Übermut und Eitelkeit
Tom saß auf seinem Sofa und wartete auf Semir. Der hatte wieder mal sein Auto geschrottet. Allerdings war es diesmal wirklich (ich schwöre) nicht seine Schuld. Ihm ist einer bei roter Ampel reingerauscht. Dieser war mit 1.3 %o mehr als besoffen. Semir war deshalb sehr wütend. Alkohol und Steuer gehören nicht zueinander. Er wollte aber auch nicht, dass Tom ihn abholt. Er fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Er brauche das, um sich abzuregen, gab er als Grund an. Tom musste schon während des Telefonats grinsen. Er kannte Semir, wenn es um sein Lieblingsspielzeug, seinem BMW, ging dann flippte der aus. Er sah auf die Uhr. 8.30 Uhr. Mein Lieber, diesmal kommst du auch zu spät, dachte er grinsend. Die Chefin wird begeistert sein.
Semir stand an der Busstation und wartete auf den Bus. Neben ihm waren etliche alte Damen, die wohl auf Einkaufsbummel waren. Endlich. Der Bus hielt, Semir stieg ein. Na toll, kein Platz, dachte Semir und sehnte sich sein Auto herbei. Der Abschleppdienst brauchte mindestens noch eine Stunde bis der Wagen in der Garage war. So lange konnte Semir nicht warten. Er ging ganz nach hinten in den Bus. „Semir?“ fragte eine Frau mit großer Sonnenbrille erstaunt. Semir blieb stehen. „Kennen wir uns?“ fragte er zurück. „Das will ich meinen. Setz dich.“ bat die unbekannte Schönheit. Und das war sie wirklich. Sie hatte rabenschwarzes langes Haar, strahlend blaue Augen und ein schönes Gesicht. Semir setzte sich neben ihr. „Wer sind Sie?“ „Aber Semir, erkennst du mich denn nicht? Ich bin es Marita.“ „Marita? Ich kenne keine Marita.“ behauptete Semir. „Okay, das ist schon etwas länger her. Ich habe in der 11. Klasse hinter dir gesessen. Du hast mich nie wahrgenommen, aber ich war richtig verliebt in dich. Na klingelt es?“ Semir sah sie an. „Marita? Moment die Marita die ich kenne, war hässlich, trug eine Brille mit viel zu großen Gläsern und ich glaube nicht, das Sie es sind.“ „Doch, Marita Heger. Die hässliche Pute, wie du immer gesagt hast.“ „Das habe ich nie gesagt. Ich schwöre.“ Semir lächelte verlegen. Die Erinnerung kam zurück. Sollte das wirklich diese hässliche Pute gewesen sein. Semir erinnerte sich an das Märchen mit dem hässlichen Entlein, das zu einem Schwan geworden ist. So konnte man es auch vergleichen. „Hey, was machst du denn jetzt?“ wurde er von Marita aus den Gedanken gerissen. „Ich? Ich bin beim Staat.“ sagte Semir. „Du? Bist Beamter. Wo? Beim Finanzamt?“ „Nein, Polizist.“ „Hey, hab ich dir gar nicht zugetraut. Ich wusste nicht, das Ausländer... oh Verzeihung, ich meine Türkische Staatsbürger bei der Polizei eingestellt werden.“ „Kein Problem. Ich bin einer der ersten. Und was machst du?“ „Ich bin Schauspielerin in Spee. Na ja noch nicht so bekannt, weißt du. Sonst könnte ich sicher nicht in diesem Bus sitzen.“ Semir grinste. „Schauspielerin? Auch nicht schlecht.“ Semir sah aus dem Fenster. „Oh, ich muss raus.“ „Hey, warte. Wollen wir uns nicht mal treffen? Der alten Zeiten wegen.“ fragte Marita. Semir überlegte. Andrea und Aida waren mal wieder allein verreist, weil sein Dienstplan es nicht zuließ, dass er Urlaub machte. „Ja, warum nicht. Hier ist meine Karte. Kannst ja anrufen.“ Er übergab ihr die Karte und stieg dann aus. Marita sah auf die Karte. „Semir Gerkhan, Kriminalhauptkommissar, Autobahnpolizei Köln“ las sie leise vor. „Nicht schlecht. Auf einen Abend mit dir freue ich mich schon, Semir.“ flüsterte sie zu sich selbst.
Semir war bei Tom und drängte auf Abfahrt. „Nun komm schon. Wieso hast du den Kaffee nicht getrunken als ich unterwegs hierher war?“ schimpfte er. Seine Laune war im Keller, das merkte Tom direkt. „Das dein Wagen wieder einmal nicht am Verkehr teilnimmt ist doch nicht meine Schuld. Also reg dich ab.“ gab Tom zurück. Semir sah ihn böse an. „Wenn ich diesen Idioten noch einmal sehe, werde ich ihm die Meinung sagen.“ „Hast du das denn noch nicht?“ „Nein, er war doch volltrunken.“ Semir rollte mit den Augen. „Los fahren wir.“ befahl er und salutierte und sagte: Jawohl, Herr Hauptkommissar.“ Semir musste nun auch lachen. Sie verließen Toms Wohnung und fuhren zur PAST. „Wo ist Andrea denn diesmal?“ fragte Tom während der Fahrt. „Ach in der Eifel bei ihren Eltern. Wie immer. Na ja die haben es ja auch schön dort. Aida kam dort im Garten laufen, ohne dass Gefahr besteht. Ist schon toll. Aber im nächsten Jahr werde ich zusammen mit den beiden Urlaub machen. Wir müssen mal wieder in die Türkei fliegen. Meine Eltern wollen die Kleine ja auch mal sehen.“ „Wie lange haben sie Aida denn nicht gesehen?“ „Seit der Geburt. Also schon zwei Jahre her. Jetzt ist die schönste Zeit. Die Kleine hat ihr Mundwerk entdeckt und brabbelt jetzt pausenlos. Ist richtig niedlich. Sie sagt schon Mama und Papa. Einfach toll. Onkel Tom kann sie noch nicht sagen, aber das kommt noch.“ „Das hat sie von dir.“ gab Tom von sich. Semir sah ihn überrascht an. „Was hat sie von mir?“ wollte er wissen. „Nach das Mundwerk. Deins steht auch nie still.“ grinste Tom. „Ha, ha.“ machte Semir nur und schmollte gekünzelt. Tom grinste immer noch. „Kannst du keine Kritik mehr vertragen, Semir?“ fragte er. „Nein, heute nicht.“ lachte Semir.
Marita war mittlerweile ebenfalls am Ziel angekommen. Sie hatte heute Vorsprechen wegen einer Hauptrolle in einer Serie. Sie war aufgeregt. Vielleicht kommt jetzt der große Durchbruch, dachte sie. Als sie den Saal betrat, bekam sie Lampenfieber. Sie konzentrierte sich, doch sie wusste auch, dass ihre Chance sehr gering war. Es waren ungefähr 100 Mitstreiterinnen. Da musste man sehr gut aussehen, und sehr gut mit Worten umgehen können. Das konnte sie. Nach viereinhalb Stunden hatte sie es geschafft. Sie war zumindest unter den letzten 10. Zwei Stunden später war sie enttäuscht. Sie schaffte nur die Zweitbesetzung. Aber wenigstens etwas, tröstete sie sich selbst. Dann sah sie die Favoritin. Sie sah ihr sehr ähnlich. Wenn der blöden Kuh was passiert, dann hätte ich die Hauptrolle, dachte sie und ihr Ego meldete sich. Marita war hochnäsig und eitel. Ihre Gedanken malten sich den Erfolg aus. Wenn ihr etwas passiert, bin ich der Star, dachte sie. Und dann, armes Ding weißt du eigentlich was alles so im Straßenverkehr passieren kann. Sie ging hinter der Konkurrentin raus und versuchte herauszufinden welches Auto das Mädchen fuhr. Sie sah den kleinen Mini und musste lachen. „Der hat bestimmt nicht mal einen Airbag“, dachte sie bei sich und wartete nur auf den richtigen Augenblick. Dieser war eine Stunde später da. Larissa, so hieß das Mädchen ging mit einem jungen Mann in ein Cafe. Marita die ein wenig Kenntnisse hatte, schob sich langsam an das Auto heran und manipulierte es so, das beim Bremsen nichts mehr ging. „So, das ist dann ja wohl meine Hauptrolle.“ sagte sie und verschwand.
Fortsetzung folgt, wenn ihr es wollt :baby:
Hier ist die Extradosis
Tom und Semir waren mittlerweile in der PAST angekommen, wo sie von der Chefin erwartet wurden. Semir sah sie mit seinen liebevoll blickenden Augen an und sie musste schmunzeln. „Lassen Sie diesen Hundeblick. Das wirkt vielleicht bei Andrea aber nicht bei mir. Ich weiß bereits, das es wieder ein Unfall gegeben hatte.“ „Ja Chefin, aber diesmal hat mich einer gerammt. Ich stand vorn und der Idiot ist mit rein gefahren.“ „Ich weiß Semir, die Kollegen der Station Nord haben mich informiert. Alkohol am Steuer. So aber nun zur Arbeit. Sie fahren dann ja wohl mit Tom, oder?“ „Wenn Sie keinen anderen Dienstwagen für mich haben, ja.“ „Hab ich nicht. Es war der letzte, den Tom bekommen hat.“ Tom grinste. Er hatte in der letzten Woche seinen alten Dienstwagen zu Schrott gefahren. Er winkte seinen Freund und Partner zu und sie verließen die Station wieder, machten ihre Streifenfahrt und hofften auf einen ruhigen Tag. Nur zwei Stunden später kam ein Funkspruch. „Cobra 11 für Zentrale“ röhrte Hottes Stimme durch den Lautsprecher. „Ja, Semir hier. Was gibt es denn?“ „Semir am Kilometer 143 hat es einen Unfall gegeben. Nach Angaben mit Toten und Schwerverletzten“ „Wir übernehmen.“ Semir hängte das Mikro wieder ein und griff nach dem Blaulicht. „Und los geht’s“ sagte er zu Tom. Keine zwanzig Minuten später waren sie an der Unfallstelle. „Oh man. Von dem Mini ist nichts mehr übrig.“ Sagte Semir erschüttert, als er das Blechknäuel am Straßenrand sah. Er stieg aus und ging direkt hin. Dieter stand bereits am Fahrzeug. „Hallo Semir. Hallo Tom. „Tja, so wie es aussieht hat die Fahrerin des Minis die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Ist dann mit 160 in den LKW gerast. Die Fahrerin ist tot. Der LKW-Fahrer hat einen Schock. Ansonsten waren keine Fahrzeuge im Unfall verwickelt. Semir nickte. „Was haben wir über die Fahrerin? War Alkohol im Spiel?“ „Keine Ahnung. Die Gerichtsmediziner sind gerade da und pulen raus was möglich ist. Die Papiere habe ich hier.“ Er überreichte Semir eine Handtasche. Semir zog sich Einmalhandschuhe an und nahm sich den Ausweis raus. „Larissa Wagner. 32 Jahre, Wohnhaft in Köln. Gut dann lass ich sie mal von Petra checken.“ Semir drehte sich um und ging zu dem Gerichtsmediziner. „Hey Andreas, auch mal wieder im Dienst?“ fragte er. Der angesprochene Mann drehte sich kurz zu ihm. „Hallo Semir. Immer noch so klein?“ Semir war sprachlos. „Was hast du für mich?“ „Nun genaues kann ich wie immer erst nach der Obduktion sagen. Du solltest das Fahrzeug checken lassen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es Selbstmord war.“ Semir nickte. „So wie die aussah, bestimmt nicht.“ Er sah sich noch einmal das Bild an. Diese Frau kam ihn irgendwie bekannt vor. Er kam nicht drauf, woher. Tom hatte mittlerweile die Anweisung gegeben, dass der Unfallwagen in die KTU gebracht und eingehend untersucht wird. Anschließend fuhr er mit Semir zurück zur PAST. „Gott, so ein hübsches Ding.“ sagte Semir und Tom nickte nur. So schnell kann es gehen.“ Nun war es Semir der nickte. In der PAST angekommen ging Semir zu Petra. „Petra, kannst du mal bitte diese Dame hier checken?“ Petra nahm den Ausweis und nickte. Nur kurz danach stand sie bei Tom und Semir im Büro. „Larissa Wagner, 32 Jahre, wohnt oder wohnte in Köln, Schrankgasse 162. Keine Verwandte mehr. Schauspielerin.“ „Schauspielerin? Schon die zweite heute.“ murmelte Semir. „Was die zweite?“ wollte Tom wissen. „Schauspielerin. Als ich heute Morgen mit dem Bus zu dir gekommen bin, habe ich eine alte Schulkameradin getroffen. Sie war auch Schauspielerin. Ein komischer Zufall. Moment. Deshalb kam sie mir bekannt vor. Sie sieht genauso aus wie Marita.“ „Wer ist denn nun schon wieder Marita?“ „Die Schulkameradin. Die, die ich heute Morgen im Bus getroffen habe. Sie sah genauso aus. Nun ja fast, meine ich.“ „Du kennst so hübsche Mädchen?“ fragte Tom erstaunt. Semir grinste ihn nur an. „Ja, tue ich.“
Marita saß im Wohnzimmer und sah gerade die Nachrichten. Gerade flimmerte die Berichtserstattung von einem schweren Unfall auf der A4 mit Toten und Verletzten über den Bildschirm. Die Kamera blieb am Unfallwagen regelrecht kleben. Jedem Zuschauer war klar, das aus dem Wagen keiner lebend raus kam. Dann schwenkte die Kamera und fing den Polizeibeamten ein. Marita sah erstaunt auf. Das war ja Semir, dachte sie. Welch ein Zufall. Sie fischte seine Karte heraus. Sah kurz auf die Uhr und rief ihn an. Er meldete sich und sie sagte. „Ich sehe dich gerade im Fernsehen. Du machst eine gute Figur vor der Kamera.“ „Ach, ähm hallo Marita.“ „Hast du heute Abend Zeit?“ „Nun ja. Ehrlich gesagt nicht viel. Aber ...“ „ Aber?“ „Wann?“ „Sagen wir in zwei Stunden im Kaffe Rademacher?“ „Gut ich komme. Wäre es schlimm, wenn ich einen Kollegen mitbringen würde?“ „Hast du Angst, dass du es nicht allein schaffst, Semir?“ „Quatsch. Gut ich komme allein.“ „Bis nachher.“ Sie legte auf. Mein lieber Semir, diesen Abend wirst du nicht so schnell vergessen. Sie ging ins Bad und machte sich her. Heute Abend, da war sie sich sicher würde sie nicht allein schlafen gehen. Endlich war ihr Wunsch, ihren Traumjungen von damals zu bekommen, zum Greifen nahe. Sie wusste nicht das Semir verheiratet war und Familie hatte. Aber selbst wenn, wäre es ihr egal gewesen. Für Marita gab es nur eine wichtige Person. Das war sie selbst.
Fortsetzung 19.12.06
Tom sah zu Semir, als das Gespräch beendet war. „Mit wem gehst du denn aus?“ wollte er wissen. „Mit Marita. Die Schulfreundin von damals. Man wie Menschen sich verändern können. Diese Marita war als Kind potthässlich. Heute ist sie wunderschön.“ „Semir, denk bitte daran, das du verheiratet bist.“ „Ich weiß das. Ich will doch nicht mit der Frau schlafen. Nur einen schönen Abend verbringen, das ist alles.“ „Das hoffe ich für dich.“ Semir lächelte. Das Telefon auf dem Schreibtisch schlug an. „Semir hier“ Es war Hartmut. „Der Wagen den ihr mir heute bringen lassen habt. Ich habe die Untersuchung fertig. Wenn ihr wollt, kommt rüber.“ „Wir sind schon unterwegs.“ Semir legte auf, schnappte sich die Jacke und zog Tom mit sich. „Ab zu Hartmut.“ sagte er nur und raus waren sie. Hartmut erwartete sie bereits. „Hallo Semir, Hallo Tom. Also wollen wir erst raten, oder wollt ihr direkt die Ergebnisse haben?“ „Hartmut bitte. Die Ergebnisse. Ich habe heute nicht so viel Zeit.“ sagte Semir. „Also gut. An dem Wagen ist geschraubt worden. Ich meine er wurde manipuliert. Die Bremsleitungen wurden durchgetrennt. Da wollte jemand diese Frau umbringen.“ Semir sah zu Tom. „Also Mord. Wenn wir jetzt noch raus finden, warum sie umgebracht wurde, dann wäre mir wohler.“ „Dann gibt es nur das Umfeld der Frau zu durchforsten.“ Semir sah Tom an. „Schon gut. Deine Verabredung. Ich weiß. Gut, dann fahre ich dich jetzt dahin, und ich werde mir die Bekannten von dieser Larissa Wagner vornehmen. Aber du bist morgen pünktlich, klar.“ „Ja sicher. Wir fahren wieder zusammen, oder?“ Tom nickte und verschwand mit Semir. Hartmut sah den beiden kopfschüttelnd nach.
Tom fuhr Semir ins Cafe und anschließend zu der Wohnung von Larissa Wagner. Er hatte die Schlüssel um in die Wohnung zu kommen. Die Adresse war schnell gefunden. Er stieg aus und ging zur Wohnung rauf. Er schloss auf und konnte sich gerade noch wegducken, als er den Baseballschläger auf sich zukommen sah. „Hau ab!“ schrie ihm eine Frau entgegen. „Hey, langsam. Ich bin von der Polizei!“ Die Frau sah ihn erstaunt an. „Polizei? Seit wann bricht die Polizei in Wohnungen ein?“ „Kranich Kripo Autobahn. Ich dachte die Wohnung ist leer?“ „Nein wie es aussieht nicht. Haben Sie Ihren Ausweis dabei?“ Tom nickte und zog seinen Ausweis. Die Frau ließ den Schläger sinken. „Entschuldigen Sie. Aber in letzter Zeit werden Larissa und ich von einigen üblen Typen bedrängt.“ entschuldigte sich die Frau. Tom sah sie an. Sie war eine schöne Frau. Blonde Haare, braune Augen. „Zumindest können Sie sich verteidigen. Wann haben Sie Larissa zu letzt gesehen?“ „Heute Morgen. Sie hatte heute einen Termin zum Vorsprechen, wegen einer Hauptrolle.“ „Wie heißen Sie?“ „Maja. Maja Schrankwirt.“ „Maja, ich … können wir vielleicht ins Wohnzimmer gehen. Was ich Ihnen zu sagen habe ist nicht gerade… ich meine.“ „Ja sicher. Kommen Sie Herr Kranich.“ „Tom.“ „Tom? okay. Bitte hier entlang.“ Sie ging voraus und Tom hinterher. Auf den Weg ins Wohnzimmer überlegte er sich, wie er es Maja schonend beibringen konnte, dass Larissa tot ist. „Nehmen Sie Platz, Tom. Also was ist mit Larissa?“ „Maja, Larissa hatte heute einen Unfall.“ Maja war erschrocken. „Oh mein Gott. Wo ist sie? Ich meine in welchem Krankenhaus?“ „Sie ist in keinem Krankenhaus. Es tut mir wirklich Leid, aber …Larissa hat den Unfall nicht überlebt.“ Maja bekam Tränen in den Augen. „Nein. Nein. Das glaub ich nicht. Larissa fuhr immer sehr vorsichtig. Das kann nicht sein.“ Tom nahm sie in den Arm um sie zu trösten. „An dem Wagen ist manipuliert worden. Man hat die Bremsleitung zerschnitten. Es war kein Unfall. Wir gehen davon aus, das Larissa ermordet wurde.“ Maja weinte hemmungslos. „Maja, es ist äußerst wichtig für uns. Darf ich ein paar Fragen stellen?“ Maja nickte. „Was sind das für Typen, die hinter Ihnen und Larissa her waren?“ „Das waren nur ein paar Idioten, die was von uns wollten.“ „Kennen Sie die Männer näher?“ „Nein. Es waren irgendwelche Typen.“ „Meinen Sie oder glauben Sie das diese Männer den Wagen…“ „Nein. Die wussten doch gar nicht, welchen Wagen Larissa fuhr. Das glaube ich nicht.“ „Okay, dann müsste Larissa Feinde gehabt haben.“ „Feinde. Eine Frau wie Larissa hatte keine Feinde. Sie war überall sehr beliebt. Nein. Da ist nichts.“ „Dann vielleicht ein enttäuschter Liebhaber oder ein verlassener Freund?“ „Nein. Larissa war solo. Da gibt es keinen verlassenen oder aktuellen Freund.“ „Irgendeine Idee?“ Maja schüttelte den Kopf. „Ich weiß nur, dass sie heute dieses Vorsprechen hatte. Im Maritim in Köln. Das große am Bahnhof. Aber sonst…“ „Danke. Kann ich Sie allein lassen?“ Maja nickte. Tom gab ihr seine Karte. „Wenn etwas ist, dann melden Sie sich. Wenn ihnen was einfällt, oder wenn Sie jemanden zum Reden brauchen.“ Maja nickte und nahm die Karte. Tom verließ das Haus und fühlte sich irgendwie verlassen.
Semir saß derweil im Cafe. Seine Verabredung verspätete sich anscheinend. Er bestellte schon einen Kaffee und wartete. „Hallo Semir.“ kam hinter ihm. Er stand auf und begrüßte Marita. „Schön schaust du aus.“ sagte er. „Danke. Aus deinem Mund ist es ein Kompliment.“ „Das sollte es ja auch sein. Was magst du trinken?“ „Ich nehme ein Cafe-Latte.“ Semir bestellte. Der Abend zog sich hin. Gegen neun sagte Marita dann: „ Bringst du mich nach Hause?“ Semir sah sie an. „Ich zahle nur eben.“ Er stand auf und ging zur Theke. Er zahlte und kam dann zurück zu Marita. Sie erhob sich. Semir trank das Wasserglas leer und verließ dann mit Marita das Cafe. Er fuhr sie nach Hause. „Kommst du noch auf ein Kaffee mit hoch? Der alten Zeiten willen.“ Semir überlegte und dann nicke er. Gemeinsam gingen sie in die Wohnung von Marita. Sie schloss auf und Semir trat ein. Marita machte Licht. „Schön hast du es. Die Schauspielerei scheint sich zu lohnen.“ sagte er. Marita lächelte. „Na ja. Es genügt zum Leben. Ich habe heute eine Hauptrolle bekommen. Danach wird es sicher besser sein.“ Semir sah sie an. Sie sah ihn tief in die Augen und näherte sich seinen Lippen. Sie küsste ihn. Er zuckte zurück. „Marita, bitte. Ich bin verheiratet.“ „Na und. Deine Frau ist nicht hier. Du musst es ihr doch nicht erzählen, oder?“ Sie küsste ihn weiter und Semir merkte, das es ihm nicht kalt ließ. Sanft hielt er Marita zurück. „Ich glaube, es ist besser, wenn ich gehe.“ sagte er und löste sich von ihr. „Gefalle ich dir nicht?“ „Darum geht es doch nicht.“ Semir sah sie an und dann merkte er, wie ihm schwindelig wurde. Er versuchte sich festzuhalten. „Was hast du denn, Semir?“ hörte er wie durch Watte Marita fragen. „Mir ist schlecht. Hab wohl zuviel Kaffee getrunken. Ich gehe besser. Ein bisschen frische Luft tut mir sicher gut.“ „Warum legst du dich nicht etwas hin? Das hilft bestimmt besser.“ Semir schüttelte den Kopf. Doch Marita ließ ihn nicht los und führte ihn zum Sofa. Semir setzte sich und holte tief Luft. „Was ist das bloß?“ fragte er verwirrt. Marita zog ihm die Jacke aus. „Es wird schon wieder.“ sagte sie leise. Semir schloss die Augen während Marita ihn weiter auszog. Er nahm es gar nicht richtig wahr. Dann war er fast weggetreten. Marita saß auf ihn und küsste ihn. Sie liebkoste ihn.
2. Fortsetzung 19.12.06
Am nächsten Morgen wartete Tom vergeblich auf Semir. Er versuchte ihn über Handy zu erreichen, doch er ging nicht ran. Er konnte nicht ahnen, dass sein Partner noch tief schlief. Er setzte sich ins Auto und fuhr zu Semir nach Hause. Er klingelte, doch keiner öffnete. „Hey, Semir! Mach auf. Es wird Zeit.“ Nichts geschah. Tom stand ratlos vor der Tür. Er setzte sich ins Auto und wollte noch etwas warten, bevor er mit seinem Schlüssel in die Wohnung von Semir ging. Er wartete genau eine Stunde. Bis dahin war immer noch nichts geschehen. Er schloss die Wohnung auf und ging zum Schlafzimmer. Die Tür war offen. Das Bett unbenutzt. Tom stutze. Wo war Semir? Doch nicht etwa mit der Verabredung? Er griff erneut zum Handy und wählte Semir an. Nichts. Dann fuhr er allein zur PAST.
Semir wurde gegen 10.30 Uhr wach. Er war irritiert. Wo war er? Er lag im Bett und neben ihm lag… Marita? Wieso? Was war geschehen? Er stand auf. Marita wurde ebenfalls wach. „Hallo, Schatz.“ sagte sie und wollte ihn küssen. Semir drehte sich weg. „Was…? Wie…?“ „Du fragst dich was gestern passiert ist? Hast du die Nacht wirklich vergessen?“ fragte Marita. Semir sah sie an. „Was meinst du?“ „Ach komm Semir. Du hast dich doch auch amüsiert. Oder etwa nicht?“ Semir sah sie an. Er wusste nichts über die letzte Nacht. „Nein, ich meine, was ist gewesen. Das letzte was ich weiß ist, das mir schlecht geworden ist, und dann… Filmriss. Hilf mir bitte? Was ist geschehen?“ „Semir, ich habe die schönste Nacht hinter mir, die ich jemals hatte. Du bist einfach großartig.“ Semir erschrak. „Du meinst… wir… ich meine du und ich…“ „Ja. Wir hatten Sex. Na und?“ „Ich bin verheiratet. Wieso weiß ich nichts davon?“ „Ist doch egal. Ich bin wenigstens zufrieden.“ Semir zog sich an. Er sah auf die Uhr. „Es ist ja schon 11. Ich komme viel zu spät zum Dienst.“ „Ich fahre dich hin.“ Er nickte. Noch zu sehr verwirrt über die Nacht, von der er nichts mehr wusste. Marita machte schnell Kaffee und dann fuhren sie zur PAST. Marita wollte sich von Semir mit einem Kuss verabschieden, doch er stieg schnell aus. Tom erwartete ihn bereits. Als er ins Büro kam, sah er Semir böse an. „Sag mal spinnst du?“ Semir sah ihn an. „Was? Wieso?“ „Du hast doch wohl die Nacht nicht zu Hause verbracht. Oder?“ Semir ahnte was nun kommt. „Tom. Ich weiß du wirst mir nicht glauben, aber ich weiß nicht was in der letzten Nacht passiert ist.“ „Ach weißt du nicht. Soll ich es dir erzählen? Du hast doch mit dieser Schulfreundin Andrea betrogen. Oder?“ „Ich weiß es nicht. Marita sagt, sie hätte die schönste Nacht gehabt. Ich kann mich an nichts erinnern.“ Tom sah ihn an. Irgendwie machte Semir tatsächlich einen verwirrten Eindruck. „Woran erinnerst du dich?“ fragte er. Semir sah ihn an. „Ich weiß, das ich Marita nach Hause gebracht habe, dann wurde mir schlecht und heute Morgen bin ich bei ihr im Bett aufgewacht. Sie behauptet mit mir den besten Sex gehabt zu haben, den sie kannte. Aber ich weiß nichts davon.“ „Das ist wirklich merkwürdig. Gut. Reden wir mal über den aktuellen Fall. Diese Larissa hatte eine Mitbewohnerin. Maja heißt die Gute. Sie hat mir erzählt, dass Larissa einen Termin zum Vorsprechen einer Hauptrolle hatte.“ „Eine Hauptrolle?“ „Ja, wieso?“ „Marita hat mir auch erzählt, dass sie eine Hauptrolle bekommen hat. Übrigens, sie sieht der Toten ziemlich ähnlich.“ „Aha. Na gut. Es gibt ja wohl mehrere Hauptrollen.“ „Ist schon ein komischer Zufall, oder?“
Am Nachmittag klingelte Semirs Handy. „Oh hallo Marita“, sagte Semir. „Hallo Semir. Kommst du heute Abend zu mir. Wir könnten dann die Sache von Gestern fortsetzen.“ „Marita ich sagte doch, dass ich verheiratet bin. Also bitte. Vergiss was angeblich gestern gelaufen ist. Ich werde sicher heute nicht kommen.“ „Bist du dir da so sicher, Semir?“ „Ja sicher. Es war eine einmalige Sache. Mehr nicht. Aber ich hätte das ein paar Fragen. Könntest du vielleicht zur Wache kommen?“ „Ja. Wann denn?“ „Jetzt?“ „Okay, ich mache mich auf den Weg. Hab sowieso noch was für dich.“ „So, was denn?“ „Eine Überraschung.“ Das Gespräch war beendet. Semir sah Tom an. „Sie hat eine Überraschung für mich? Was soll das denn?“ Tom sah ihn an und zucke mit den Schultern. „Ich glaube sie macht sich Hoffnung.“ meinte er nur. „Wenn ich mich wenigstens daran erinnern könnte.“ stöhnte Semir. Nur zwei Stunden später stand Marita im Büro der beiden. Semir bot ihr einen Platz an. Sie ging sehr nahe an Semir vorbei und versuchte ihn zu küssen. „Marita bitte lass es.“ sagte er bestimmt. Marita setzte sich. „Marita, wir hatten gestern einen schweren Unfall zu bearbeiten. Dabei ist eine junge Frau verstorben.“ Marita tat geschockt. „Mein Gott wie schrecklich. Aber was kann ich dabei tun?“ „Dazu komme ich gleich. Kennst du eine gewisse Larissa Wagner?“ Marita überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Hier sieh dir das Bild mal an. Vielleicht kennst du sie dann.“ Semir legte ihr ein Bild vor. Marita sah es sich sehr kurz an und schüttelte erneut den Kopf. „Nein kenne ich nicht. Ist sie das? Ziemlich hübsch.“ Semir nickte. „Ja, das war sie. Sie hat Ähnlichkeit mit dir.“ „Ach findest du? Wer war sie?“ „Sie war Schauspielerin, genau wie du. Sie hatte einen Termin zur Vorsprache, genau wie du. Ward ihr zusammen zum gleichen Termin da?“ Marita zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Semir da war fast 100 Mädchen, die versuchten die Hauptrolle zu bekommen, die mir zugesprochen wurde. Kann schon sein, dass dieses Mädchen dabei war. Aber das ist mir nicht so wichtig. Ich habe die Hauptrolle und nur das zählt für mich.“ Semir sah sie an. „Bei wem hattet ihr das Vorsprechen? Ich meine wer ist für die Besetzung verantwortlich?“ „Ein gewisser Johann Frei. Den wirst du sicher noch im Hotel antreffen. Heute wird die männliche Hauptrolle vergeben. Wieso?“ „Weil ich ihm einpaar Fragen stellen muss.“ Marita nickte. Tom bemerkte dass die Frau immer nervöser wurde. „Ist sonst noch was? Oder kann ich jetzt gehen?“ Semir sah zu Tom. Der zuckte nur mit den Schultern. „Okay, ich bring dich noch raus.“ sagte Semir und erhob sich.
Fortsetzung 20.12.06
„Weißt du, das mit gestern...“ fing Semir an, als er mit Marita auf dem Parkplatz stand, „... ich weiß wirklich nicht was passiert ist.“ Marita sah ihn lächelnd an. „Na und. Es war sehr schön. Ich habe mein Ziel erreicht. Ich erreiche immer alles, was ich will. Damals in der Schule, habt ihr mich nur gehänselt und verachtet. Euch über mich lustig gemacht. Damals habe ich mir geschworen, dass so etwas nie wieder passieren wird. Und ich habe mir geschworen, das ich dich bekomme. Ich habe dich bekommen.“ Semir sah sie an. „Das war ein Ausrutscher. Mehr nicht. Mach dir bitte keine Hoffnung. Es war eine einmalige Sache, damit wir uns verstehen.“ Marita sah ihn an. „Willst du mir sagen, dass du nichts für mich empfindest? Das nach der gestrigen Nacht. Das glaub ich nicht. Semir. Wir haben uns geliebt. Es war genau so, wie ich es mir damals vorgestellt habe. Du warst einfach...“ „Hör auf damit. Marita ich bin verheiratet und ich liebe meine Frau. Verstehst du.“ Marita umarmte ihn. „Ja, ist gut. Aber versprich mir wenigstens heute noch einmal zu mir zu kommen. Ich möchte mich allein von dir verabschieden. Anschließend werde ich aus deinem Leben verschwinden.“ Semir stimmte zu. Er war zu sehr irritiert, von dem was in der vergangenen Nacht passierte, das er nicht direkt begriff, was Marita vorhatte. Doch das sollte er am Abend erfahren. Marita fuhr ab und Semir ging wieder in das Büro. Tom hatte gesehen, was sich draußen abspielte. „Semir? Ich möchte ja nicht als Moralapostel auftreten, aber es sah ganz so aus...“ „Quatsch. Sie ist wirklich nur eine alte Schulfreundin. Mehr nicht. Und es wird nie mehr sein. Ich liebe Andrea. Sie ist die einzige Frau für mich. Es ist mir nur unverständlich, wie es gestern Nacht passieren konnte, dass ich...“ Tom sah ihn an. „Na komm. Fahren wir zu diesem Frei ins Maritim.“ Semir nickte und sie verließen die Station.
Marita sah wie sie abfuhren. Wenn Frei nun erzählte, dass sie eigentlich die Zweitbesetzung war, dann brauchten die beiden nur zwei und zwei zusammen zählen. Die würden ihr schnell auf die Schliche kommen. Es sei denn, es gibt da noch eine oder noch einen, der aus der Schauspielertruppe einen Unfall bekam. Nur verletzt nicht tot. Marita überlegte. Am besten es geschieht mit mir. Dann würde Semir sicher sie nicht verdächtigen. Sie wurde ja selbst zum Opfer. Leise lachte sie und machte sich ans Werk und manipulierte an ihrem Wagen herum. Anschließend fuhr sie auf die Autobahn. Sie wusste ja, dass nichts passieren konnte. Wie gut, sagte sie sich, dass ich eine Ausbildung zum KFZ - Mechanikerin durchgezogen habe. So war alles auf der sicheren Seite. So dachte sie jedenfalls. „Und morgen, wenn ich zum Theater fahre, werde ich einen kleinen Unfall haben. Bei der Untersuchung wird man feststellen, dass am Wagen gebastelt wurde, und ich bin über jeden Verdacht erhaben“ lachte sie leise.
„Herr Frei, es geht um eine Schauspielerin, die wohl gestern bei Ihnen gewesen ist. Eine gewisse Larissa Wagner.“ „Wissen Sie wie viele Mädchen gestern hier waren. Es ging um eine Hauptrolle. Die Namen sagen mir gar nichts. Wenn Sie ein Foto hätten, dann wäre es sicher einfacher.“ „Oh natürlich.“ Semir zog ein Bild aus der Tasche und legte es dem Mann vor. „Ja, sicher. Mein Gott sie ist tot? Sie sollte die Hauptrolle übernehmen. Das ist ja entsetzlich. Nun muss ich auf die Zweitbesetzung zurückgreifen. Gott, wieso?“ Semir sah ihn erstaunt an. „Sie sollte die Hauptrolle bekommen? Wer ist denn die Zweitbesetzung?“ „Nun es ist eigentlich kein Vergleich. Sehen Sie Larissa war jung und schön. Sie wäre die ideale Besetzung gewesen. Nun muss ich auf diese Marita Heger zurückgreifen.“ Semir stutzte. „Marita war die Zweitbesetzung?“ Frei nickte. „Weiß sie das schon?“ „Nein, ich erfahre doch eben erst von dem Tod von Larissa. Warum?“ „Nun ich kenne Marita und sie hat es mir gestern erzählt, dass sie eine Hauptrolle bekommen hat. In einer Serie.“ „Das ist in der Tat merkwürdig. Aber das hat nichts weiter zu sagen. Wenn sie wusste, dass Larissa tot ist, dann ist es normal, dass die Zweitbesetzung die Hauptrolle bekommt. So ist das Show-Business.“ Semir nickte. „Trotzdem, ich glaube Sie haben mir sehr geholfen.“ Tom und Semir verabschiedeten sich und fuhren zurück zur PAST. Während der Fahrt sah Tom sehr nachdenklich aus. „Was ist?“ fragte ihn Semir.“ Marita wusste schon vorher, dass sie die Hauptrolle bekommt. Ist doch merkwürdig. Findest du nicht?“ Semir zuckte mit den Schultern. „Wir haben Marita von dem Tod erst heute erzählt. Sie konnte dir aber schon gestern sagen, dass sie eine Hauptrolle bekommt? Das macht sie doch verdächtig?“ „Na hör mal, Tom. Du glaubst doch nicht, das Marita diese Larissa aus dem Weg geräumt hat, nur um die Hauptrolle zu bekommen, oder?“ „Warum nicht. Es sind Menschen schon wegen geringerem umgebracht worden. Semir schalte die Gehirnzellen doch mal ein. Sie hat ein Motiv.“ „Und welches wäre es?“ „Na die Hauptrolle. In der Show-Branche ist es ziemlich schwer Fuß zu fassen. Was würde man da nicht alles für den Durchbruch tun.“ „Ich glaube du gehst etwas zu weit. Mord wegen dem Durchbruch. Wer weiß ob die Serie überhaupt ein Erfolg wird?“ „Das ist nicht wichtig. Aber die Hauptrolle zu bekommen ist wichtig. Für manche Schauspieler ist es das Aus. Für andere ist es der ersehnte Erfolg. Du triffst dich doch heute noch einmal mit ihr. Frag doch mal woher sie weiß, das sie die Hauptrolle bekommt.“ Semir nickte. „Werde ich auch. Aber ich glaube nicht, das sie was damit zu tun hat.“ „Wir werden ja sehen.“
Marita hatte am Abend den Tisch feierlich gedeckt. Semir hatte zugesagt um acht zu ihr zu kommen. Sie zog sich sehr aufreizend an. Für ihre 39 Jahre, war sie doch sehr sexy. Wie alt war Semir eigentlich? Er müsste so in etwa ihr Alter sein, oder war er älter? Er sah immer noch sehr gut aus. Einfach zum anbeißen, dachte sie. Sie nahm sich fest vor, auch heute Abend mit ihm im Bett zu landen. Ich werde zwar nachhelfen müssen wie gestern. Aber das macht ja nichts. Er wird morgen wieder aufwachen, und sich an nichts erinnern. Wie schon heute Morgen. Es klingelte und sie öffnete. Semir stand vor der Tür. „Komm rein“ bat sie ihn und ging vor ihm ins Wohnzimmer. Semir sah dass der Tisch gedeckt war. „Marita? Ich möchte dich was fragen.“ Sie sah ihn an. „Was? “ „Du hast mir gestern gesagt, dass du eine Hauptrolle bekommen hast. War es eine in der Serie, wo eigentlich Larissa sie bekommen sollte?“ Marita sah ihn überrascht an. „Ja, das ist richtig. Warum?“ „Nun es kommt mir sehr seltsam vor, weil du es gesagt hast, bevor du wusstest, dass Larissa tot ist.“ „ Der Frei hat mich angerufen und es mir gesagt.“ „Das hat er nicht. Ich komme gerade von ihm. Er hat erst durch uns erfahren, dass Larissa tot ist. Er kann dir also gestern gar nicht gesagt haben, das du die Hauptrolle bekommst.“ Marita warf mit einer grotesken Bewegung ihr Haar zurück. „Na und? Ist doch egal. Ich habe die Hauptrolle und basta. Moment mal. Du verdächtigst mich des Mordes? Semir das ist doch wohl nicht dein Ernst.“ „Doch, leider muss ich davon ausgehen. Wenn ich die Beweise habe, dann ist es sicher einfacher. Der Wagen wird gerade auf Fingerabdrücke untersucht. Morgen erfahre ich wer es war.“ Marita sah ihn an. „Dann wirst du ja morgen wissen, dass ich nichts damit zu tun habe. Komm lass uns essen.“ Semir schüttelte den Kopf. „Ich habe noch zu tun.“ „Wenigstens eine Tasse Kaffee. Dafür wirst du doch wohl Zeit haben.“ Semir gab sich geschlagen. Er setzte sich und trank den Kaffee. Marita sah ihn aufmerksam an. „Glaubst du, dass ihr den Mörder findet? Ich meine wenn es wirklich Mord war.“ „Es war Mord. Und ja, ich glaube wir sind ihm oder ihr schon dicht auf der Spur. Ist nur ne Frage der Zeit. Jeder Mörder macht einen Fehler. Und wenn es kommt, dann sind wir da und legen die Handschellen an.“ Semir erhob sich und wollte gehen. Ihm wurde wieder schwindelig. „komisch. Genau wie gestern. Was hast du im Kaffee?“ fragte er und setzte sich wieder. „Ich verstehe nicht ganz.“ „Ich glaube du verstehst mich sehr gut.“ Gestern als ich bei dir den Kaffee getrunken habe... da ist mir auch schlecht geworden... genau wie jetzt. Marita...? Was...“ Semir sank weg. „Du gehörst mir, Semir.“ lachte Marita leise und zog ihr Spiel von gestern erneut durch.
Fortsetzung vom 21.12.06
Tom war noch im Büro, genau wie Petra. Er ging zu ihr und bat sie, Marita Heger zu überprüfen. Er sagte ausdrücklich, das Semir nichts davon erfahren dürfte und er die Ergebnisse unbedingt heute noch brauche. Petra machte sich an die Arbeit und nur eine halbe Stunde später hatte sie die Daten. Sie ging zu Tom ins Büro. „Marita Heger, geboren am 14.2. 67 in Köln. Dort zur Schule gegangen. Nach der Schule eine Ausbildung zur Kfz-Mechanikerin gemacht. Anschließend ging sie zur Schauspielschule und studierte die darstellende Kunst.“ „Keine Vorstrafen?“ fragte Tom etwas enttäuscht. Petra schüttelte den Kopf. „Damit kann ich nicht dienen.“ sagte sie und ging wieder an ihren Arbeitsplatz. KZ-Mechanikerin. Das wäre doch schon mal eine Möglichkeit. Sie wäre in der Lage gewesen, das Auto zu manipulieren. Wenn Fingerabdrücke am Wrack gefunden wurden, wäre es sicher einfach es nachzuweisen. Wie auf Wunsch klingelte das Telefon. Hartmut war dran. „Hartmut, ich habe gerade an dich gedacht“ sagte Tom ehrlich. „ Das ist schön. Ich habe für dich die Ergebnisse. „Ich komme gleich rüber.“ Er legte auf und fuhr zur KTU. Hartmut saß an seinem Tisch und verfasste gerade den Bericht. „Tom, hier. Das ist alles was ich herausgefunden habe.“ Er hielt Tom den Bericht hin. Tom überflog die Zeilen. „Du schreibst dass die Bremsleitung fachgerecht zerschnitten wurde. Kann man das auch nicht fachgerecht machen?“ Hartmut sah ihn an. „Ja, dieser war so angeschnitten, das die Bremsflüssigkeit nicht sofort auslief, sonder nach einer entsprechenden Kilometeranzahl. Das kann nur ein Fachmann machen.“ „Oder eine Fachfrau.“ murmelte Tom. „Fachfrau? Ach so. Ja klar. Fingerabdrücke habe ich auch gefunden. Aber wem diese gehören, weiß ich nicht. Das müsst ihr raus finden.“ Tom nickte. „Das werde ich.“ Er verließ die KTU und fuhr zu Marita nach Hause.
Semir lag im Bett. Er hatte die Augen geschlossen. Marita war ausgezogen und nun dabei auch Semir zu entkleiden. Doch bevor sie es schaffte, klingelte es an der Tür. Sie warf sich einen Morgenmantel um und öffnete. Tom stand vor der Tür. „Ja?“ fragte Marita ihn. „Ist Semir noch hier?“ „Nein, er ist vor ungefähr einer Stunde gegangen.“ gab Marita an. Tom sah dass sie sehr nervös war. „Kann ich vielleicht mal eben bei Ihnen zur Toilette?“ fragte er scheinheilig. Marita wollte sich nicht verdächtig machen, und ließ ihn ein. Er ging an ihr vorbei. Marita erschrak. Wenn er zur Toilette ging, musste er an ihrem Schlafzimmer vorbei. Die Tür war offen und Semir lag auf dem Bett. Sie wollte gerade an Tom vorbeihuschen, um die Tür zu schließen, doch Tom war schneller. Er sah Semir im Bett liegen. Das Hemd war offen. „Semir?“ rief Tom und lief zu ihm, denn er sah sofort dass etwas nicht stimmte. Marita lief hinter ihm her. „Lassen Sie ihn schlafen“ sagte sie scharf. Tom hörte nicht auf sie. Er beugte sich zu Semir runter und schüttelte ihn. Doch es war zwecklos. Semir lag im Tiefschlaf. Er drehte sich langsam nach Marita um. Sie stand an der Wand und weinte. „Was ist mit ihm?“ wollte Tom wissen. Marita zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Er hat am Tisch gesessen und ist dann zusammen gebrochen. Ich habe ihn ins Bett gebracht.“ „Warum haben Sie keinen Arzt gerufen?“ „Wozu. Er ist doch nur am schlafen.“ „Woher wollen Sie das wissen?“ „Das sieht man doch.“ Tom fühlte den Puls von Semir. Er schien in Ordnung. War er tatsächlich nur eingeschlafen? Tom glaubte es nicht. „Aus welcher Tasse hat er getrunken?“ wollte er von Marita wissen. „Die habe ich gerade abgewaschen.“ behauptete sie. Tom sah es ihr an, dass sie log. Er erhob sich und nahm mehrere dreckige Tassen mit. „Wenn ich entdecke, das in einer Tasse hier irgendwelche Mittel sind, dann gnade Ihnen Gott.“ gab er leise von sich. Marita sah ihn böse an. „Wollen Sie mir unterstellen, ich hätte ihn vergiftet?“ „Ja. Genau das.“ „Das ist lächerlich.“ „Ach ja. Haben Sie die Tassen auch angefasst?“ „Natürlich. Ich habe auch den gleichen Kaffee getrunken. Verschwinden Sie endlich und lassen Sie uns in Ruhe.“ „Ich lasse Sie in Ruhe. Aber Semir nehme ich mit.“ Er verstaute die Tassen in eine Tüte und ging erneut ins Schlafzimmer. Dann nahm er Semir auf den Arm und trug ihn einfach raus. Marita sah ihm nach.
Tom setzte Semir auf den Beifahrersitz und fuhr zu sich nach Hause. Er brachte Semir in sein Wohnzimmer und legte ihn auf die Couch. Semir bekam gar nichts mit. „Ich glaube, ich habe dir Unrecht getan. Ich bin mir ganz sicher, dass du Andrea nicht mit Marita betrogen hast. Aber das sag ich dir, sobald du es wieder mitbekommst.“ sagte er zu ihm. Er deckte Semir zu und ging ebenfalls ins Bett. Gegen 6.00 Uhr am nächsten Morgen macht Tom Semir wach. Dieser war sehr überrascht. „Wie komme ich denn hier her?“ fragte er erstaunt. Tom sah ihn an. „Ich weiß, dass du mir vielleicht nicht glauben wirst, aber ich habe dich bei Marita abgeholt.“ Semir sah ihn an. „Bei Marita? Wann?“ „Gestern Abend gegen 11.00 Uhr.“ „Das wüsste ich doch. Ich meine ich weiß das ich bei Marita war und sie noch einmal befragt habe, dann habe ich einen Kaffee getrunken. Und dann?“ er überlegte. „... weißt du nicht mehr was passiert ist.“ vollendete Tom den Satz. Semir nickte. „Stimmt. Woher weißt du das?“ „Ich bin wie gesagt kurz vor 11 zu ihr gefahren. Warum weiß ich eigentlich nicht. Nun ja. Sie sagte du wärest schon weg. Aber dein Wagen stand noch da, also konnte es nicht stimmen. Ich bin zu ihr rein und da lagst du auf dem Bett und hast geschlafen.“ „Ich habe dort geschlafen? Tom.“ „Nur keine Angst. Du warst angezogen. Zumindest halbwegs. Ich habe den Verdacht, dass Marita dir etwas in den Kaffee getan hat. Deshalb habe ich alle Tassen bei ihr eingesammelt und sie zu Hartmut gebracht. Dich habe ich ins Auto gepackt und anschließend hier auf die Couch, wo du eben aufgewacht bist.“ „Also war nichts mit Sex. Auch nicht Vorgestern. Sie hat mich angelogen.“ Tom nickte. „Diese falsche Schlange.“ sagte Semir nur. „Wir fahren am besten direkt zur KTU. Vielleicht weiß Hartmut schon was.“ Semir nickte.
Wo bleiben denn die Feedbakcs????
Fortsetzung 22.12.06
Marita war enttäuscht. Wieso musste der Kollegen auftauchen. Welchen Grund gab es dafür. Sie verließ die Wohnung. Sie musste ja ihren Unfall haben, damit Semir nicht sie mit dem Mord in Verbindung brachte. Zumal er ja bestimmt schon wusste, das sie ihn betäubt hatte. Sie sah auf der Straße den Wagen von Semir stehen. Dann überlegte sie. Wenn er einen Unfall hatte, konnte er ihr nicht nachstellen. Sie hielt es für eine gute Idee, Semirs Wagen ebenfalls zu manipulieren. Sie wusste ja wo und was sie machen musste. Schnell war es erledigt. Sie stieg in ihr Wagen und fuhr los. Wie geplant gab es dann auf der Autobahn den Unfall. Tom und Semir fuhren mit Toms Wagen hin, denn Semirs Wagen stand immer noch bei Marita. Er wollte ihn am Abend abholen, wenn er noch einmal mit ihr gesprochen und zur Rede gestellt hatte. An der Unfallstelle gab es viel Gewusel und Marita lag bereits im Krankenwagen. Semir kam zu ihr. „Was ist passiert?“ wollte er wissen. „Ich weiß nicht. Das Auto konnte auf einmal nicht mehr bremsen. Ich konnte gerade noch verhindern, dass ich gegen die Mauer rase. Mein Gott, wenn ich es nicht geschafft hätte, wäre ich tot gewesen.“ Tom kam nun ebenfalls zum Krankenwagen. „Schrott. Der Wagen kommt in die KTU. Ich wette die Bremsen wurden manipuliert.“ Semir warf ihm einen Blick zu. „Das sagte Marita mir auch schon.“ „Ja sicher. Sie weiß doch auch wie man es macht. Nicht wahr Frau Heger?“ Marita erschrak. „Woher wissen Sie das?“ fragte sie erstaunt. „Ist doch egal. Wissen Sie es, oder nicht?“ Semir sah von einem zum Anderen. „Ja ich weiß es. Ich bin gelernte KZ-Mechanikerin. Na und?“ „Marita, was hast du in meinen Kaffee getan?“ „Ich? Semir glaubst du wirklich...“ „Ja. Ich habe sogar Beweise dafür. Die Tasse aus deiner Wohnung, aus der ich vermutlich getrunken habe enthielt Reste von Schlafmittel. Deshalb bin ich eingeschlafen. Es gab keinen Sex zwischen uns.“ Sie lächelte. „Oh doch, den gab es. Nur hast du nichts davon mitbekommen.“ Semir sah sie an. Er verstand gar nichts mehr. Marita wurde ins Krankenhaus gebracht. Semir sah zu Tom. „Wenn sie auch ein Opfer war, dann kann sie nichts damit zu tun haben.“ „Ja wenn? Aber wissen wir es so genau? Was wenn sie es getan hat um von sich abzulenken?“ „Das wäre die Kaltblütigkeit in Person. Das passt nicht zu ihr.“ „Passte es denn zu ihr, dich zu betäuben und dann Sex mit dir zu haben?“ Semir sah ihn an und schüttelte Kopf. „Nein, Da hast du Recht. Ich will es einfach nicht glauben. Ich meine sie ist eine Frau.“ „Na und? Wir sind nicht mehr in der Steinzeit wo die Frauen nur kochen durften.“ Semir musste grinsen.
Marita war nur zur Versorgung im Krankenhaus geblieben. Ihr war nicht viel passiert. Das hatte sie ja gewollt. Nun war es wichtig, das Opfer zu spielen. Semir sollte nicht auf die Idee kommen, etwas gegen sie zu machen. Er würde es bereuen. Doch zunächst wird sie sich diesen Kranich vom Hals schaffen. Er hatte es verhindert, das sie Semir erneut nahm. Was fiel diesem Mann eigentlich ein. Er konnte sich doch nicht einfach in diese Verbindung einmischen. Das wird er büßen, so schwörte sie es sich. Über das Wie musste sie noch nachdenken. Doch das hatte erst einmal Zeit. Sie musste Semir auf ihre Seite ziehen. Auch hier wurde es nun schwieriger. Er ist dahinter gekommen, dass sie ihn betäubt hatte. Er würde nun sicher nicht mehr zu ihr kommen. Also musste sie zu ihm gehen. Das wollte sie heute Abend tun. Sie wird ihm seinen Wagen bringen und dann, wird sie ihr Spiel mit ihm weiterspielen. Doch diesmal, so sagte sie sich, wird er was von dem Sex mitbekommen. Sie lachte dabei und malte sich in ihrer Fantasie aus, wie es werden wird. Es waren wilde Fantasien. Doch es sollte anders kommen. Während sie in Gedanken war und sich ausmalte, wie es diesmal wird, stand Semir bereits an seinem Wagen um ihn abzuholen. Tom musste zum Zahnarzt und er hatte Semir dort abgelassen. Semir setzte sich in den Wagen und startete. Er fuhr zur PAST zurück. Auf der Autobahn bekam er einen Funkspruch. „Cobra 11 für Zentrale“. „Cobra 11 hört“ meldete er sich. „Semir, wir haben einen Falschfahrer auf der A3 in Richtung Köln. Wo bist du gerade?“ „Auf der A3. In gleicher Richtung. Weißt du bei welchem KM er mir entgegenkommt?“ „KM 45,5“ „Dann müsste er …scheiße!!!!“ „Semir?“ Keine Antwort. „SEMIR! Melde dich doch!“
Petra war erschrocken. Wieso meldete Semir sich nicht. Sie lief zur Chefin und erzählte was los war. „Herzberger, Bonrath Sie fahren sofort auf die A3. Der Funkkontakt zu Semir ist ausgefallen. Müller und Peters Sie fahren ebenfalls auf die A3 und stoppen den Geisterfahrer.“ Die angesprochenen Männer rannten raus und führten den Befehl aus. Herzberger und Bonrath fuhren auf die Autobahn und zehn Minuten später hatten sie die Stelle erreicht, wo Semir das letzte Mal was von sich hat hören lassen. Es standen mehrere Autos ineinander verkeilt auf der Fahrbahn. Hotte stieg aus und besah sich das Chaos. Mitten in diesem Knäuel sah er einen silbernen BMW. „Mein Gott. SEMIR!“ rief er erschrocken aus. Er lief direkt auf den BMW. Semir lag über dem Lenkrad zusammengekauert da. Ohne Bewusstsein. Vorsichtig zog er Semir zurück. Das Gesicht von ihm war voller Blut. „Dieter, ruf sofort den Notarzt!“ schrie er Bonrath zu. Dieser rannte zum Wagen und gab es durch. Dann rannte auch er zum BMW. „Mein Gott, das sieht schlimm aus.“ sagte er als er Semir sah. Dieser kam gerade zu sich. „Hey, beweg dich besser nicht. Wer weiß was kaputt ist.“ sagte Hotte fürsorglich. „Was ist passiert.“ stöhnte Semir und versuchte sich aufzurichten. „AU. Ich stecke fest. Hotte. Ich klemme fest.“ „Die Hilfe kommt gleich. Halt aus und sei ganz ruhig. Was ist mit deinem Gesicht.“ „Ich weiß nicht. Es tut alles weh.“ „Hey Semir. Komm schon Junge bleib hier.“ Doch Semir war erneut bewusstlos geworden. Hotte sah sich verzweifelt nach dem Krankenwagen um. Endlich. Feuerwehr und Notarzt kamen. Dieter kam zu Hotte. „Wie konnte das nur passieren. Es sieht ganz so aus, als sei Semir in voller Fahrt gegen die Leitplanke gerast.“ Hotte nickte nur. „Ich glaube es nicht, aber es sieht tatsächlich so aus. Wir müssen den Wagen schnellstens in die KTU bringen lassen. Ich sag mal auf der Wache bescheid.“ Er ging zum Funk und gab die Nachricht durch.
Tom kam gerade vom Zahnarzt zur PAST zurück. Er wunderte sich über die bedrückte Stimmung und fragte was los sein. Petra hatte Tränen in den Augen. „Ist jemand gestorben?“ fragte Tom. Petra sah ihn an. „Nein, Semir hat einen schweren Unfall. Er liegt im künstlichem Koma.“ „WAS? Wo?“ kamen Toms Fragen. „Im St. Marienhospital.“ Schon war Tom raus. Nur fünfzehn Minuten später war er im Krankenhaus angekommen. Er fragte nach Semir und wurde auf die Intensivstation geschickt. Er suchte den Arzt auf. „Herr Doktor. Was ist mit Herrn Gerkhan?“ Der Arzt sah ihn an. „Sind Sie ein Verwandter?“ Tom schüttelte den Kopf. „Dann kann ich Ihnen…“ „Kommen Sie mir nicht mit dem Quatsch von Verschwiegenheit. Das ist mein Partner und Kollege. Also was ist mit ihm?“ Der Arzt zog ihn zur Seite. „Okay, Herr Kranich. Aber es ist nicht in Ordnung. Ich muss mich daran halten. Also. Herr Gerkhan hat mittlere Verletzungen erlitten. Sein Fuß ist dreimal gebrochen. Wir haben den Bruch gerichtet. Außerdem hat er eine schwere Gehirnerschütterung. Es sind aber zum Glück keine inneren Organe verletzt worden.“ „Kann ich zu ihm?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Er ist ohnehin noch in der Narkose. Es wird schon wieder. Aber er wird sicher einige Zeit hier blieben.“ Tom nickte. „Darf ich wenigstens ganz kurz zu ihm. Ich möchte ihn nur sehen.“ „Gut, Kommen Sie.“ Tom ging hinter den Arzt her. Er folgte ihn in den Raum, wo Semir lag. „Warum ist er auf der Intensiv, wenn er doch nicht so schwer verletzt ist?“ „Nun, es ist eine Vorsichtsmaßnahme. Bei solchen Unfällen können unerkannte Verletzungen nicht ausgeschlossen werden. Wir haben Herrn Gerkhan zwar geröntgt und nichts festgestellt, das heißt aber nicht, dass es nicht noch andere Verletzungen gibt. Deshalb.“ Tom nickte. Er ging zu Semir ans Bett. Semir war blass. Er hatte die Augen fest verschlossen, doch das gleichmäßige Piepen der Maschinen, gab Tom ein beruhigendes Gefühl. Er sah zu dem Arzt und gab ihm eine Karte. „Wenn sich sein Zustand ändern sollte, rufen Sie mich bitte sofort an. Egal zu welcher Uhrzeit.“ Der Arzt nickte.
Ein kleines St?cken noch??? Bitte sch?n
Marita ging aus dem Haus. Sie erschrak als sie sah, das Semirs Wagen weg war. Verdammt Ihr Plan war versaut. Wo war der Wagen nur. Hatte Semir ihn abgeholt, ohne zu ihr zu kommen. War sie ihm so egal? Das konnte doch nicht sein. Sie ging verärgert in die Wohnung. Sie schaltete den Fernseher ein und sah sich die Regionalnachrichten an. Dort kam eine Berichterstattung von einem größeren Unfall mit mehreren Fahrzeugen. Dann war ja das Problem schon mal gelöst. Semir konnte nicht gegen sie ermitteln. Er war außer Gefecht. Sie rief auf der Wache an und fragte nach Semir. Dort sagte man ihr, dass er wohl für längere Zeit ausfiel. Bonrath konnte wie immer nicht sein Mundwerk halten und erzählte dass er einen Unfall hatte und im Krankenhaus lag. Als die nach dem Krankenhaus fragte, gab er ihr Auskunft in welchem er liegt. Marita legte auf. Armer Semir, dachte sie. Aber ich werde dich bald besuchen. Du armer kleiner Liebling. Sie machte sich auf den Weg ins Krankenhaus.
Tom war zur KTU gefahren, weil Hartmut ihn angerufen hatte. „Tom, wie geht es Semir?“ „Unverändert. Er hat den Fuß gebrochen, ansonsten angeblich keine schweren Verletzungen. Aber die Ärzte haben ihn ins künstliche Koma gelegt. Ich glaube da ist noch was. Was hast du?“ „Du hattest mit deiner Vermutung das an dem Wagen manipuliert wurde, Recht. Die Bremsleitung. Genau wie bei den ersten und dem zweiten Unfall. Das scheint ein Serientäter zu sein.“ Tom sah ihn an. „Nein eine Täterin. Ich muss es ihr nur beweisen.“ Hartmut sah ihn an. „Du weißt wer dahinter steckt?“ „Nein, ich habe nur eine Verdächtige. Aber ich muss Beweise haben. Was ist mit Fingerabdrücken?“ „Ach ja. Da habe ich einige gefunden. Allerdings sind es keine die wir gespeichert haben. Aber das sonderbare an allen drei Unfallwagen sind ein und dieselben Abdrücke gesichert worden. Also ist es eine Person. Und, nun kommt das Beste. Diese Abdrücke sind auch an der Tasse, die du letzte Nacht gebracht hattest.“ Tom sah ihn an. „Ich wusste es. Diese falsche Schlange. Sie hat versucht Semir umzubringen.“ Hartmut sah ihn erstaunt an. „Wen meinst du?“ „Was? Ach nichts. Ich hab nur laut gedacht. Ich muss weg.“ Schon rannte er raus. „Danke“ rief er noch. Hartmut sah ihm kopfschüttelnd nach. Aber er verstand, dass es Tom ziemlich nahe ging, wenn Semir etwas passierte. Umgekehrt war es genauso.
Tom fuhr zu Marita nach Hause. Er klingelte doch es öffnete keiner. Er rief in der Wache an und hatte Bonrath am Telefon. „Dieter, ich möchte eine Fahndung nach Marita Heger starten. Setz alle Hebel in Bewegung.“ „Heger? Marita Heger. Die hatte vor ungefähr einer Stunde hier angerufen. Sie sagte sie sei eine Freundin von Semir und wollte ihn sprechen. Ich habe ihr gesagt, das er im Krankenhaus liegt.“ „Gott Dieter. Hast du ihr gesagt, welches?“ „Ja natürlich. Warum denn nicht.“ „Ist schon gut. Dieter. Wirklich nicht so wichtig. Sie will ihn nur umbringen. Mehr nicht.“ Tom beendete das Gespräch bevor Dieter was sagen konnte. Er rannte aus dem Haus und raste zum Krankenhaus. Hoffentlich komme ich nicht zu spät, dachte er. Er kam knappe zehn Minuten später im Krankenhaus an. Er rannte so schnell er konnte zur Intensivstation. Endlich war er bei Semir. Dieser lag immer noch schlafend im Zimmer. Den Schwestern war nicht entgangen, dass Tom über die Gänge rannte. Eine benachrichtigte den Arzt der direkt zu Tom kam. „Herr Kranich. Ich muss schon bitten. Es ist ein Krankenhaus. Was machen Sie für ein Theater.“ Tom drehte sich etwas außer Atem zu ihm. „War jemand hier zu Besuch?“ Der Arzt sah ihn an. „Seine Frau war kurz hier. Aber das ist schon ne halbe Stunde her. Warum?“ Tom sah ihn an. „Seine Frau?“ „Ja, eine richtige Schönheit. So schwarze Haare und grüne Augen. Eine sehr schöne Frau.“ Nach der Beschreibung war klar, dass es nicht Andrea gewesen ist, sondern Marita. „Das war nicht seine Frau.“ „Ach nicht? Sonderbar, sie hat sich sehr liebevoll um ihn gekümmert. Sie hat ihn geküsst und …“ Tom bekam einen Schrecken. War diese Frau so abgebrüht. „Hat sie sonst etwas getan?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Nein. Aber ich war nicht die ganze Zeit dabei.“ „Dann überprüfen Sie bitte, ob alles mit meinem Kollegen in Ordnung ist. Diese Frau hat heute versucht ihn umzubringen. Ich möchte ausschließen dass sie es noch einmal getan hat.“ Der Arzt erschrak. „Sie meinen hier? Im Krankenhaus?“ Tom nickte. Der Arzt ging sofort an Semirs Bett und untersuchte ihn. Er konnte nichts feststellen. „Was ist mit dem Tropf?“ fragte Tom. Der Arzt rief die Schwester und ließ die Tropfstellen direkt austauschen. Tom veranlasste dass ein Polizist Wache vor Semirs Tür schob. Nur zehn Minuten später saß Bonrath vor dem Zimmer. Tom kam zu ihm. „Dieter? Du sollst Wache schieben?“ fragte er erstaunt. Dieter nickte. „Ich selbst habe darum gebeten. Wenn ich schon der Mörderin Tipps gebe, dann kann ich sie auch daran hindern den Plan durchzuführen.“ Tom legte ihm die Hand auf die Schulter. „Du konntest es ja nicht wissen. Pass gut auf unseren Kleinen auf, ja.“ Dieter nickte.
Hier kommt der Rest :baby:
Marita sah wie Tom ins Krankenhaus kam. „Du wirst der nächste sein. Wenn du weg bist, dann kann die Polizei mir gar nichts nachweisen. Du bist der Schlimmste von allen. Aber ich werde dir zeigen, das ich mir weder meinen Traummann noch meine Freiheit nehmen lasse.“ Sagte sie leise zu sich und beobachtete genau was Tom tat. Als er wieder raus kam und wegfuhr, fuhr sie hinterher. Tom fuhr erneut zur Wohnung von Marita. Während der Fahrt dorthin bemerkte er dass er verfolgt wurde. Er ließ das Kennzeichen checken. Petra gab ihm durch, dass der Wagen auf Marita Heger zugelassen ist. „Da bist du Schlange ja.“ dachte er nur. Er hielt vor ihrem Haus an und stieg aus. Tom tat so, als hätte er nicht bemerkt, dass er verfolgt wird. Er betrat das Haus und ging zur Wohnungstür. Marita kam hinter ihm her. Sie tat als wundere sie, dass er zu ihr kam „Ich komme gerade von der Kosmetikerin.“ sagte sie. Tom nickte nur und dachte - Die wirst du auch ne ganze Zeit nicht mehr bekommen.- „Frau Heger ich hätte noch ein paar Fragen. Würden Sie mich bitte aufs Revier begleiten?“ Marita sah ihn an. „Ja, sicher. Jetzt sofort?“ „Ja das hätte was.“ „Gut. Fahren wir zusammen? Oder soll ich mit den Wagen hinterher fahren?“ „Wir nehmen meinen Wagen. Ich werde Sie danach wieder zurück bringen.“ Marita nickte. In ihren Gedanken konnte es gar nicht besser gehen. „Ich muss nur kurz was holen. Einen Augenblick bitte.“ Tom nickte. Marita betrat die Wohnung und ging ins Bad. Tom wartete davor. Marita ging an den Badezimmerschrank. Darin bewahrte sie ein Fläschchen auf in dem eine starkes Betäubungsmittel war. Dies zog sie in eine Einwegspritze auf und steckte sie in ihre Handtasche. Dann verließ sie das Bad und zog vorher noch die Toilette ab. Tom stand davor und wartete auf sie. Sie lächelte ihn an und ging dann mit ihm zu seinem Wagen. „Ich weiß, Herr Kranich, es klingt sehr seltsam. Aber darf ich vielleicht Ihren Wagen fahren? Ich möchte einmal so ein schönes Auto fahren.“ Tom sah sie an. „Es ist ein Polizeiwagen, damit darf ich Sie nicht fahren lassen.“ Marita zog die Schultern enttäuscht hoch. Dieser Mann schien ihre Einwicklungsversuche zu widerstehen. Sie konnte Tom nicht einordnen. „Ich verrate Sie nicht.“ Tom sah in ihre Augen. Er war unentschlossen. Einerseits sah er die vermeintliche Mörderin andererseits, sie war eine sehr schöne Frau. Vielleicht kann da ja was passieren. Er war halt auch nur ein Mann. Er ließ sich überreden und setzte sich auf den Beifahrersitz. Marita setzte sich ans Steuer und fuhr los. Tom dirigierte sie zur PAST.
Im gleichen Augenblick erwachte Semir im Krankenhaus. Er sah sich verwirrt um. Petra saß an seinem Bett. „Hey, da bist du ja wieder.“ sagte sie. „Was ist passiert?“ fragte Semir schwach. „Du wolltest testen, ob dein Wagen durch eine Mauer rasen kann.“ „Ach und?“ „Kann er nicht.“ Semir sah sie an. „Unfall?“ „Na ich hoffe doch. Oder wolltest du dich umbringen?“ „Quatsch. Wie kommst du denn darauf. Wo ist Tom?“ „Der verhört gerade eine Verdächtige.“ Eine? Wen denn?“ „Marita Heger.“ „Marita? Was hat die denn damit zu tun?“ „Nun Maritas Fingerabdrücke sind auf deinem Wagen, auf dem Wagen von ihr und auf dem Wagen von Larissa.“ „Na und? Ist doch noch lange kein Beweis dafür.“ „Nun die Abdrücke sind aber immer auf dem Bremsenschlauch, oder wie das Ding heißt.“ Semir sah sie an. „Dann hatte Tom von Anfang an Recht.“ „Er hatte Marita von Anfang an in Verdacht. Deshalb hat er sie überprüfen lassen.“ Semir versuchte aufzustehen, doch er sah, dass sein Fuß in Gips steckte. Der Arzt betrat das Zimmer. „Oh. Schön dass Sie wach sind, Herr Gerkhan. Wie geht es Ihnen?“ „Ich fühle mich recht gut. Sehen Sie das anders?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „In zwei Wochen dürfen Sie nach Hause.“ „In zwei Wochen???“ Wieder ein Nicken des Arztes. „Das geht nicht. Auf meinem Schreibtisch stapelt sich die Arbeit. Ich kann nicht hier liegen.“ „Das werden Sie aber. Ihre Chefin, ist eine sehr gute Freundin von mir und sie hat mir angedroht die Freundschaft zu kündigen, wenn ich Sie hier nicht festhalte. Also. In zwei Wochen.“ Semir sah das Grinsen im Gesicht des Arztes. „Was grinsen Sie denn so? Man könnte meinen, das es Ihnen Spaß macht, mich hier festzuhalten.“ „Ich dachte nur gerade an die Worte von Anna.“ „Welche waren das?“ „Sie sagte wortwörtlich: Lass dir nicht einfallen auch nur einmal auf seinen Überredungskünsten reinzufallen. Also versuchen Sie es besser nicht. Ich habe hier Mittel, die ich auch nutzen werde um Sie hier zu halten.“ „Wie bitte? Ist Ihnen die Freundschaft so viel wert?“ „Nein Herr Gerkhan. Sie ist mir viel mehr wert.“ Semir nickte. „Keine Chance?“ fragte er noch. Der Arzt sah ihn über seinen Brillenrand an. „Nein. Keine Chance.“ Dann verließ er den Raum. Petra musste lachen. Dieser Arzt gefiel ihr. Sie wusste wie gern Semir aus dem Krankenhaus wollte, aber es ging nicht.
Tom und Marita waren fast an der PAST angekommen. Marita nahm vorsichtig eine Hand vom Lenkrad. Sie sah zu Tom, der abgelenkt war. Schnell griff sie in ihre Tasche und zog die Spritze heraus. Sie rammte die Nadel blitzschnell in Toms Arm und drückte den Kolben runter. Tom konnte nicht so schnell reagieren. Er spürte den Einstich und schon sackte er auf dem Beifahrersitz zusammen. „So, Tom Kranich. Nun werden wir beide sehr viel Spaß haben. Mal sehen ob du so gut bist wie Semir.“ lachte sie leise und fuhr von der Autobahn ab. Sie fuhr in Richtung Köln zurück. Dort hatte sie ein Haus angemietet. Dort wollte sie mit Tom hin. Es war einfacher ihn aus dem Wagen zu ziehen anstatt ihn die Treppen hoch zu schleppen. Er war nicht so leicht wie Semir. Dort angekommen zog sie Tom aus den Wagen. Sie zog ihn den Kellergang lang und brachte ihn in einen Raum wo ein großes Bett stand. Dort legte sie ihn hinein und begann ihn auszuziehen. Dabei erregte es sie sehr, dass er wehrlos war. Sie zog das Spiel durch, welches sie auch mit Semir getrieben hatte. Für sie war es ein erhabenes Gefühl, Macht über Männer auszuüben, die sie damals als Kind so verachtet haben. Sie projizierte ihre schlechte Erfahrung in der Kindheit, als sie von den Jungen gehänselt wurde, weil sie hässlich war nun auf die gesamte Männerwelt. Nach dem sie fertig war legte sie sich neben Tom und schmiegte sich an den bewusstlosen Mann. Es schien ihr nichts auszumachen, das er die Zärtlichkeiten von ihr nicht erwiderte. Bevor sie einschlief nahm sie Tom die Handschellen ab und band ihn damit am Bettpfosten fest.
Anna lief in der PAST nervös auf und ab. „Bonrath, haben Sie versucht Kranich zu bekommen?“ „Ja, aber er meldet sich nicht. Weder über Funk, noch über Handy. Nichts.“ „Wo hat er sich zu letzt gemeldet?“ „Er wollte zu dieser Frau Heger fahren. Seit dem ist nichts mehr von ihm gehört worden.“ „Okay, Sie und Herzberger fahren hin und sehen nach dem Rechten.“ Dieter und Hotte erhoben sich und fuhren zu Maritas Wohnung. Sie trafen keinen an, aber sie bemerkten, dass der Wagen von Marita vor der Wohnung stand. Hotte gab es über Funk durch. „Verdammt. Er muss doch irgendwo stecken.“ fluchte Anna. Petra saß an ihrem Schreibtisch. „Petra geben Sie mir die Akte über diese Heger. Vielleicht finden wir dort eine Spur.“ „Die hat Tom mitgenommen. Soll ich sie noch einmal durch den Computer jagen.“ „Ja tun Sie das. Ich will wissen, was die Frau hat. Vielleicht hat sie eine zweite Wohnung, oder Haus oder was weiß ich. Finden Sie alles raus, was möglich ist.“ „Das geht aber nicht immer mit legalen Mittel.“ Anna sah sie an. „So lange Sie sich nicht erwischen lassen, weiß ich von nichts.“ Petra nickte und machte sich an die Arbeit. „Ich fahre ins Krankenhaus zu Semir. Vielleicht weiß er etwas.“ Sie verließ die PAST und fuhr zu Semir.
Der lag im Bett und langweilte sich. Er hatte versucht den Arzt doch zu überreden, aber der war stur. Es klopfte an der Tür und Anna stand im Rahmen. „Hallo Semir. Wie geht es Ihnen?“ fragte sie. „Danke. Mir ist langweilig. Aber der Arzt ist so stur. Er will mich nicht rauslassen. Ich kann doch auf Krücken laufen und muss hier nicht liegen. Chefin ich kann doch Büroarbeit machen.“ flehte Semir sie an. Anna musste schmunzeln. „Ich weiß dass Sie es können. Aber ich denke es ist besser, wenn Sie hier drin liegen. Es reicht mir, das ich Tom suchen muss.“ Semir stutzte. „Tom? Wieso? Wo ist er?“ Anna sah ihn ernst an. „Er ist seit heute Morgen verschwunden. Wir wissen nur, dass er zu dieser Heger fahren wollte um sie zu vernehmen. Seit dem fehlt jede Spur. Auch sein Wagen ist weg.“ Semir sah sie an. „Das reicht. Ich werde sofort gehen und nach ihm suchen.“ „Semir seien Sie doch vernünftig. Sie sind nicht einsatzfähig.“ „Ich kann doch nicht hier liegen, während Tom, wer weiß wo in der Hand einer Irren ist.“ „Wir wissen doch nicht, ob Frau Heger in irgendeiner Weise darin verstrickt ist.“ „Ich denke schon. Alle Fäden laufen bei ihr zusammen. Sie hat diese Larissa umgebracht, weil sie die Hauptrolle wollte. Sie hat mich betäubt und dann sexuelle Handlungen ausgeführt. Dann hat sie ihren Wagen manipuliert, damit der Verdacht von ihr abfällt. Doch damit nicht genug. Sie wusste, dass ich sicher niemals nachgebe, wenn ich mich in etwas verbeiße. Das kennt sie noch aus unseren Kindertagen. Also manipuliert sie auch meinen Wagen. Ich hatte nur Glück dass ich nicht umgekommen bin. Und nun bin ich außer Stande ihr etwas anzutun. Aber Tom. Den hat sie sich jetzt geholt. Verdammt Ich muss hier raus.“ Anna schüttelte den Kopf. „Sie bleiben hier.“ „Chefin bitte. Ich glaube ich weiß wo sie sind.“ „Wo?“ „Nur wenn ich mitdarf.“ „ Semir Sie sind ein Sturkopf…. Also gut. Können Sie laufen?“ Semir warf die Decke zur Seite und stand auf. Er nahm die Krücken und dann ging es los. Anna sah ihn erstaunt an. „Sie sind ja schon angezogen.“ sagte sie überrascht. Semir antwortete nicht und grinste nur.
Tom war mittlerweile wieder wach geworden. Irritiert blickte er sich um. Als er aufstehen wollte merkte er die Fesseln, die ihn am Bett hielten. Dann sah er Marita. Sie stand vor ihm und sah auf ihn herab. „Nun, Tom. Ich darf Sie doch Tom nennen, oder?“ Tom sah sie an. „Was soll das?“ „Das fragen Sie noch. Sie sind mir zu gefährlich. Sie wollen mein Leben zerstören. So wie die Jungen es in der Schule getan hat. Wie Larissa es wollte. Sie wollte mir die Hauptrolle wegnehmen. Das kann ich nicht zulassen. Sie haben mir Semir weggenommen. Sie haben ihn gesagt, dass ich ihn vergiften wollte. Das ist nicht wahr. Sie wissen das. Warum haben Sie das getan? Er gehört mir und sonst niemanden.“ Tom sah dass Marita irre wurde. Sie verlor die Kontrolle über sich. „Semir gehört keinem. Er ist verheiratet und sogar Vater. Lassen Sie ihn in Ruhe.“ „Er wird kommen. Er wird hier her kommen. Und dann gehört er mir. Wir werden gemeinsam diese Welt verlassen und eine neue aufsuchen. Gemeinsam werden wir leben. Glücklich. Aber du wirst es nicht mehr mitbekommen. Du wirst dann schon tot sein.“ Sie lachte irre und zeigte dann Tom, was sie mit ihm vorhatte und welche Todesart sie für ihn ausgedacht hatte. Sie erklärte jeden Kleinigkeit und Tom bekam eine Gänsehaut.“ … doch bevor Sie ersticken, wird Sie der Knall der Explosion umbringen. Und vorher werden wir uns noch einmal so richtig lieben. Sie und ich. Es wird der letzte Sex sein, den Sie haben werden.“ Sie zog sich aus und legte sich zu Tom ins Bett. „Sie sind wahnsinnig. Binden Sie mich los.“ Tom zerrte an den Fesseln, doch es war vergebens. Marita sah ihn an. Sie ging noch einmal aus dem Bett und kam mit einer Spritze wieder zurück. Tom sah sie an. „Was soll das denn?“ fragte er mit einem sehr merkwürdigen Gefühl. „Die ist nicht für dich. Die ist für meinen Liebling.“ sagte sie. Tom sah ihr nur zu. „Semir liegt im Krankenhaus. Er wird nicht kommen.“ versuchte er sie zur Aufgabe zu überreden. Sie sah ihn an. „Ach das ist doch nicht für immer. Er wird kommen. Ich weiß es. Doch nun werden wir schlafen. Nicht wahr. Du willst doch sicher nicht sterben, ohne wenigstens einmal mit mir im bewusstem geschlafen zu haben.“ Sie lachte, setzte sich auf Tom und fing an ihn zu küssen. Tom konnte sich nicht wehren.
Semir und Anna fuhren gerade in diesem Augenblick vor dem Haus vor. Anna sah Semir an. „So, Sie bleiben hier.“ Semir sah sie an. „Was? Wieso?“ „Sie wollten nur mitfahren. Nicht mit reinkommen.“ lachte Anna. „Schon vergessen?“ Semir verzog das Gesicht. „Nein habe ich nicht. Aber allein schaffen Sie das nicht.“ „Doch. Außerdem bin ich nicht allein. Ich hole sie jetzt raus und dann fahren wir gemeinsam zur Wache. Anschließend werde ich Sie wieder ins Krankenhaus bringen.“ „Nein, Chefin. Bitte nicht wieder ins Krankenhaus. Das ist es so langweilig.“ bat Semir. Er sah sie mit seinen dunklen Augen flehend an. „Okay, ist ja gut. Dann fahre ich Sie nach Hause. Und dort bleiben Sie, bis der Arzt Sie dienstfähig schreibt.“ „Sicher Chefin.“ meinte Semir zufrieden. Anna stieg aus. Sie hatte bereits das SEK informiert, welches nun parat stand. Sie stürmten das Haus. Anna sah, dass Marita auf Tom saß und dieser am Bett gefesselt war. Sie riss Marita von Tom runter und nahm sie fest. Marita wehrte sich wild. Drei Mann hielten sie fest. Endlich hatte sie die Handschellen an. Sie wurde raus gebracht. Dann sah sie Semir im Wagen sitzen. Sie fing an zu weinen. Semir stieg aus und wollte zu ihr, doch Anna hielt ihn fest. „Sie setzen sich wieder in den Wagen.“ Semir gehorchte. Dieter hatte derweil Tom losgemacht. Als dieser nun aus dem Haus kam und sah, dass Semir auch da war, schüttelte er den Kopf. „Sie hatte tatsächlich Recht.“ Semir sah ihn an „Wer?“ „Marita. Sie hat mir gesagt, dass du kommen wirst.“ „Woher wollte sie das denn wissen.“ Tom zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich doch nicht. Sie hat den Mord an Larissa zugegeben. Auch das sie an ihrem und an deinem Wagen rumgeschraubt hat.“ Semir nickte. „Wie verblendet muss sie sein. So etwas nur um im Leben etwas zu erreichen. Ich verstehe das nicht.“ Tom sah ihn an. „Ich glaube sie hatte eine schwer gestörte Persönlichkeit. Sie wollte dich besitzen. Sie wollte die Hauptrolle. Sie wollte die schönste sein. Tja. So was geht meistens schief.“ Semir nickte erneut. „Verrückt, was?“ „Lass uns fahren.“ meinte Tom und stieg ein. Dieter fuhr diesmal den Wagen von Tom. Während der Fahrt zur PAST fragte Semir Tom was Marita mit ihm vorhatte. „Sie hatte den besten Sex, den sie jemals hatte. Sagt sie.“ Semir drehte sich um „Den hatte sie doch mit mir. So sagte sie es doch. Du warst doch dabei.“ „Tja. Ich bin hat besser. Aber ich habe leider nicht die leiseste Erinnerung daran.“ „Genau wie ich. Dann war sie wohl doch nicht gut genug für uns.“ lachte Semir.
Ende