8 Punkte)
- Drift (7 Punkte)
- Operation Midas (7 Punkte)
- Ausgebrannt (7 Punkte)
- Liebesgrüße aus Moskau (6 Punkte)