Tom kam langsam zu sich, als er Semirs Schreie hörte. Er lag alleine in einem Zimmer.
Langsam versuchte er sich aufzurichten und dabei möglichst wenig zu bewegen.
Er bekam kaum Luft mit der mittlerweile sicher mehrfach gebrochenen Rippe und wusste, dass er nur eine Chance hatte. Für viel mehr fehlte ihm die Kraft. Semirs Schreie nebenan wurde lauter und Tom musste sich beeilen. Die Fesseln hatte er mittlerweile geschafft abzustreifen. Er schleppte sich an das Fenster. Nur mit aller Gewalt konnte er das Fenster öffnen. Dann sah er Füße vor dem Fenster und erschrak. Wenn das die Männer von Falcone waren, dann war er verloren. „Gott. Tom“ hörte er eine bekannte Stimme. Dann stand Dieter, der durch das Fenster kletterte und ihn schnell von den Fesseln befreite. Wieder gellte ein Schrei von Semir zu ihnen durch. Dieter sah Tom erschrocken an. „Wir müssen uns beeilen… die machen….ihn fertig.“ stöhnte Tom. Dieter nickte „Aber erst einmal du.“ Er stützte Tom. „Pass auf, Hotte ist da hinten im Gebüsch. Er wartet auf die Chefin und das SEK. Ich helfe dir jetzt aus dem Fenster, meinst du, du schaffst das?“ Tom stöhnte, als Dieter ihn durchs Fenster zog. Er sah mittlerweile nur noch verschwommen. Hotte zog ihn mit Dieters Hilfe hinter den Busch am Waldrand. „Mensch Tom, das war knapp.“ „Semir... ihr müsst Semir da rausholen. Dieter, hilf mir auf. Ich gebe euch Deckung.“ „Nix da, wir warten jetzt“ Dieter griff zum Handy. „Chefin, ja. Tom ist draußen. Aber es eilt jetzt. Sie foltern Semir. Alleine gegen die haben wir keine Chance.
Semir konnte nicht mehr. Falcone quälte ihn erst mit der Zigarre, die er an seinen Beinen ausdrückte, er schlug ihn und nun hatte er angefangen mit einem Messer ihn an den Armen zu ritzen. Er blutete bereits aus mehreren Wunden. „Aufhören!!“ schrie er mit letzter Kraft. Falcone lachte. „Warum denn? Es macht mir Spaß.“ Wieder führte er das Messer, welches sehr scharf war über Semirs nackten Arm. Hotte und Dieter sahen sich um. Es war weit und breit niemand zu entdecken. Man hörte Semirs Schreie mittlerweile bis zu ihrem Versteck.
Tom lag mit geschlossenen Augen im Gras. Er konnte das nicht länger mit anhören und rappelte sich schwer atmend auf. dabei hielt er sich mit beiden Händen den Oberkörper.
„Was machst du, bleib liegen.“ Dieter versuchte ihn nach unten zu drücken. „Dieter, lass mich. ich kann Semir da nicht allein lassen. Mir geht’s eh beschissen, da ist das egal. Passt ihr beide auf. Geht durch das offene Fenster rein. Er machte eine Pause. Ich geh an den Vordereingang und klingele. Das lenkt sie ab. Semir muss in dem Zimmer nebenan sein.“ „Das ist keine gute Idee. Wir sollten auf die Chefin warten.“ „Dieter, Semir hat nicht soviel zeit. Wer weiß was die mit ihm machen. Wenn er so schreit, dann…“ presste Tom raus. Doch Hotte und Dieter hielten ihn fest. Endlich kam die Chefin. „Herzberger, Bonrath. Sie bringen Tom ins Krankenhaus. Keine Widerrede, Tom.“ „Semir. Er ist noch drin. Sie machen ihn…“ In diesem Augenblick kam wieder ein Schrei von Semir. Anna erschrak. „Verdammt was tun die mit ihm?“