Auferstehung
Kölner Innenstadt: Cafe Richter
Semir und Tom saßen am Tisch und tranken gerade einen Kaffee. „Nein nun mal ehrlich. Observation. Das ist so langweilig. Nur weil diese Person, was noch gar nicht feststeht, jemanden kennt, der vielleicht mit Drogen handelt, Mädchen zur Prostitution zwingen und Autos verschiebt. Und nun sitzen wir im Kaffee und warten darauf, das diese Person sich mit den Drogenhändler trifft.“ murrte Tom. „Nun hab dich nicht so. Und so schlimm ist es doch auch nicht, mal ruhigen Dienst zu schieben, oder?“ entgegnete ihm Semir. Tom sah ihn an und grinste. Er sah an Semir vorbei zur Tür. „Da, das muss er sein. Unser Informant hat ihn mir genau beschrieben. Etwa 1,70 groß, blond, Nabe über der Wange. Dreh dich mal unauffällig um, Semir“ Semir tat es und nickte. „Ja könnte er sein. Mal sehn was jetzt passiert.“ Der Verdächtige trat an einen Tisch, an dem bereits eine Frau mittleren Alters saß. Er setzte sich zu ihr. Semir ging an diesem Tisch vorbei und sah sich die Frau an und dachte dann das man über Geschmack streiten kann. Er ging zu den Toiletten und zog sein Handy. Da es sehr auffällig war, wenn er direkt wieder zu Tom gegangen wäre, wartete er eine Weile und dann wählte er Toms Handy an. Tom meldete sich. „Die Frau scheint ihn gut zu kennen. Ich sehe dass sie gerade einen großen Umschlag aus der Tasche gezogen hat und ihn an dem Typen weitergibt. Er zieht ebenfalls einen Umschlag und reicht ihn zu ihr. Der Deal scheint abgeschlossen. Okay, Tom wir bleiben an den Typen dran, Herzberger und Bonrath folgen der Frau. Ich komme jetzt zurück dabei werde ich ein paar Fotos von den Beiden machen.“ Tom steckte sein Handy weg und winkte der Bedienung. Semir kam zu ihm und nickte ihm zu. Sie verließen das Kaffee und warteten in ihrem Wagen. Nur kurze Zeit später kam auch der Verdächtige aus dem Kaffee und nahm sich ein Taxi. Semir und Tom folgten ihm.
Während dieser Zeit verließ die Frau ebenfalls das Kaffee. Sie zückte das Handy und wählte eine Nummer. „JA!“ meldete sich eine markante Stimme. „Tobi scheint zwei Schatten zu haben.“ „Bist du sicher?“ „Ja, sie folgen ihm in einem blauen Mercedes mit dem Kennzeichen NE-LK 3470. Zapf mal deine Stelle an und bekomm heraus wem der Wagen gehört.“ „Okay mache ich.“ Die Frau ging zur U-Bahn und stieg ein. Das auch sie Schatten hatte, merkte sie nicht. Schon kurze Zeit später klingelte ihr Handy. „Ja?“ „Das Auto ist auf einen gewissen Tom Kranich zugelassen. Dieser Kranich ist ein Bulle bei der Autobahnpolizei. Außerdem habe ich heraus bekommen, dass er grundsätzlich mit einem Kollegen Namens Semir Gerkhan unterwegs ist. Das dürfte dann der zweite sein.“ „Verstanden. Wir werden uns um die beiden kümmern müssen. Alles Weitere besprechen wir heute Abend.“
Semir und Tom fuhren derweilen hinter dem Taxi her. In der Weidengasse hielt es an und der Fahrgast stieg aus. In Hausnummer 78 ging der Verdächtige rein und kurze Zeit später ging hinter einem Fenster in der dritten Etage das Licht an. „Gut, dann rufe ich mal unsere Ablösung. Wir müssen noch Recherche betreiben.“ sagte Semir und griff zum Mikrofon. „Cobra 11 an Zentrale! Wo bleibt unsere Ablösung. Wir sind in der Weidengasse 78, Ende“ „Zentrale an Cobra 11. Die Ablösung ist in 5 Minuten da. Ende“ Kurze Zeit später war die Ablösung da und Tom und Semir fuhren zum Revier zurück. Dort angekommen, war Andrea noch an ihrem Schreibtisch obwohl es schon 20.00 Uhr war. Semir sah sie an und sie sah ihn an. Die beiden hatten sich gerade mal wieder getrennt. Tom merkte es und knuffte Semir in die Seite, zog ihn anschließend in ihr gemeinsames Büro. „Warum fragst du sie nicht einfach noch einmal?“ „Was?“ „Na ja ich sehe doch, das ihr noch beide aneinander hängt. Ihr seid beide ineinander verliebt, aber ihr könnt nicht mit und nicht ohne einander auskommen.“ „Spinner. Wir haben uns getrennt, weil es einfach nicht funktioniert. Sie ist einfach schwierig und kommt mit meiner Lebenseinstellung nicht zurecht.“ Semir verließ das Büro und ging noch einmal zu Andrea. „Andrea, kannst du mal schauen, ob wir diesen Kerl oder der Frau in unserer Kartei haben?“ Er gab ihr sein Handy. Sie nahm es und nickte. Nur 10 Minuten später hatte er seine Daten. „Tobias Meyer, Weidengasse 78. Ledig, vorbestraft wegen Drogenhandel, Förderung der Prostitution und illegaler Autohandel. Derzeit hat er Bewährung. Alle Achtung er ist gerade mal 28 Jahre alt.“ staunte Andrea. „Danke Andrea. Wann machst du denn Feierabend?“ fragte Semir. „Wieso fragst du?“ Semir sah Andrea an. „Wir … könnten zusammen noch etwas trinken… ich meine wenn du Lust dazu hast.“ „Tja, warum nicht. Okay, in 5 Minuten bin ich fertig.“ Semir warf Tom einen Blick zu. Dieser grinste nur und hob die Daumen.
In einer Wohnung in der Innenstadt von Köln traf sich die unbekannte Frau aus dem Kaffee mit ihrem Bekannten, der ihr die Angaben über die Polizisten gemacht hatte. „Wie stellst du dir das denn nun vor. Tobi ist der Polizei bekannt. Er wird eine Gefahr für uns. Und wenn die Bullen sich an ihn heften, werden sie uns ebenfalls hops nehmen.“ sagte der Bekannte. „Samuel, beruhige dich. Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht. Allerdings komme ich immer zu dem Schluss dass wir uns von Tobi trennen müssen. Schade eigentlich. Tja und diese beiden Bullen. Da sollten wir auch etwas machen. Die werden zu gefährlich. Wenn der eine, der am Tisch vorbei gegangen ist, alles gesehen hat, dann kann er mich beschreiben. Und ich bin auch nicht gerade unbekannt bei denen, aber wenn... Hast du irgendwelche Bilder von den Beiden?“ „Ja, aus der Zeitung. Da waren die beiden abgebildet.“ Er legte eine Express auf den Tisch und auf der Titelseite prangte ein Foto mit zwei Männern drauf. „Der rechts ist Tom Kranich, und der kleine links ist dieser Semir Gerkhan.“ „Der hier, der Kleine war an unserem Tisch. Er ist vorbei gegangen. Semir Gerkhan, hört sich türkisch an, oder?“ „Ja. Glaube ich auch. Was machen wir denn jetzt?“ „Ich werde mir etwas überlegen und rufe dich dann an.“ Sie nahm die Zeitung und verließ die Wohnung.