Trong schnappte sich die Sachen und brachte sie zu Semir. Dieser saß nach wie vor auf dem Bett. Trong schmiss die Sachen auf den Boden. „So und nun dürfen Sie sich gleich duschen und umziehen. Danach bekommen Sie ihren Fernseher.“ „Darf ich mit meiner Frau telefonieren?“ Trong lachte. „Nein.“ Er ging. Semir sprang an die Tür. Er wollte endlich raus hier. Doch bevor er die Tür erreichte war sie zugeschlagen und Trong drehte den Schlüssel um. Semir trat gegen die Tür. „Na, werden wir ungehalten?“ hörte er Trong durch die Tür lachen. „Lassen Sie mich endlich raus! Sie gottverdammter Mistkerl… Ich will hier raus!!!“ schrie Semir. Trong schloss die Tür erneut auf. „Soll ich Sie ruhig stellen?“ fragte er gereizt. Semir schüttelte den Kopf. „Nein. Ich...“ „Sie sollten sich weiterhin ruhig verhalten. Das ist gesünder. Noch einen Ausraster und Sie werden festgebunden. Haben Sie mich verstanden?“ Semir nickte. Er setze sich aufs Bett. „In einer Stunde wird Nhi sie holen. Sie dürfen Duschen und dann werden wir und einmal unterhalten.“ „Warum?“ „Was warum?“ „Warum Sie mit mir reden wollen und worüber?“ „Sie mögen keine Unterhaltung oder?“ „Nicht mit Ihnen. Darauf kann ich sehr gut verzichten.“ „Sie werden unhöflich, Gerkhan. Das schätze ich gar nicht. Schade, aber ich werde Sie nicht zwingen. Dann werden Sie eben nach dem Duschen wieder hier her gebracht.“ Der drehte sich um und wollte den Raum verlassen. Semir stützte sich ab und sprang ihn an. Er versuchte ihn zu Boden zu reißen, doch Trong war flink. Er war nicht viel größer als Semir, doch sehr geschmeidig in den Bewegungen. Außerdem konnte er Kung Fu. Ein Schlag reichte und Semir lag am Boden. „Ich werde Ihnen zeigen müssen, was sich gehört. Nach dem Duschen.“ Semir spürte das die Nase blutete. Er putzte sich das Blut weg und setzte sich aufs Bett. Trong hatte den Raum bereits verlassen und wieder zugesperrt.
Tom lag auf dem Sofa und hatte starke Schmerzen. Er sah Yam an, die vor ihm saß. „Was tust du mit mir?“ fragte er stöhnend. „Nur zur Warnung. Du wirst dich bald besser fühlen. Du hast versucht uns rein zu legen.“ Tom schüttelte den Kopf. „Nein, hab ich nicht. Die Sachen sind nicht präpariert.“ „Das meine ich ja auch nicht. Aber du hast mit dem Alten im Kulturzentrum gesprochen. Er hat dir verraten, dass ich die Tochter von Trong bin.“ Tom nickte. „Natürlich. Ich suchte meinen Partner. Und er war dort zuletzt. Wann darf ich wieder mit ihm reden?“ Yam zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Aber wenn du dich weiterhin in den Fall hängst, dann wird dein Freund einen sehr langsamen Tod haben. Mein Vater ist sehr gemein und er weiß was weh tut.“ „Was ist mit mir?“ „Das war eine Warnung. Du solltest nie wieder versuchen, mich zu ärgern.“ Yam stand auf und verließ den Raum. Tom richtete sich auf. Die Schmerzen wurden weniger. Was meinte sie mit Warnung. Sofort kam Tom in Verdacht, dass er beobachtet wurde, wenn er zur Arbeit fuhr. Yam kam wieder. In der Hand hielt sie ein kleines Glas mit einer weißen Flüssigkeit. „Trink das. Dann geht es dir wieder besser.“ Tom nahm das Glas und roch daran. „Was ist das?“ „Das Gegengift.“ „Gegengift? Wogegen?“ „Gegen das Mittel, was du heute genommen hast.“ „Also war mein Essen vergiftet.“ Yam nickte und erklärte ihn, dass es zu seiner eigenen Sicherheit passierte.
Nachdem Semir geduscht hatte brachte ihn Nhi wieder in den Raum. Trong wartete bereits auf ihn. Semir sah ihn an. „Nun wieder einigermaßen zivilisiert?“ fragte er. Semir sagte nichts. Trong gab Nhi einen Wink. Dieser griff in die Tasche und zog Handschellen hervor. Semir sah ihn an. „Was soll das?“ Trong erwiderte seinen Blick. „Ich sagte doch, dass ich Ihnen nach dem Duschen zeige, wie man sich zu benehmen hat. Ich habe Ihnen alle Freiheiten gelassen. Aber Sie zeigen sich undankbar. Das ist unfein.“ Er stand auf und kam zu Semir. „Setzen Sie sich aufs Bett.“ Semir tat was er verlangte. „Eine Hand zu mir!“ Semir sah ihn an. „Was soll das?“ „Sie werden ans Bett gekettet. Für eine Nacht. Morgen mache ich Sie los. Nur eine kleine Warnung.“ „Hören Sie ich…“ „Eine Hand zu mir!“ Semir hörte den forschen Ton. Er streckte einen Arm aus. Die Handschelle schnappte ein. Die zweite wurde am Bett festgemacht. „So. und nun gute Nacht, Herr Gerkhan.“ Die Männer verließen den Raum. Semir hob die gefesselte Hand hoch und zog daran. Dann legte er sich hin. Er konnte nichts anderes tun. Was sollte noch kommen? Wie lange wird er hier festsitzen. Er glaubte nicht daran, dass Trong ihn laufen lassen wird. Semir grübelte lange über die Situation und über den weiteren Fortgang seines Hier seins, doch irgendwann schlief er ein.