Bittere Rache
Bittere Rache
„Endlich. Morgen bin ich draußen. Hab meine sechs Jahre um und endlich werde ich meine Rache ausleben können.“ sagte Lucas Weißhaupt zu seinem Zellengenossen Ingo Merks. Diese sah ihn an. „Ich darf noch ein paar Jährchen.“ lachte er leise. Lucas sah ihn an. „Ein Paar? Hast du nicht lebenslänglich bekommen? Ich meine du hast einen Menschen auf dem Gewissen. Ich nur einen Bankraub.“ Ingo lachte. „Sicher, habe ich lebenslänglich. Aber das ist nicht so schlimm. Ich zahle hier keine Miete, keinen Strom. Hab keinen Stress. So kann man leben. Und wenn ich raus komme, versorgt Vater Staat mich weiter.“ Lucas schüttelte den Kopf. „Ich versteh dich nicht. Ich könnte nicht mein Leben lang eingesperrt sein.“ „Wenn du deine Rache durchziehst, sehe ich dich schnell wieder. Die Bullen werden empfindlich wenn es um einen von ihnen geht. Wer ist es eigentlich, den du fertig machen willst?“ „Er heißt Tom Kranich. Er hat mich eingebuchtet. Zusammen mit seinem Kollegen, so nen dreckigen Türken. Den Namen hab ich vergessen. Aber den brauch ich ja auch nicht. Kranich werde ich fertig machen.“ „Ach und wie willst du es anstellen? Glaubst du dass der Bulle Interesse an dir zeigt, wenn du wieder draußen bist? Du musst ihn treffen. Also nicht persönlich.“ Lucas sah ihn an. Er wusste das Ingo brutal war, wenn es darum ging, etwas zu bekommen. „Wie meinst du das?“ „Du musst ihn langsam mürbe machen. Das kann man am Besten, in dem man sich den Freundeskreis vornimmt. Knall seine Freundin ab, verletzte seine Kollegen, oder setze ihn unter Druck. Wenn andere als er selbst in Gefahr geraten, dann werden sie immer sehr traurig. Wenn du verstehst was ich meine.“ Lucas schüttelte den Kopf. „Ich kann dir ganz folgen. Gib mir doch mal einen Tipp.“ „Nun ganz einfach. Du spionierst diesen Kranich aus. Sein Privatleben, seine Kollegen, seine Freunde. Alles. Dann fängst du an, erste seine Freundin zu verletzen. Schieß sie ab, oder was anderes. Kranich muss merken, dass es gefährlich ist für seine Freundin. Er wird versuchen sie zu schützen. Soll er ruhig. Dann machst du bei den Kollegen weiter. Erst die kleinen Lichter, verstehst du. Dann sind seine Freunde dran. Seine besten Freunde. Am besten ist es dafür, dass du dir einen schnappst und ihn langsam fertig machst. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber achte darauf, das die Geisel nicht zu schnell stirbt.“ Lucas lachte. „Du bist richtig fies.“ „Gut weiter. Zuerst musst du herausfinden, wo er arbeitet, wer seine Freundin ist, wer die Kollegen und wer die besten Freunde. Beobachte ihn ein paar Tage, bevor du zuschlägst. Für die Gefangennahme von dem was ihm wichtig ist, musst du natürlich erst einmal eine Unterkunft haben. Ich hätte das etwas in der Nähe von Köln. Da ist eine Wohnung, die ich mir hab bauen lassen, bevor ich hier herkam. Sie ist unterirdisch. Keine Fenster, kein direkter Eingang. Drei Zimmer mit Küche und Bad. Ist nicht gerade komfortabel aber sehr schön. Sie hat einige Besonderheiten. Zum Beispiel sind alle Räume mit Kameras ausgestattet. Die Eingangstür ist aus Eisen lässt sich nur mit einem Schlüssel öffnen. Ein perfektes Versteck für jemanden, der nicht raus soll.“ „Wieso hast du sie dir bauen lassen?“ fragte Lucas der sehr interessiert war. „Nun ja, ich wollte jemanden entführen und bis zur Lösegeldübergabe dort festhalten. Hat leider nicht geklappt. Der reiche Junge wollte unbedingt den Helden spielen. Na ja. Das ist der Grund weshalb ich hier bin.“ Lucas nickte. „Würdest du mir die Wohnung überlassen? Ich meine für meine Rache?“ Ingo nickte. „Klar. Die Schlüssel findest du in meiner Tasche. Ich gebe ihn dir zusammen mit dem Lageplan. Ach und vergiss mich nicht.“ Lucas lachte. „Wie könnte ich. Wer hat dich eigentlich hier hergebracht?“ Ingo sah ihn an und kniff die Augen zu. „Das war die Autobahnpolizei. Ein gewisser Andre Fux und sein Partner Semir Gerkhan. Die beiden haben mich über die Autobahn gejagt und so nervös gemacht, dass ich einen Unfall gebaut habe. Tja. Ich überschlug mich mit den Auto und die beiden haben mich grinsend verhaftet.“ „Semir Gerkhan? Bist du sicher, dass einer von denen so hieß?“ fragte Lucas erstaunt. Ingo nickte. „Diese Namen werde ich nie vergessen.“ sagte er. „Wieso?“ „Weil Semir Gerkhan auch der Name ist, der mir bei Tom Kranich einfiel. Dieser Türke, von dem ich dir erzählt habe. Kranich ist auch bei der Autobahnpolizei. Wenn das ein und dieselbe Person ist.“ Ingos Augen fingen an zu funkeln. „Das wäre ja einsame Spitze. Du könntest für mich Rache nehmen. An diesen Türken. Ich meine wenn es der gleiche ist. Aber so viele Türken gibt es nicht bei der Polizei.“ Lucas nickte. „Gut, dann werde ich mir diesen Gerkhan mal vorknöpfen. Wenn er was damit zu tun hat, sollte er die Freundschaft zu Kranich besser schnell beenden.“ lachte er.