Er war außer Atem. Der Schweiß lief ihm über die Stirn und einzelne Strähnen klebten naß daran. Sein Herz raste in seiner Brust. Man könnte es kaum Aussprechen aber er hatte eine Scheiß Angst, dass sie ihn erneut erwischten und es dann vorbei sein sollte. Müde presste er sich in das Erdloch und hoffte dass man ihn hier nicht entdecken würde. Mit der linken Hand für er über seine rechte Seite. Das Blut sickerte zwar langsam aber stetig durch seine Finger.
Er wartete ab. Sekunden? Minuten oder Stunden? Er wusste es nicht. Er wartete ab bis alles um ihn herum still war und erst dann richtete er sich langsam auf und dann bemerkte er wie jemand ihm den Lauf einer Waffe in den Rücken drückte "Wo solls denn hingehen?" zischte die Stimme ihm ins Ohr 'Fuck! Sie haben dich erwischt' Aber so leicht würde er sich nicht geschlagen geben. Er hob zunächst die Hände in die Luft und wandte sich langsam zu seinem Gegner um "Alles gut..." sagte er leise und als sich sein Gegenüber in Sicherheit wog riss er ihm die Waffe aus der Hand und verpasste ihm eine. Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken wie lange der Mann wohl bewusstlos sein würde, er hatte nur ein Ziel: Er musste hier schnellst möglichst weg! Eilig wühlte er in den Taschen seines Opfers. 'Bingo!" Ein breites Grinsen breite sich auf seinem Gesicht aus. 'Jetzt musst du es nur noch bis zum Auto schaffen' hörte er seine innere Stimme sagen und setzte sich in Bewegung.
Vorsichtig schlich er den Graben entlang. Bedacht darauf nicht noch einmal entdeckt zu werden. Er hatte keine Ahnung wie lange sie ihn gefangen gehalten hatten. Irgendwann hatte er aufgehört die Stunden zu zählen, doch dann hatten sie einen Fehler gemacht und sich in Sicherheit gewiegt und er hatte nicht gezögert diese eine ihm verbleibende Chance zu nutzen. Er hielt inne als er Stimmen hörte und drückte sich näher an den Boden. Er konnte die Stimme des Typens erkennen, denn er ausgeknockt hatte 'Du solltest an deinem rechten Harken arbeiten'. Man war ihm also wieder auf der Fährte. Er beschleunigte seinen Schritt und begann zu rennen. Sollten sie ihn doch entdecken! Er musste es nur schnell genug zum Auto schaffen, dann würde er es schaffen. Er hörte seinen Atem rasseln, sein Herz schlagen. Er spürte sein Körper war am Ende. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr! Er hatte bis jetzt durchgehalten, also würde er es auch noch die paar Meter zum Auto schaffen. Endlich meinte er Autos zu erkennen und kämpfte sich hektisch aus dem Graben, wobei er in dem nassen Schlamm zwei Mal fast wieder in das bis zu den knöcheln gefühlte Gewässer abgerutscht wäre.
Die Stimmen wurden lauter. Er musste sich beeilen. Mit zitternden Händen versuchte er sein Glück bei dem ersten Auto, doch wie zu erwarten passte der Schlüssel nicht. Er musste sich beruhigen 'Atme ruhig ein' befahl er sich und sah sich den Schlüssel genauer an und schweifte dann mit dem Blick über die Autos. Endlich erblickte er das Stück seiner Begierde und steckte eilig den Schlüssel ins Schloss. Dicht neben ihm hörte er einen Schuss einschlagen. Zitternd steckte er den Autoschlüssel in das Zündschloss, drückte das Gaspedal und fuhr los. Er zuckte zusammen als die Heckscheibe durch einen Schuss zersprang. Ein hastiger Blick in den Rückspiegel verriet ihm, dass er sich die ganze Sache leichter vorgestellt hatte. Er konnte sehen wie die beiden Männer in einen de anderen Wagen einstiegen und ihn mit quietschenden Reifen verfolgten.
Er konnte sehen wie der Wagen immer näher kam und versuchte das letzte aus seinem Wagen herauszuholen 'Verdammt warum musst du auch immer Pech haben' fluchte er leise, als seine Verfolger immer näher kamen. Er hörte ein Aufheulen eines Motors und musste mit erschrecken feststellen, dass seine Gegner zum Überholen angesetzt hatten. 'Konzentrier dich...Gleich ist es soweit'. Wie auf Kommando rammte ihm das Auto mit voller Wucht in die Seite, so dass sein Wagen ins Schlängeln kam. Gekonnt hielt er sein Wagen dagegen und konnte ihn einigermaßen in der Spur halten. Doch dann folgte der nächste Schlag und er schaffte es nicht mehr die Wucht erneut abzufangen.
Der Wagen raste über die Böschung und landete auf dem Kopf. Sein Körper wurde von einem stechenden Schmerz durchzogen. Er konnte die Tür des anderen Wagens hören. Schwere Stiefel knirschten im Sand und machten genau vor seinem Wagen halt. Er griff zitternd zu seiner Waffe ' Ich werde mich nicht freiwillig geschlagen geben!'
Der Mann zog ihn unsanft aus dem Auto "Du dachtest doch nicht, dass du uns entkommen kannst?" er lachte auf "Los mitkommen!" unsanft zog er ihm vom Auto weg und er spürte wie sich alles um sich drehte. Er musste sich beruhigen. Er zog die Luft so gut es ging ein. Ihm war egal wie groß die Schmerzen waren. Er musste die beiden Männer irgendwie austricksen. Als er den passenden Moment gekommen sah griff er zu seiner Waffe und schoss. Der Mann, der ihm aus dem Auto gezogen hatte, ging fluchtend zu Boden und vom weiten hörte er seinen Komplizen. Erneut fiel ein Schuss und er rannte los in den Wald. Er musste es einfach schaffen! Er musste hier weg!