Alptraum

Zur gleichen Zeit verliess Petra gerade das Geburtshaus, in dem sie seit ein paar Wochen ihren Yogakurs machte. Fröhlich ging sie Richtung Wagen und war mit ihren Gedanken wie fast immer bei dem Baby. Sie konnte es kaum noch abwarten und war so unendlich gespannt,wenn sie es zum ersten Mal in den Armen halten würde.
"Hallo! Junge Frau, ist das ihr Wagen?" Die Stimme des Mannes riss sie aus ihren gedanken und sie sah ihm entgegen. Er deutete auf ihr Auto.
"Der Wagen hier, ist das ihrer?"
"Ja, warum?"
Der Mann lächelte. "Es tut mir leid, ich glaube,ich habe ihnen gerade versehentlich beim Ausparken eine Beule in die Stossstange gefahren."
Petra lächelte zurück."Ja? Das ist aber nett, dass sie nicht einfach weitergefahren sind...Wo denn?"
Sie folgte dem Mann um den Wagen herum und bückte sich etwas nach unten. Im selben Moment hielt er ihr eine Waffe in den Rücken.
"So Süsse! Und jetzt nehmen wir meinen Wagen! Los ,einsteigen! Und schön ruhig, kein Geschrei oder sowas!"
Petra starrte ihn erschrocken an und er schob sie zum Auto.
"Rein da! Mach schon!"

Tom? Semir sah, wie Tom kreideweiss im Gesicht wurde und nach Luft schnappte.
Er zitterte und seine Stirn war Schweissnass.

Sekunden später lag er neben dem Stuhl auf dem Boden und regte sich nicht mehr.

Einen Arzt, Hilfe, wir brauchen hier sofort einen Arzt.

Semir sprang auf und hockte sich neben Tom.

TOM? er rüttelte ihn, doch es kam keine Reaktion.
Er fühlte nach dem Puls der am rasen war. Mist, der hat einen Schock oder was ...Semir lagerte die Beine hoch .

Da kam endlich der Notarzt.

Petra sass inzwischen in einem kleinen Raum ohne Fenster. Sie hatten ihr die ganze Fahrt über die Augen verbunden und so hatte sie nicht die geringste Ahnung, wo die Männer sie hingebracht hatten.
Mühsam zwang sie sich wenigstens einigermassen ruhig zu bleiben. Sie musste an das Baby denken.
Schliesslich öffnete sich die Tür und der Mann aus dem Auto kamen herein. Er brachte zwei Flaschen Mineralwasser und ein paar Brötchen. Petra sah ihm entgegen.
"Was ...was soll das ? Was wollen sie von mir?"
"Von dir garnichts. Nur von deinem Mann." Er stellte das Tablett vor sie hin.
"Hier....wir wollen ja, dass es ihnen gutgeht. In Anbetracht der Umstände." Er lachte und Petra starrte ihn an.
"Was wollen sie von meinem Mann?"
"Das hat dich nicht zu interessieren! Aber wenn er kooperiert, wird nichts passieren, ganz einfach."
"Mein Mann lässt sich nicht von ihnen erpressen."
"Ach, meinen sie? Nun,das sehe ich anders. Du wirst ihn anrufen, etwas später", Wieder dieses Lachen,"Im Moment hat er noch andere Probleme."

Der lag mit dick verbundenen Augen im Bett und drehte den Kopf zur Tür, nachdem er die Klinke gehört hatte.
"Semir?"
"Ja. ja,ich bins...Wie gehts dir?"
"Verdammt Semir, ich kann nichts mehr sehen!"
"Der Arzt sagt, das in 72 Stunden..."
"Ja,ja, ich weiss! "Tom wirkte so angespannt und unruhig, dass Semir ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte.
"Tom...Hey, willst du mir nicht endlich sagen, was los ist?"
"Semir, hör zu, du musst auf Petra aufpassen! Irgendwelche Mistkerle versuchen seit gestern..", In diesem Moment klingelte sein Handy. Semir ging hinüber zu Toms Jackett und zog das Telefon heraus. Dann gab er es Tom.

So hatte er seinen Freund seit der Sache damals mit Elena nicht mehr erlebt und hoffte inständig, dass dieser Alptraum nicht schlimmer werden würde , der gerade über ihnen schwebte.

Tom zitterte immer noch , als Semir ihn zurück in die Kissen drückte.

Ich werde jetzt den Arzt rufen , damit man dir ein Beruhigungsmittel gibt.

Nein, Semir bitte, bleib. Tom streckte die Hand aus. Ich will jetzt kein Mittel haben, ich will Petra und das Kind in Sicherheit wissen.

Du hattest recht seit gestern. Sie erpressen mich.
Erst haben sie mich nur beobachtet.
Dann habe ich einen karton mit Innereien an der Tür gefnden vor unserem Haus. Später einen Umschlag mit einem Brief, den findest du ini der Garage im Regal.

Und das mit dem Auto war sicher kein Zufall.

Das kann Hartmut überprüfen,der Wagen steht noch dort. Semir klopfte Tom auf die Schulter. Bin mal kurz raus Kumpel, lauf nicht weg.

Draussen auf dem Flur bat er die Schwester um ein Beruhigungsmittel und um ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Dann rief er Andrea und die Chefin an.

Chefin: entschuldigen sie dir späte Störung , aber kännten sie bitte in die Uni Klinik kommen? es gibt ein Problem.

Nur wenig später waren sie alle im Krankenhaus versammelt.
Zusammen mit Semir standen Andrea ,die Chefin, Hotte und Dieter im Gang vor Toms Zimmer.
Andrea sah ihren Mann an."So, ich kümmer mich jetzt um Tom und ihr klärt hier draussen,wie es weitergeht."
Semir nickte."Danke mein Schatz...er ist völlig fertig."
Andrea verschwand zu Tom und Semir sah zur Chefin.
"Wir müssen Tom in Sicherheit bringen, Chefin!"
"Ja, und zwar sofort! was sagt der Arzt?"
"Das ist kein Problem, da man ohnehin nur abwarten kann."
"Gut. Bonrath, herzberger, sie kümmern sich darum! Semir?"
"Ich fahr erstaml nach Ossendorf! Diesem Mistkerl Franke einen Besuch abstatten! Wenn Petra irgendwas zustösst, dann..."
"Semir, nehmen sie sich zusammen. Wir müssen versuchen ruhig zu bleiben."
Semir atmete tief durch, nickte. Dann gingen sie zu Tom ins Zimmer.

Semir half Tom beim anziehen , während Andrea draussen vom Arzt die nötigen Medikamente bekam. Geben sie ihm 2 Tabletten, wenn sie angekommen sind. Das wird ihn dann für einige Zeit ruhig stellen. Ich denke das dürfte das Beste sein.
Sollte etwas sein, erreichen sie mich auf dem Pieper

.So, du fährst jetzt mit Andrea und ich melde mich wieder. Keine Sorge. Das bekommen wir hin. Semir hatte Tom vorsichtig bis an den Wagen geführt und half ihm beim einsteigen.

Jetzt wartete die Chefin auf ihn.

"Ich komme mit nach Ossendorf, Semir. Bonrath und Herzberger fahren sicherheitshalbermit dem Streifenwagen noch mit bis zu ihnen nach Hause. Aber ich denke nicht, das Tom im Moment noch in Gefahr ist. Jedenfalls nicht,solange sie Petra haben."
Semir nickte und stieg ein. Dann machten sie sich auf die Fahrt nach Ossendorf und auf dem Weg dorthin fiel ihm noch etwas ein. Er griff zum handy.
"Andrea? Frag Tom, ob er weiss, wo Petra heute gewesen ist. Vielleicht bekommen wir dadurch noch irgendeine Spur...Bei dem Yogakurs. Riemenstrasse.Ja, danke."
Er legte auf und die Chefingriff bereits nach dem Funkgerät.
"Herzberger, wenn sie Andrea und Tom zuhause haben, fahren sie zur Riemenstrasse. Wir müssen wissen, ob Petra da heute bei ihrem Yogakurs gewesen ist."
"In Ordnung, Chefin. Machen wir."

Währendessen waren Andrea und Tom angekommen, Hotte und Bonrath nterwegs zum Geburtshaus um dort nachzuprüfen, was genau passiert sein konnte.

Andrea führte Tom ins Wohnzimmer.
ich mach dir jetzt das Gästezimmer fertig und dann legs du dich erstmal etwas hin. Ok.

Nein, Andrea. Du glaubst doch nicht, das sich mich jetzt so einfach hinlegen ann. ich warte bis Semir sich meldet.

Wie du meinst, Tom.

Sie ging in die Küche und löste die 2 Tabletten in Wasser auf.

Hier, trink wenigstens mal was. Sie gab ihm das Glas vorsichtig in die Hand.

Freiwillg würde er die ja eh nicht nehmen, dachte sie sich im Stillen.

Am Geburtshaus fanden Hotte und Bonrath Petras Wagen. Sie mal, der hat ne Beule in der Stoßstange und lackspuren. Da kann Harmut sicher was mit anfangen.

Von der Hebamme erfuhren sie, dass Petra nach dem Yoga Kurs direkt gegangen war. Also hatten sie zumindest eine grobe Uhrzeit, an die sie sich halten konnten.
Veilleicht gab es j Zeugen unter den andren Kursteilnehmerinnen.

Semir verliess wutschnaubend die Haftanstalt.
"Dieser Mistkerl! Aber damit kommt der nicht durch! Jetzt werd ich erstmal die Besucherlisten einsehen und dann werden wir schon rauskriegen, wer sein Kontaktmann nach draussen ist, Chefin!"
"Semir, wenn sie sich jetzt nicht beruhigen, dann..."
"Was dann, Chefin? ...Ich bin ganz ruhig! Glauben sie mir!"
Dann liess er sich von dem zuständigen Vollzugsbeamten die Besucherliste geben.

Tom hatte sich inzwischen widerwillig wenigstens auf die Couch im Wohnzimmer gelegt und hielt die ganze Zeit sein Handy griffbereit in der Hand. Dabei merkt e er kaum noch, dass ihm immer wieder müde die Augen zufielen. Andrea konnte das zwar durch den verband nicht sehen, doch sie bemerkte zufrieden, dass er schliesslich tasächlich einschlief. Vorsichtig holte sie noch eine Decke und deckte ihn zu.

Semir legte sich die Worte zurecht, doch beim Anblick von Frau Schrankmann blieb ihm fast alles im Hals stecken. Mit einer schlechteren Laune als heute hatte er sie noch nie erlebt.

Gerkhan, na sie haben mir heute noch gefehlt. Was wollen sie? Mir wieder persönlich was aus der Hand leiern? oder Ihre Marke abgeben?

Nein, äh, Frau Schrankmann, es geht um meinen Kollegen Herrn Kranich.

ja, was ist mit dem, der ist morgen dran imit seiner Aussage. und bestellen sie ihm schöne Grüße von mir, wenn er nur 1 Minute zu spät kommt und nicht vorbereitet ist, kann er was erleben. Was wollen sie jetzt?

Semir schluckte.
ja, also Herr Kranich kann nicht kommen morgen. Er ist vorübergehend erblindet.

Bitte , WAS ist Herr Kranich? Redet er mit den Augen oder was? Wie erblindet? Dienstunfall? warum weiss ich davon nichts.

Es ist gestern abend erst passiert und ....

Herr Gerkhan, das ist mir egal. ich habe mrgen eine Verhandlung zu führen gegen eien Mörder. Und sie mein Lieber, werden persönlich dafür sorgen, dass kranich hier auftaucht. ich werde ihm das gleich auch telefonisch mitteilen. ist das klar? und jetzt raus. DA ist die Tür.

Frau Schrankmann, ich würde sie nicht bitten, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.

Sie kennen die Geschichte von Zürs und Toms Freundin und dem ungeborenen Kind, die er verloren hat? ja. Kännen sie sich im Entferntesten vorstellen, wie es jetzt in ihm aussieht?

Er wurde mit Medikamenten ruhig gestellt.

Dann sehen sie zu, dass sie ihn bis morgen wieder soweit hergestellt haben, dass er aussagen kann. mehr sage ich zu dem Thema icht.

Semir drehte sich auf dem Absatz um und rannte aus dem Büro. Die Tür knallte ins Schloss und auf der anderen Seite schepperte ein Bild von der Wand.