Eine kurze Story zum Jahresende für Cologne. Wenn es zu kitschig ist, dann bitte auch Kritik abgeben
Krisenstimmung
Acht Uhr in der PAST: Semir betrat das Büro und sah Andrea an ihrem Schreibtisch sitzen. Er ging zu ihr. „Guten Morgen Andrea.“ Verstohlen blickte er sich um, ob ihn irgendjemand beobachtete. Doch das war nicht der Fall. „Andrea, darf ich dich zum Essen einladen?“ Andrea sah ihn an. „Ach meinst du wie beim letzten Mal? Als wir in diesem schicken Restaurant saßen und diese eine Frau, wie hieß sie denn noch, Anja? Die kam zu dir und küsste dich. Meinst du so ein Essen? Nein Danke mein Lieber. Daran habe ich keine Interesse.“ Das saß. Semir sah sie an. „Aber…“ fing er an. Andrea sah ihn fest in die Augen. „Semir, ich will dich allein, oder gar nicht. Mach es dir klar. Dann wenn du weißt was du willst, dann und nur dann, darfst du mich noch einmal fragen.“ Sie stand auf und ließ Semir einfach stehen. Das war eine klare Abfuhr, und so etwas kannte Semir nun überhaupt nicht. Das war für ihn sehr verletzend. Wütend ging er in sein Büro. Tom kam wie immer zu spät. Erst gegen neun Uhr war er im Büro. Er begrüßte Andrea mit Küsschen und Semir sah dies durch die Scheibe. Dann ging er zu Semir ins Büro und begrüßte ihn. Doch von Semir kam kein Ton. „Sag mal Semir, wird das was zwischen dir und Andrea???“, fragte Tom nun schon zum tausendsten Mal. „Tom, du gehst mir auf die Nerven mit deiner ewigen Fragerei. Du bist wahrscheinlich nur eifersüchtig!“, schrie Semir schon fast. „Ich eifersüchtig??? Nie mein lieber Semir!“, sagte Tom genauso schroff zurück. „Du und deine ewigen Affären, du weißt doch gar nicht wie es ist eine Frau an seiner zu haben, mit der man für immer zusammen sein will!“, schrie Semir und vergaß dabei Elena. Tom sah Semir wütend an und musste erst einmal verdauen was Semir da gerade gesagt hatte. Dann schnappte er sich seine Jacke und rannte mit Tränen in den Augen aus der Dienststelle.
Alle sahen ihm nach. Anna, Dieter, Hotte und Andrea, nur Semir saß noch unverändert in seinem Büro. Alle wussten nicht, warum Tom so plötzlich aus der Dienststelle gerannt war, doch jeder konnte sich denken, dass es um einen Streit zwischen Tom und Semir ging. „Was ist da denn los?“, fragte Dieter leise. „Keine Ahnung!“, sagte Andrea und drehte sich um. Sie ging zu Semir ins Büro. „Semir, warum ist Tom denn gerade raus gerannt?“, fragte Andrea ganz normal. „Jeder hat hier Mitleid mit Tom! Muss man aber nicht, der ist doch einfach nur eifersüchtig, weil ich dich haben will Andrea. Er und seine vielen Affären!“, platzte es schon zum zweiten mal aus Semir heraus. „Da hast du aber etwas vergessen, mein lieber Semir. Hast du auch einmal an Elena gedacht?!“, fragte sie jetzt wütend. Semir schwieg. Daran hatte er ja gar nicht gedacht. Mist, dachte er. Er hat es aber verdient! „Du bist ein richtiges Ekelpaket, Semir Gerkhan“, schimpfte Andrea Semir sah sie an. So etwas hatte sie noch nie zu ihm gesagt. Doch er erwiderte nichts. Andrea ging raus und lief hinter Tom her. Sie sah nur noch wie er den Parkplatz verließ. „Mist“ dachte sie noch. „Mach bloß keinen Fehler, Tom. Bitte“ flehte sie innerlich.
Tom fuhr auf der A4 ohne Ziel hin. „Cobra 11 für Zentrale“ hörte er aus dem Funk. Er ging nicht ran. Er hatte immer noch Tränen in den Augen. Es war noch gar nicht so lange her, mit Elena. Wieso hat Semir ausgerechnet Semir ihn so verletzen können? Er wusste doch, das Elena schwanger von ihm war und dieser Zürs nicht nur Elena das Leben genommen hatte, sondern auch seinem Kind. Tom achtete gar nicht richtig auf den Verkehr. Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er übersah das Stauende und raste im vollen Tempo auf den Wagen vor ihm. Tom spürte den Aufprall, doch dann kam nur noch Dunkelheit. Er merkte nicht wie die nachfolgenden Fahrzeuge in die Unfallstelle fuhren. Der Wagen von Tom wurde von mehreren Fahrzeugen getroffen. Er wurde nach rechts gedrückt, nach links gestoßen. Als endlich die Flut der Fahrzeuge aufhörte, waren fast dreißig Autos ineinander verkeilt. Es gab etliche Verletzte. Einer der Unfallbeteiligten benachrichtigte Polizei und Feuerwehr.
„Semir! Massenkarambolage auf der A4. Die Chefin will das du dich darum kümmerst.“ stürmte Andrea ins Büro. Semir sah kurz auf und fuhr dann hin. Als er dort ankam und das Chaos überblickte, stutzte er. Er sah noch einmal hin. „nein. Das kann nicht sein.“ sagte er sich und ging mit langsamen Schritten auf den blauen Mercedes mitten in dem Blechhaufen zu. Dann sah er das Kennzeichen NE-LK 3470. „TOM!“ schrie er auf einmal und rannte zum Wagen. Der Wagen war um fast die Hälfte kleiner. Doch keine Person war im Fahrzeug. Semir sah sich entsetzt um. Er sah einige Krankenwagen und rannte dort hin. Er sah in den ersten. Kein Tom. Auch im zweiten war nichts zu sehen. Der Dritte negativ. Semir verzweifelte. Ein Feuerwehrmann kam zu ihm und wollte gerade Meldung machen. Semir sah ihn an. „Was ist mit dem Fahrer aus dem Mercedes?“ fragte er ihn. Der Feuerwehrmann sah in die Richtung des Fahrzeugs. „Der wurde schon ins Krankenhaus gebracht. Per Hubschrauber. Sieht nicht so gut aus. Vermutlich innere Verletzungen. Ansonsten sind meist nur geringer verletzte Personen beteiligt.“ „Wissen Sie in welches Krankenhaus der Mann gebracht wird?“ fragte Semir mit erstickter Stimme. Der Feuerwehrmann sah ihn an. „Was ist los?“ „Bitte, in welches Krankenhaus. Der Mann ist mein Kollege.“ „In die Uniklinik nach Köln.“ „Danke. Erzählen Sie meinen Kollegen dort hinten was an Verletzte hier ist. Ich muss los.“ Semir rannte zu seinem Auto. Hotte kam ihm entgegen. „Tom, Tom ist in der Klinik ich muss hin. Hotte sag der Chefin Bescheid.“ rief er ihm zu und rannte weiter. Hotte sah ihn nur nach.
Tom landete gerade im Hubschrauber auf dem Dach der Uniklinik. Die wartenden Ärzte brachten ihn direkt in den OP und untersuchten ihn. Er wurde geröntgt, und durchgecheckt. Es wurden keine schweren inneren Verletzungen festgestellt. Aber es waren mehrere Rippen durch den Aufprall gebrochen, außerdem hatte er den Fuß gebrochen. Dieser war eingeklemmt und musste regelrecht von der Feuerwehr befreit werden. Außerdem kam noch eine schwere Gehirnerschütterung dazu. Tom lag in tiefer Bewusstlosigkeit. Er merkte nicht wie er ins ein Zimmer geschoben wurde. Er merkte nicht wie er umsorgt wurde. Der Arzt kam alle halbe Stunde zu ihm um die Funktionen zu überprüfen. Doch Tom schlief tief und fest. Der Arzt verließ das Zimmer und sah einen Mann auf ihn zukommen. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Es geht um den Mann der vom Unfall auf der A4 eingeliefert wurde.“ „Ja, der Herr liegt hier. Ein gewisser Herr Kranich. Aber Sie können ihm jetzt keine Fragen stellen. Der Mann liegt im Koma.“ Semir sah ihn an. „Der Mann ist … mein Kollege und Freund. Wie steht es um ihn?“ fragte er und der Arzt sah die Tränen in seinen Augen. „Nun, er hat eine schwere Gehirnerschütterung, mehrere Rippen gebrochen, der Fuß gebrochen. Es sind keine inneren Verletzungen festgestellt worden, aber wir müssen damit rechnen, dass der Kopf mehr abbekommen hat, als wir derzeit sehen können. Wir müssen abwarten, bis das Hirn sich etwas zurück gebildet hat. Das ist alles was ich Ihnen derzeit sagen kann.“ „Darf ich bitte zu ihm? Bitte ich bleibe nicht lange, aber…“ Der Arzt nickte. Semir betrat das Zimmer und erschrak über das Aussehen von Tom. Sein Kopf war geschwollen. Er war bandagiert. Es waren so viele Schläuche an ihm. Das Piepen der Geräte, die die Körperfunktionen überwachten. Semir ging langsam auf ihn zu. Der Arzt stellte sich neben ihm. „Sie dürfen mit ihm reden. Er wird Sie hören. Und wer weiß vielleicht hilft es ihm ja, schneller gesund zu werden.“ Semir nickte. Der Arzt ging leise raus. „Hey, Partner. Ich … ich weiß gar nicht… wo ich… anfangen soll. Ich bin ein so gottverdammter Idiot. Ich wollte dich nicht verletzten. Ich wollte nicht die Dinge sagen, die ich heute sagte. Verdammt, warum kann ich nicht einmal meine große Klappe halten. Tom ich will mich entschuldigen. Bitte. Vergib mir.“ Tom rührte sich nicht. Er öffnete nicht die Augen, es war keine Reaktion zu sehen. Semir saß am Bett und weinte hemmungslos. Warum gab es diesen verdammten Streit. Warum hat er das von sich gegeben. Er merkte nicht wie noch jemand in den Raum kam. Es war Andrea. Sie ging zu Semir und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Hey, Semir. Wie geht es ihm?“ fragte sie besorgt. „Ich bin schuld, Andrea. Ich habe ihm das eingebrockt. Wenn Tom nun stirbt, dann…“ „scht, Semir es ist nicht deine Schuld. Du bist sein bester Freund. Du hast doch gar nicht im Wagen gesessen.“ „Andrea wenn ich ihn nicht so niedergemacht hätte, dann wäre der Unfall gar nicht passiert. Ich meine dann wäre er nicht im Unfall verwickelt worden, dann wäre ich mit ihm irgendwo auf der Straße und ich würde mit ihm …“ „Semir komm. Wir holen uns ein Kaffee.“ Semir schüttelte den Kopf. „Ich gehe erst, wenn Tom die Augen wieder öffnet.“ Andrea sah ihn an. Sie verstand ihn zwar, aber es brachte nichts wenn er auch noch zusammen klappt. Sie verließ den Raum und rief in der Kantine die Chefin an. Sie versprach sofort zu kommen.
Die Tage vergingen, ohne dass Tom die Augen aufschlug. Semir saß jeden Tag an seinem Bett. ER versuchte zu ihm durchzudringen. Die Untersuchungen haben ergeben, dass es keine weiteren Verletzungen gab. Der Kopf hatte die normale Form doch Tom wollte nicht aufwachen. Der Arzt wusste nicht warum Tom nicht wach werden wollte. Aber er sagte dass Tom wohl den Lebenswillen verloren habe. Irgendetwas hat ihn vor dem Unfall so beschäftigt, dass sein Gehirn nicht mehr zurück will. Semir ging es schlecht. Er aß kaum etwas. Andrea musste ihn zwingen, anzunehmen, was sie ihm brachte. Er gab sich immer mehr die Schuld daran, dass Tom hier lag und nicht mehr wach wurde. Sie hatten alles versucht, seine Lieblingsmusik lief im Hintergrund. Sie haben ihm Geschichten aus seinem Leben erzählt, die Abenteuer, die sie erlebt haben. Doch alles half nichts. Tom wollte nicht wach werden. Doch Semir wollte nicht aufgeben. Er wollte so lange am Bett sitzen bis Tom wieder wach wurde.
Tom lag im weißen Bett und hatte die Augen fest verschlossen. Er hörte die Worte von Semir. Er hörte jedes Wort, doch er wollte die Augen nicht öffnen. Alles um ihn herum war so schön, so ohne Schmerzen und ohne Stress. Hier wollte er bleiben. Hier gab es keinen Streit mit Semir. Hier gab es nur Ruhe. Er wollte hier bleiben. Er wollte nicht zurück in die andere Welt, wo die Menschen sich gegenseitig bekämpften. Er wollte nicht zurück, wo die Menschen ihn nicht verstanden. Diese Welt war schön. Alles harmonierte miteinander. Er ging im Traum über eine Wiese, die am Wasser endete. Er setzte sich dorthin und steckt seine Füße ins Wasser. Er sah Fische im Wasser schwimmen. Hier fühlte er sich wohl. Eine Frau trat neben ihn und er sah sie an. „Elena? Was? Wieso?“ fragte er. „Scht. Tom frage nicht so viel. Du bist in einer schönen Welt. Ich bin dein Gedanke, mehr nicht. Ich bin nicht mehr. Zürs hat mich getötet. Mich und dein Baby. Ich kann nicht zurück. Du kannst. Und du musst zurück.“ Tom sah sie an und schüttelte den Kopf. „Ich will bei dir sein. Elena ich liebe dich.“ „Tom ich liebte dich auch, damals als ich noch bei dir war. Aber du gehörst noch nicht hier her. Geh zurück. Semir braucht dich.“ „Semir? Der braucht mich nicht. Er und ich wir haben uns gestritten. Er hat …“ „Ich weiß Tom. Ich weiß. Aber er ist dein Freund. Er braucht dich. Wer soll auf ihn aufpassen, wenn nicht du?“ Tom zuckte mit den Schultern. „Ein anderer. Es wird einen neuen Partner geben. Ich will bei dir bleiben.“ „hör doch mal, Tom, hörst du nicht. Er ruft dich. Semir, er ruft dich.“ Tom horchte und hörte tatsächlich Semirs Stimme. „Ich bin ein Idiot. Bitte vergib mir, Tom. Bitte werde wach. Ich brauche dich doch.“ Tom hörte dass die Stimme vibrierte. Er sah Elena an. „Er weint?“ Elena nickte, „ja er weint. Er weint um dich. Tom, bitte geh zurück. Er braucht dich. Ich werde dich irgendwann wieder sehen und dann darfst du bleiben. Aber jetzt musst du zurück“ Tom schüttelte den Kopf. „Ich gehe nicht zurück. Ich kann nicht zurück. Semir er hat mich verletzt, weißt du. Er hat mich verletzt. Er war mein Freund.“ Sie legte Tom die Finger auf den Mund. „Scht. Er ist dein Freund. Hast du ihn gefragt, warum er das gesagt hat?“ Tom schüttelte den Kopf. „Weißt du den Grund warum er so reagiert hat?“ Wieder schüttelte er den Kopf. „Dann solltest du ihn fragen. Geh zurück und frag ihn.“ Tom sah sie an. Elena hatte Recht. Er sollte Semir tatsächlich fragen, warum er das tat. Es würde ihn sehr interessieren. Er stand auf und Elena ging ein Stück mit ihm. An einer Weggabelung blieben sie stehen. Tom sah sich unschlüssig um. Elena ging den rechten Weg. „Du musst links gehen, Tom.“ „Warum?“ „Dieser Weg, den ich gehe ist für immer. Der Weg den du gehst, ist ins Leben zurück. Lebe für mich. Tom. Lebe für mich.“ Tom nickte und ging den linken Weg.
„Tom, bitte. Werde doch wach. Ich brauche dich. Bitte.“ sagte Semir zu wiederholten Male und seine Stimme wurde immer trauriger. „Semir?“ sagte Tom auf einmal ganz schwach, kaum hörbar. „Hey, ja ich bin hier. Tom. Gott ich bin so froh. Tom.“ Die Tränen rannten Semir übers Gesicht. „Was tust du denn hier?“ fragte Tom weiter. „Ich … ich… was..?“ stammelte Semir überglücklich. Er klingelte nach dem Arzt. Eine Schwester trat ein und Semir fiel ihr in die Arme. „Er ist wach! Er ist wach! Er ist endlich aufgewacht.“ rief er überglücklich. Die Schwester sah zu Tom. Ein kurzer geschulter Blick zeigte ihr, dass es ihm viel besser ging. Auch der Arzt kam nun rein. Er sah sofort was los war. Semir war kaum zu bändigen. Er war wie ein kleines Kind. Der Arzt lächelte ihn nur an. „Herr Gerkhan, bitte beruhigen Sie sich. Das hier ist ein Krankenhaus. Bitte etwas leiser.“ Doch Semir rannte aus dem Raum zum Telefon. Er wollte sofort allen erzählen, dass Tom wieder wach war. Er achtete nicht auf die Uhrzeit und sah nicht, dass es drei Uhr nachts war. Ihm war es egal. Er wollte dass alle an seine Freude teilnahmen. Nachdem er alle angerufen hatte und die Nachricht durchgeben konnte ging er zurück zu Tom. Dieser sah ihn an. „Hey, was machst du denn für einen Aufstand?“ fragte er verwirrt. Semir lächelte ihn nur an. „Tom ich … das was letzte Woche passiert ist, ich wollte …“ „Letzte Woche? Das war nicht heute?“ Tom schien verwirrt. Semir schüttelte den Kopf. „Du hast eine Woche im Koma gelegen. Ich war die ganze Zeit hier. Oh, Tom es tut mir so leid. Ich bin ein Vollidiot. Ich hätte meine Klappe halten sollen. Ich war nur so…“ „Hey, Semir. Es ist gut. Elena hat mir alles erzählt.“ Semir sah ihn an. „Elena? Die ist doch tot.“ „Ja, das ist sie. Aber sie hat mir den Weg zurück gezeigt. Den Weg zurück ins Leben. Sie bat mich für sie zu leben. Das werde ich auch tun. Aber was ist denn eigentlich passiert?“ „Du erinnerst dich an unseren dämlichen Streit?“ Tom nickte. „Das ist das letzte was ich weiß“ sagte er. „Ja, du bist nach dem Streit raus und dann irgendwie in eine Massenkarambolage geraten. Der Wagen ist Schrott. Die Chefin war nicht begeistert, aber das ist sie ja nie. Das war letzte Woche Montag. Du bist ins Koma gefallen und…Heute ist Donnerstag und ich bin einfach nur froh. Tom kannst du mir verzeihen?“ Er sah Tom mit einem Blick an, dass die Traurigkeit daraus sprach. Tom musste lachen. „Es gibt nichts zu verzeihen. Aber warum hast du es gesagt? Das war mir nicht klar.“ „Andrea hatte mir kurz zuvor einen Korb gegeben. Einen sehr heftigen Korb. Verstehst du? Und als du dann kamst und ihr einen Kuss aufdrücktest ist es in mir hochgekommen.“ „Ach, das war der Auslöser? Weil ich Andrea geküsst habe. Du bist eifersüchtig?“ Semir nickte. „Ja bin ich. Ich gebe es zu. Ich bin tierisch Eifersüchtig.“ „Ach Semir, was haben die Frauen eigentlich an sich, dass sie die besten Männerfreundschaften so zum kriseln bringen?“ „Ich weiß nicht. Aber wichtig ist, dass du wieder da bist. Und das du mir verziehen hast.“ Semir merkte gar nicht, wie der Toms Hand fest drückte. „Hey Semir du kannst meine Hand loslassen, es reicht wenn der Fuß in Gips liegt.“ lachte Tom leise.
Einige Wochen später kam Tom mit Krücken ins Büro und wurde von allen Kollegen herzlich begrüßt. Andrea und Semir waren mal wieder zusammen und liebten sich, stritten sich. Tom sah dass die beiden sich immer lieben würden, egal was passierte. Tom bekam Büroarbeiten. So lange sein Fuß nicht geheilt war, durfte er nicht auf Streife fahren. Andrea bemutterte ihn und Semir sah mit einem ernsten Auge zu. Tom zog Andreas Kopf etwas runter zu seinem Ohr und flüsterte etwas. Ein Funkeln ging danach in Andreas Augen auf. Das sah Semir sofort. Andrea sah Tom an und küsste ihn dann. Semir stand am Fenster und sah hindurch. Er sah den Kuss. Dann stürmte er ins Büro. „Andrea? Was machst du denn mit Tom?“ Andrea sah ihn an. „Wieso? Er ist doch auch mein Freund, oder?“ Semir sah zu Tom. Er sah dass dieser keinen Lippenstift auf der Wange hatte. Da merkte Semir erst, das die beiden ihn reingelegt hatten. „HA, HA.“ machte Semir nur und sah Tom böse an. „Semir, bist du etwa eifersüchtig?“ fragte Andrea lachend. Sie kam auf ihn zu und küsste ihn. „Du verdammter Idiot. Ich liebe nur dich. Hast du verstanden.“ Er nickte. Doch er warf Tom einen Blick zu, der alles sagte.
Ende