Tom fuhr die Adressen ab. Doch keine führte zum gewünschten Ergebnis. Semir blieb verschwunden. Tom verzweifelte langsam Er gab die Ergebnisse an Anna weiter. Auch diese sah kaum noch eine Chance Semir zu finden. „Chefin wir müssen weitersuchen. Fragen Sie frinke noch einmal, er muss doch noch andere Schlupfwinkel kennen. Bitte. Semir braucht Hilfe. Ich befürchte, das Drani ihn fertig machen wird.“ „Tom. Bitte. Frinke hat uns alles gesagt. Wir … warten Sie, es gibt noch eine Möglichkeit. Der Boss von Drani. Er sitzt ein. Ich werde mir über das Katasteramt eine Aufstellung seiner Besitztümer geben lassen. Vielleicht gibt es da einen Hinweis.“ „Ja, okay Chefin. Ich komme ins Büro und dort…“ „Tom. Wir werden ihn finden.“ „Ja sicher. Die Frage ist nur, ob er dann noch lebt.“ „Tom wir finden ihn und er wird leben. Wir werden ihn dort raus holen. Hören Sie. Denken Sie nicht dass er tot ist. Er lebt.“ Tom hatte aufgelegt. Anna verstand seine Angst. Er und Semir waren mehr als nur Partner. Sie waren Freunde die den Urlaub zusammen verbrachten, die für einander da waren, wenn es dem anderen schlecht ging, die zusammen hielten, wenn es sein musste. Sie betete, dass Semir lebend gefunden wurde.
Nachdem Semir wieder in seinem Zimmer saß und sich etwas erholen konnte, kam Drani ins Zimmer. Er lachte und setzte sich neben Semir auf den Boden. „Hör mal das eben war doch ein Missverständnis, nicht wahr. Du hättest es mir sicher gesagt, wenn du den neuen Namen wüsstest.“ Semir sah ihn an. Er war müde und hatte Kopfschmerzen. Übelkeit stieg in ihm hoch. Drani sah ihn aufmerksam an. „Was ist los?“ fragte er ihn. Semir überlegte ob er Drani erzählte, was Alex tat, wenn er nicht da war. Einerseits wollte er nichts an Drani verraten, aber die Option, bald süchtig zu sein, gefiel ihm noch weniger. „Wissen Sie eigentlich was Alex macht, wenn Sie nicht da sind?“ fragte er leise. Drani schüttelte den Kopf. „Nein, was denn?“ Semir sah ihn an. „Er spritzt mir … Heroin… Wollen Sie dass er mich süchtig macht? Wollen Sie mich so fertig machen?“ Drani stand auf. „Du lügst. Du willst uns gegeneinander aufhetzen.“ Semir schüttelte den Kopf. „Er hat mir bereits zweimal eine Spritze gesetzt. Die Einstiche sind sicher noch zu sehen. Am linken Knöchel. Ich vermute dass es Heroin war. Und nun hab ich Entzugserscheinungen. Ein ziemlich guter Plan nicht wahr? So können Sie Ihre Kasse auffüllen, wenn die Sache hier fertig ist. Er verdient auch daran, weil ich den Stoff dann brauche und ihr habt jemanden bei der Polizei, der euch vor Razzien warnt, damit er nicht selbst auffliegt. Wirklich genial.“ Drani zog Semir das linke Hosenbein etwas hoch. Dann sah er die Einstiche. Drani stand auf und verließ das Zimmer. Semir sah ihm nach. Er fühlte sich nicht wohl. Ihm wurde heiß und kalt. Er schloss die Augen und versuchte die Übelkeit zu unterdrücken. Er wusste dass es bereits Entzugserscheinungen war und die Abstände werden immer kürzer werden, bis er die nächste Spritze brauchte. Dann hörte er Drani brüllen.