Ungewollte Überstunden
Tom und Semir saßen in ihrem Büro und schrieben mal wieder die überfälligen Berichte. „Man ich hab keinen Bock mehr. Diese Schreibarbeit. Wir sollten uns eine Sekretärin anschaffen.“ stöhnte Semir. Tom sah ihn an. „Die bräuchtest du nicht, wenn du die Berichte täglich, so wie ich, schreiben würdest.“ „Ja, du Musterschüler. Du übertreibst es doch mit dem Bericht. Wieso reicht es nicht wenn wir schreiben z.B.: Banküberfall, Verfolgung, Bankräuber geschnappt. Verurteilung. Das würde für mich schon reichen. Schnell, kurz und knapp. Wieso müssen wir den Anderen so ausführlich beschreiben, was wir alles getan haben? Demnächst kommt es noch, dass ich aufschreiben muss, wann und wie lange ich auf der Toilette brauche.“ Tom grinste. „Ach schreibst du das etwa nicht rein?“ Semir stutzte und sah Tom überrascht an. Doch dieser lachte und Semir murmelte etwas wie „Idiot“. Hotte und Dieter kamen rein. Sie waren beide in Zivil. Semir sah auf die Uhr. Es war 21.50 Uhr. Sein Dienst war gerade angefangen. Er und Tom hatten Nachtschicht. „Wieso seid ihr denn schon in Zivil?“ „Wir dürfen Überstunden abfeiern. Die Chefin will, sobald sie in drei Tagen mit Andrea zurück ist, unsere Überstundenkonten säubern. Und deshalb müssen Dieter und der alte Hotte die Fahnen streichen und für heute Feierabend machen.“ Tom sah ihn an. „Und was besonderes vor Hotte?“ Semir grinste. „Ja, ihr werdet es nicht glauben, Jungs. Aber ich fahre mit Dieter über das Wochenende in die Eifel.“ Semirs Grinsen erlosch. „In die Eifel? Was willst du denn da?“ „Ich habe Überstunden für insgesamt sechs Tage. Dieter auch, also fahren wir dieses Wochenende weg.“ „Ich will auch weg.“ maulte Semir wie ein kleines Kind. Tom schüttelte den Kopf. „Semir, du hattest wenn ich mich nicht irre vor ungefähr zwei Wochen Urlaub. Maul hier nicht rum und schreib die Berichte fertig. Ach, und sieh es doch mal von der positiven Seite. Wir sind ab heute allein auf der PAST. Was könnten wir alles anstellen?“ Semirs Miene hellte sofort auf. „Au ja. Ich wüsste schon ne Menge.“ Hotte lachte laut auf. „Ihr habt aber die anderen Kollegen nicht vergessen hoffe ich zumindest.“ „Ach, die schicken wir auf Streife“ lachte Tom und verabschiedete Hotte und Dieter in den Urlaub. „Und bringt einen schönen Fisch mit.“