Bombenstimmung in Haus Dalbenden- Teil eins
Fieberhaft mit Schweißperlen auf der Stirn, versuchen wir den Code zu entschlüsseln. Vor uns in der Asservatenkammer liegt die tickende Bombe. Wenn wir das diesjährige Fantreffen retten wollen, müssen wir unsere Köpfe anstrengen und den siebenstelligen Code herausfinden, sonst fliegen wir vielleicht gemeinsam mit allen Teilnehmern in die Luft- dann kommt der rettende Gedanke und kurz vor Ablauf der zehnminütigen Frist gelingt es uns die Bombe zu entschärfen. Hallelujah!
Aber erst mal einen Tag zurück:
Es war wieder soweit. Das Fantreffen 2019 nahm seinen Lauf.
Zwei Tage vorher erst wurde unsere junge und dynamische Fanclubleitung informiert, dass dieses Jahr Action Concept auf Anweisung von RTL keinen Programmpunkt bieten darf und kein aktiver Schauspieler oder Mitarbeiter bei uns aufkreuzen soll, um ja keine Dienstgeheimnisse zu verraten- es stehen wohl große Veränderungen an.
Jetzt war guter Rat teuer, unsere Jungs hatten schlaflose Nächte, um so bravouröser was sie für uns auf die Beine gestellt haben!
Enttäuschenderweise haben neun gebuchte Teilnehmer abgesagt, als sie erfahren haben, dass kein Schauspieler dabei sein wird- ich kann nur laut tönen: selber schuld- sie haben wirklich was verpasst. Den Hardcorefans ist immer klar, dass es ein Treffen von Fans für Fans ist und es waren fantastische Tage rund um unser gemeinsames Hobby- die Cobra.
Ich persönlich bin bereits am Vorabend aus dem beschaulichen Nordschwaben ins noch beschaulichere Mittelfranken gereist- eine Fahrgemeinschaft mit Matze war angesagt. Zur Einstimmung haben wir uns am Donnerstag gleich noch bei einer leckeren Pizza die aktuelle Cobrafolge rein gezogen, um dann am Freitag früh gen Eifel zu starten. In einer fantastischen Zeit ohne jeden Stau konnten wir nach Kall-Urfft durchziehen und haben uns dort sofort wieder willkommen und zuhause gefühlt- dieses Gästehaus ist einfach klasse.
Nach und nach stießen Marco und Marcel dazu, wir suchten wie traditionell jedes Jahr das örtliche Schnitzelhaus heim, um uns für die Einkäufe zu stärken und außerdem das Motto des Tages fest zu legen: „Marcel ist schuld“. Marcel hatte im Vorfeld im großen Rewe im Nachbarort, wie bereits letztes Jahr, die Einkaufsliste durch gegeben und nachdem mir angesichts der Menge an Lebensmitteln und Getränken fast die Augen übergequollen sind, konnte man wahrlich sagen, die beiden doch großen Autos waren bis auf den letzten Platz ausgeladen und ich habe auf geatmet, als wir ohne Achsbruch und Bremsversagen heil ankamen.
„Zuhause“, wie wir das Gästehaus bereits liebevoll nannten, haben wir flugs die Sachen in den geräumigen Vorratsräumen und Kühlschränken verstaut, wie selbstverständlich unsere Zimmer und Betten bezogen und dann mit dem Rest der Küchencrew, die inzwischen mit Zug und Auto angereist war, das Abendessen vor zu bereiten. Darcie hatte kaum den Motor abgestellt, als wir nochmals aufbrechen mussten, um die vergessenen Dinge, die uns beim Einräumen aufgefallen waren, nach zu ordern, aber das war ja auch kein Problem.
Matze machte sich fachkundig in bester Kochmanier daran die Hamburgerpatties zu würzen, zu formen und zu braten und kaum waren die Teilnehmer und auch Andy, unser „Chef“ angereist, schmausten wir erst mal alle gemeinsam vom leckeren Hamburgerbuffet und ließen uns auch den Nachtisch noch munden.
Danach folgte die Begrüßung und die Vorstellung der Planung fürs Wochenende und es war so wundervoll die anderen altbekannten und auch einige neue Teilnehmer zu begrüßen und kennen zu lernen, wir waren wieder wie eine große Familie ohne jede Missstimmung. Es waren nicht nur Mitglieder aus ganz Deutschland dabei, sondern auch eine Gruppe Tschechen- Bozêna, die Leiterin des tschechischen Fanclubs und ihr Mann plus Fahrer - als feste Größe, dazu ein Teilnehmer aus Südfrankreich und einer aus Litauen, wie jedes Jahr auch Olivier aus Luxemburg- die Bezeichnung internationales Fantreffen ist nur recht und billig.
Als wir den Hauptprogrammpunkt des Samstags erfuhren, ging ein Raunen durch die Reihen- so was Tolles hätte niemand von uns erwartet- aber dazu später.
Erst mal ließ man den Abend bei viel Lachen, Erzählen und Diskutieren ausklingen- erst in den frühen Morgenstunden gingen die letzten Teilnehmer ins Bett.
Am nächsten Morgen machte sich Marcel bereits vor Tau und Tag auf den Weg nach Herne, das 110 km entfernt ist, um dort einen Autotransporter zu leihen, mit dem wiederum er ein Original Cobrapolizeifahrzeug von Action Concept abholen durfte, nach zähen Verhandlungen hat man wenigstens das raus gerückt- das kann nämlich nichts erzählen.
So beiläufig hat er uns Küchencrew dann gefragt, ob wir Marco gesehen hätten und nachdem der nirgends auf zu finden war, hatten wir schon beinahe das Motto des Samstags: „Wo ist Marco?“, was sich allerdings zwei Stunden später in Wohlgefallen auflöste, Marcel hatte ihn im Bett einfach übersehen,, manchmal ist es auch von Nachteil wenn man sehr schlank ist.
Nach dem Frühstücksbuffet machten sich die Teilnehmer in Fahrgemeinschaften aufgeteilt, auf den Weg nach Aldenhoven am Niederrhein, wo die FTL, die extra angelegte Filmautobahn auf der die meisten Stunts gedreht werden, für diesen Vormittag uns gehört hat.
Marco´s BMW ist ja ein original nachgebautes „Semir- Fahrzeug“ aus früheren Staffeln und so durften nacheinander alle Teilnehmer die das wollten, in ihren PKW über die Autobahn cruisen, lieferten sich wilde Verfolgungsfahrten mit Marcel und Marco, die filmreife Szenen nachstellten. So mancher wurde angehalten, mit Polizeigriff verhaftet und haute dann wieder ab. Jeder dessen Magen das aushielt, durfte entweder im BMW oder dem Polizeifahrzeug mitfahren, im Hintergrund lief das Cobraintro aus dem Player und man fieberte mit und hatte volles Cobrafeeling hautnah. Als Patrick auf der Strecke war, ertönte plötzlich ein lautes Klirren und wir hatten schon Sorge, dass ein Originalunfall passiert war, aber zum Glück hat sich das nicht bewahrheitet, nur ein Außenspiegel war aus der Halterung gefallen.
Nachdem keine Wünsche mehr offen waren, stellten wir noch einen Unfall nach, Matze rettete Patrick mit Rautekgriff aus dem Fahrzeug, leider blieben im Spiel unsere Reanimationsversuche erfolglos und viele Gaffer mit Handys filmten dann die zugedeckte „Leiche“- wie im wirklichen Leben halt. Nur gut, dass man die Szenerie dann unter viel Gelächter auflösen konnte, aber toll wars trotzdem.
Nun machten sich die Teilnehmer wieder auf den Weg nach Kall- Urfft, nur ein Teil der Küchencrew, nämlich Matze, Sonja und meine Wenigkeit gingen erst noch einkaufen und machten dann durch die Irrungen der vielen Autobahnkreuze eine kleine Ruhrgebietrundfahrt. Wir sind bis nach Mönchengladbach gekommen und wenn man bei Matze nun nur die A61 erwähnt, bekommt er Zustände. Durch den Tagebau wurden einige Autobahnen neu gebaut und leider ist das Navi ausgestiegen, die beiden Handys machten widersprüchliche Angaben, um dann noch zu sagen : Akku leer und wir drei Bayern irrten gefühlte Stunden durch die Lande.
Aber irgendwann fanden auch wir wieder zurück und der Rest der Crew hatte derweil schon das Essen vorbereitet- jetzt wurde nämlich gegrillt. In altbewährter Manier machten Robert, Dirk und Zapfi wieder die Grillmeister und so schlemmten wir wenig später erneut los. Dieses Jahr hatten wir in der Küche den Schwerpunkt auf regionale Biolebensmittel gelegt, Marcel hatte das Grillfleisch höchstpersönlich eingelegt und das hat man auch geschmeckt!
Danach gab es ein Cobraquiz, sogar ein Reporter eines Kölner Blatts hat sich zu uns verirrt und machte Interviews und Fotos für seine Zeitung. Es war wieder faszinierend wie genau so manche Mitglieder die Folgen kennen, es waren wirklich Fragen für Insider, aber die Auflösungsquote war ziemlich hoch.
Fortsetzung folgt