Semir lag auf dem Bett. Er hatte geschlafen nachdem er wieder runter gebracht wurde. Um neun kam Marvin zu ihm und brachte Essen. Semir durfte zur Toilette und wurde anschließend wieder in die Zelle gebracht. Er aß und trank. Danach konnte er nichts anderes tun, als zu warten, was heute passieren sollte. Er dachte an Andrea und Aida. Die Tür ging auf und Puskin kam zu ihm. Semir stand auf. „Schön es scheint dir tatsächlich gut zu gehen.“ „Was wollen Sie?“ Puskin sah ihn an. „Du weißt es immer noch nicht, was? Okay, ich erzähle es dir. Chris Ritter dein Partner hat mir vor ungefähr 11 Jahren ein ziemlich lukratives Geschäft versaut. Dafür habe ich seinen damaligen Partner Manfred Bauer genau hier drin gehabt. Leider meinte Herr Bauer nicht kooperativ zu sein und wollte fliehen. Nun ja. Ich habe ihn eingefangen, und gefügig gemacht. Und zum Dank für sein Eingreifen habe ich Bauer vor Ritter erschossen. Wie im Schach, dort wird der Bauer geopfert. Und wenn du nicht so enden willst, dann solltest du anfangen kooperativ zu sein. Hast du Familie?“ „Das geht Sie einen Dreck an.“ gab Semir von sich. Puskin stand vor ihm und holte aus. Semir ging stöhnend in die Knie. „Falsche Antwort, Bulle.“ Puskin ging raus und verschloss die Tür. Semir rappelte sich auf und legte sich aufs Bett. Nachdem die stärksten Schmerzen vorbei waren, untersuchte er die Gittertür. Diese sah sehr stabil aus. Semir kam zu dem Entschluss, das er hier nicht ohne Hilfe rauskommen würden. Er hoffte nur, dass Chris ihn bald finden wird. Bisher wurde er ziemlich rücksichtsvoll behandelt, aber dieser Puskin, war gefährlich, das hatte Semir bereits festgestellt.
Die Nacht war für Chris alles andere als Erholsam. Er schlief unruhig. Im Traum lief er zu einem Gebäude. Dort war Lutz Schweiger. Sein Freund und Partner von Puskin festgehalten und gefoltert. Er hörte ihn schreien und flehen. „Nein, lasst ihn.“ schrei Chris im Schlaf. Dann sah er wie Puskin die Waffe an den Kopf von Schweiger legte und wie er in Zeitlupe abdrückte. Chris weinte und ging im Traum zu dem Körper der auf dem Boden lag. Er drehte ihn um und plötzlich war es nicht Lutz, der vor ihm lag. Sondern Semir. „Warum hast du mir nicht geholfen?“ fragte Semir ihm im Traum. „Du bist nicht tot. Semir. Ich werde dir helfen. Du bist nicht tot.“ weinte Chris und schreckte hoch. Er stand auf, ging ins Bad und ließ sich Wasser ins Gesicht laufen. Dann sah er in den Spiegel. „Diesmal wirst du nicht gewinnen, Puskin. Das schwöre ich. Diesmal werde ich dich kaltmachen.“ Er sah auf die Uhr. Es war gerade mal drei Uhr nachts. Er setzte sich in die Küche und machte sich Frühstück. Er hätte eh nicht mehr einschlafen können. Die Nacht war für ihn vorbei.
Der nächste Tag begann mit einer Überraschung für Chris. Als er im Büro ankam und sich eigentlich darauf gefasst machte, von den Kollegen schief angeguckt zu werden, denn er selbst gab sich die Schuld das Semir in den Händen eines nicht einzuschätzenden Feindes war. Chris wusste mittlerweile dass der Mann Russe war. Auch der Mörder seines Freundes und Kollegen vor 11 Jahren war ein Russe. Piotre Puskin. Ihn wollte Chris haben. Er musste zur Strecke gebracht werden. Damals war er im Menschenhandel tätig. Chris betrat die PAST. Alle sahen ihn an. Andrea war die erste die zu ihm kam. „Chris, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich meine, was ich gestern zu dir gesagt habe… ich war einfach fertig. Ich mache mir Sorgen um Semir. Ich habe…“ Chris lächelte ihr entgegen. „Andrea ich bin dir nicht böse. Ich gebe mir ja selbst die Schuld dass Semir in der Klemme steckt. Aber ich verspreche dir, ich werde ihn rausholen. Ich weiß wer ihn hat und ich werde ihn finden.“ Anna und die anderen horchten auf. „Wer hat ihn?“ fragte Anna direkt. „Das würde ich Ihnen gern unter vier Augen sagen.“ meinte Chris nur und Anna winkte ihn zu sich. „Gehen wir in mein Büro.“ Chris folgte ihr. Als sie saßen fing Chris an zu reden. „Ich erzählte Ihnen ja, dass mein damaliger Partner umgebracht wurde. Er und ich waren an einem Mädchenhändlerring dran. Der Boss hieß Piotre Puskin. Er ist brutal und ziemlich von sich eingenommen. Das Band von Semir und die Fotos darauf habe ich es erkannt. Ich bin mir sicher, dass er Semir in seiner Burg oder mehr gesagt Festung festhält. Er wird ihn quälten, damit ich nichts gegen ihn unternehme. Und er weiß genau, dass ich nichts tun werde, was Semir gefährdet. Und ich denke er wird mich zu sich einladen. Und dann wird der ganze Alptraum wieder von vorn anfangen. Er wird …“ Anna sah ihn an und schüttelte dann den Kopf. „Er wird nichts tun. Und Sie auch nicht.“ fiel sie ihm ins Wort, weil sie sich denken konnte was Chris sagen wollte. „Wie wollen wir das verhindern? Die Festung ist umgeben von Mauern. Hunde bewachen das Gelände und überall sind Kameras.“ „Chris wir finden einen Weg. Wir holen Semir da raus.“ Chris nickte.
Für Semir begann der Tag nicht so überraschend. Puskin kam als erster zu ihm. Er brachte das Essen. Semir sah ihn an. „Wie lange wollen Sie mich eigentlich festhalten?“ fragte er. Puskin lächelte ihn böse an. „Bald ist es soweit. Ich habe schon meine Informanten zu Ritter geschickt. Er soll herkommen. Ich denke er wird spätestens morgen hier sein. Dann dürft ihr euch ein letztes Mal sehen.“ „Was ist mit den Diamanten?“ fragte Semir und erinnerte sich warum er in diese Situation geraten war. „Die Diamanten? Welche Diamanten? Ach die, meinst du. Na die haben mir schon eine menge Geld eingebracht. Aber das ist erledigt. Nun iss und dann ist Ruhe im Karton.“ Semir tat was Puskin verlangte. Als er fertig war, sah er Puskin an. „Darf ich bitte…“ Puskin nickte. „Ja du darfst. Ach und ab heute wirst du auch was dafür tun, dass du hier isst. Klar.“ „Sie halten mich hier mit Gewalt fest. Wenn Sie mich nicht wollen, okay. Dann geh ich und gut ist.“ Puskin lachte. „Falsch! Du bist mein Druckmittel, damit ich Ruhe vor Ritter habe. Es wird Zeit, dass man dir Manieren beibringt und Ritter noch einmal ein Video von dir zeigen.“ Wie auf Kommando standen zwei Mann im Raum und zerrten Semir raus. „Hey, was soll das? Was haben Sie denn jetzt vor? Aua! Ist ja gut ich komm ja schon.“