So,nachdem ich jetzt ziemlich lange gebraucht habe,um mir mal wieder eine eigene Story einfallen zu lassen, bekommt ihr jetzt wieder was zum Lesen.
Viel Spaß :baby:
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GEJAGT
Es war bereits das dritte Mal an diesem Morgen, dass Anna Engelhardt den Kopf zur Tür hereinsteckte und Semir fragend ansah. Und wie auch die beiden Male zuvor, schüttelte Semir erneut leicht lächelnd den Kopf.
Annas Blick war eindeutig. „Sollte ihr Kollege eventuell doch noch zur Arbeit kommen, bevor ich Feierabend mache, dann soll er freundlicherweise sofort in mein Büro kommen!“
Dann ging sie und Semir griff zum mindestens zehnten Mal an diesem Vormittag zum Telefon. Inzwischen war es nach elf.
„Verdammt nochmal ,wo steckt der bloss wieder!“, sagte er leise zu sich selbst und wählte Toms Handynummer. Doch wie bei den Versuchen zuvor, blieb auch diesmal die Leitung stumm. „Scheisse...“, murmelte Semir,stand auf und ging aus der Tür.
Petra saß an ihrem Schreibtisch und sah Semir fragend an.
„Und?“
„Ne...nichts. Hat er sich bei dir gemeldet?“
Petra schüttelte nur den Kopf.“Nein,warum sollte er...“
„Hätt ja sein können. Ich hatte in den letzten Wochen so das Gefühl, dass ihr beiden...“
Erneut schüttelte sie den Kopf.“Nein Semir...wir habens probiert und es hat nicht funktioniert.“
Semir ging nicht weiter darauf ein.“Ich fahr jetzt mal bei ihm vorbei. Wenn die Chefin fragt,wo ich bin...“
Petra nickte,“Ja,alles klar, bei dem Unfall auf der A59.“
Semir lächelte,“Danke.“
Dann lief er aus dem Büro, stieg in den Wagen und machte sich auf den Weg zu Toms Wohnung. Petra sah ihm nachdenklich hinterher.
Etwa fünfzehn Minuten später erreichte Semir das Haus, in dem Tom wohnte. Er parkte den BMW in der Einfahrt und stellte verwundert fest, das der CLK von Tom nirgendwo zu sehen war.
Semir klingelte,aber ohne Erfolg. Kurzerhand zog er seinen Schlüsselbund heraus und öffnete mit dem Zweitschlüssel Toms Haustür. Langsam betrat er die Wohnung.
„...Tom?“
Keine Antwort. Semir ging ins Wohnzimmer,schliesslich nach oben . „Tom?“.Nichts.
Semir sah sich um und war sich schnell sicher, das Tom sicher die ganze Nacht nicht hier gewesen war.
„Ja toll“, sagte er zu sich selbst,“Wo hast du wieder geschlafen, mein Freund...“
Dann verliess der die Wohnung wieder,schloss ab und ging zurück zum Wagen.
„Ihr Kollege war heute Nacht nicht hier.“
Semir drehte sich um. Toms neugierige Nachbarin aus dem Vorderhaus stand vor ihm und schloss gerade ihr Fahrrad an. Semir ging auf sie zu.
„Nein?...Und woher wissen sie das?“
„Na, ich kam zufällig gerade nach Hause,als er gestern Abend weggefahren ist, wissen sie. Und dann war sein Wagen die ganze Nacht nichtmehr hier.“
Semir nickte. „Und,sagen sie Frau Hausmann...war er allein?“
Die Frau lächelte nachdrücklich und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, Herr Gerkhan! Wie immer war eine Frau dabei! Das ist ja wohl auch mittlerweile eine Zumutung...“
Semir grinste nur in sich hinein und ging dann entgültig zu seinem Wagen. Na,dem würde er was erzählen,dachte er stumm. Vermutlich war er inzwischen längst im Büro und hatte bereits eine Abreibung der Chefin hinter sich...
Doch als Semir wieder zurück in der PAST war,war Tom immer noch nicht da. Semir schüttelte den Kopf, sah zur Uhr und versuchte es erneut auf seinem Handy.
„Das gibt es doch nicht!...Petra, bitte sag mir,dass er sich gemeldet hat, ja?“
Doch auch Petra schüttelte den Kopf.
Und schon kam die Chefin aus ihrem Büro gerauscht. „Semir, wo ist Kranich?!“
„Ja Chefin...ich hab keine Ahnung.“
„Es ist ihr Partner! Also sorgen sie dafür, dass er auftaucht! In dieser Dienststelle kann nicht jeder kommen und gehen,wann und wie es ihm gefällt! Irgendwo muss er ja sein! Fahren sie zu ihm nach Hause und sehen sie nach!“
„Ja also...da war ich ja schon...“
Die Chefin warf ihm einen wütenden Blick zu. „Ach, ich dachte ,sie waren auf der A59?! Na, wie auch immer, liegt er noch im Bett oder was?!
„Äh, nein...zuhause,also,zuhause war er nicht.“
Anna Engelhardt stemmte die Hände in die Hüften und sah von einem zum anderen.
„Ja, sollen wir Kranich zur Fahndung ausschreiben,oder was?!“
Semir blickte sie nachdenklich an und nickte vorsichtig,“Ja also...ich weiss auch nicht,Chefin.“
In diesem Moment kam Bonrath eilig auf sie zu. „Ich hab hier was...Merkwürdiges,Chefin!“
„Ja,was denn Bonrath?“ Sie sah ihm,immer noch schlecht gelaunt,entgegen und Dieter hielt ihr eine Meldung hoch.
„Kollegen aus der Innenstadt haben einen Wagen versteckt am Hafenbecken gefunden.“
„Ja,und was haben wir damit zu tun?! Bonrath?!“
„Ja....es ist so...“Dieter sah zu Boden, „Es ist Toms Wagen....“
„Was?!“ Semir sprang auf,griff nach dem Fax. Auch Engelhardt starrte Bonrath entgegen und sah ihm gleichzeitig an,dass das noch nicht alles war.
„Dieter?!“
„...Ja, und im Kofferraum liegt ein Toter....“