Hallo liebe Leser. Hier ist nach langer Pause, die aufgrund einer Reha und eines Umzuges basierte, meine neue Story. Sie hat als Grundlage die Geschichte vom Fantreffen 2018. Um ein wenig mehr Spannung aufzubauen, wurde sie ein wenig abgewandelt und ist nicht ganz so, wie es auf dem Fantreffen geschehen ist. Ich würde mich über Feeds freuen.
28.08.2019
Der 28. August 2018 war ein sehr heißer Tag und die Nacht schien nicht besser zu werden. Die Temperaturen gingen nicht unter 25 Grad und ließen keinen an Schlaf denken. René Busch betrat die große Bahnhofshalle, wo auch jetzt noch reger Personenverkehr herrschte. Er war seit acht Monaten auf der Suche nach seiner 15jährigen Tochter Stephanie, die nach einem Streit mit ihm weggelaufen war und obwohl er alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, blieb sie verschwunden. Er hatte umgehend bei der hiesigen Wache eine Vermisstenanzeige aufgegeben und die Kollegen versprachen ihm, dass man sie suchen würde, doch er wusste auch, dass es sehr schwer war einen Teenager zu finden, der nicht gefunden werden wollte. Und das traf auf Stephanie zu. Er verfluchte diesen verdammten Streit, der für das Verschwinden der Auslöser war. Und alles nur, weil er ihr verboten hatte, einen Freund zu haben. Schon gar nicht einen älteren Jungen. Sie hätte ihn verstehen müssen. Sie hätte doch sehen müssen, dass er Angst um sie hatte. Doch für Stephanie gab es nur ihren Freund. Sebastian Kautz! Ja, er hatte große Angst davor, dass sein kleiner Engel erwachsen wurde und sie ihre Wege gehen würde. Auch wenn es der normale Weg des Lebens war, so konnte er die Sorge um Stephanie nicht verdrängen. Natürlich hatten die Kollegen sie nicht gefunden und so wurde er nach einer Woche wieder aktiv und verteilte Bilder seiner Tochter an seine Informanten. Er versprach jedem eine großzügige Spende, wenn man ihn informierte, sobald sie auftauchte. Und vor vier Stunden war es soweit. Darius Wendel rief ihn an. Wendel war sein Informant, wenn es um Drogen ging und er war sehr vertrauenswürdig. Alle seine Tipps führten immer zum Erfolg. Er sagte ihm, dass er beobachtet habe, wie Stephanie die Reisenden um Geld anbettelte und auch bestahl. Für René stand fest, dass es dafür nur einen Schuldigen gab. Sebastian Kautz! Er hatte Stephanie mit Sicherheit an die Nadel gebracht! Und jetzt tat sie alles, um den nächsten Schuss zu erhalten. Dieser verdammte Mistkerl! Er hatte seinen Engel in den Abgrund geritten und auch wenn der Mann polizeilich sauber war, so ließ René sich nicht von seiner Meinung über ihn abbringen. Kautz war der Grund, weshalb Stephanie von Zuhause weggelaufen war! Er war der Grund, weshalb sie sich nicht mehr bei ihm oder ihrer Mutter meldete. Hatte er sie schon so weit gebracht, ihren Körper zu verkaufen, so wie Darius es tat, wenn sich eine Gelegenheit bot? René ballte die Faust. Oh nein, er würde seinen Engel wieder nach Hause holen!
Aufmerksam ging René durch alle Passagen des Bahnhofes und kam nun zum hinteren Ausgang der Anlage. Von hier aus sah man eine riesige Baustelle, wo einst ein großes Bürogebäude stand. Darius hatte ihm gesagt, dass er Stephanie auf Gleis 10 und 11 gesehen hatte. Das waren die Gleise der S-Bahn und Regionalbahnen. Hier war mehr los als auf alle anderen Gleise. Das Gedränge nutzen die Taschendiebe und bestahlen die Reisenden, ohne dass diese es merkten. Dann gab es noch diejenigen, die ihr Gepäck unbeaufsichtigt ließen und sich dann beschwerten, wenn es gestohlen wurde. Nun stand er auf der Fahrtreppe und fuhr nach oben auf das Gleis. Gerade fuhr ein Zug ein und die austeigenden Fahrgäste stürmten auf die Treppen zu. René zwängte sich durch die Menge und wollte gerade aufatmen, als er mit einer Person zusammenstieß. „Entschuldigung…“ murmelte die Person und gleichzeitig spürte er, wie eine Hand in seine Hostentasche fuhr. Sofort griff er zu und packte die Hand. „Bei mir nicht, Freundchen!“ knurrte er und zog die Person an sich ran. Er erkannte sie sofort. „Stephanie!“ stieß er aus, ließ von Schreck los und das Mädchen rannte davon. „STEPHANIE!!! Warte! Bleib stehen!“ rief er ihr hinterher und setzte sofort nach. Er versuchte an sie ranzukommen, doch sie war flink und sprintete die Treppe runter. Als er unten ankam, sah er sie gerade noch in der Toilette verschwinden. René folgte ihr und öffnete die Tür zum Toilettenraum. Er sprang über die Absperrung und eine der Reinigungsfrauen sah ihn erschrocken an. „Sie müssen zahlen!“ fauchte sie ihn wütend an, verstummte jedoch sofort, als er ihr den Ausweis zeigte. „Polizei! Hier ist eben eine junge Frau reingelaufen. Wo ist sie?“ fauchte er sie heftiger an, als es seine Absicht war. „Sie… Sie ist in… in einer der Kabinen. In der Nummer 4… glaub ich…“ stammelte die Frau eingeschüchtert. René bedankte sich freundlich und ging zu den Kabinen. Die 4. Kabine war verschlossen und er klopfte zaghaft an die Tür. „Stephanie? Stephanie, hier ist Papa. Bitte komm raus. Lass uns reden.“ sprach er leise doch es kam keine Antwort. „Stephanie, bitte. Die Mama macht sich große Sorgen. Wir werden über alles reden und wir werden dir alle helfen. Was hat der Kerl nur mit dir gemacht?“ fragte er weiter, doch auch jetzt blieb es hinter der Tür still. „Bitte Stephanie, lass dir helfen. Bitte…“ flehte er und auch jetzt kam nichts von seiner Tochter. Er sah sich um und prüfte die Nachbarkabine. Sie war offen. Ohne zu zögern ging er hinein, kletterte auf die Toilette und konnte über die Trennwand sehen. „STEPHANIE!!“ schrie er verzweifelt, denn seine Tochter lag in der Kabine am Boden und rührte sich nicht. Sofort kletterte er über die Trennwand, öffnete die Tür und zog seine Tochter aus dem engen Raum.