Auf vielfachem Wunsch von einigen Lesewilligen. Viel Spaß beim Lesen
Männerstolz
Anna kam aus dem Urlaub. Sie betrat die PAST und glaubte nicht was sie dort sah. Alle Beamten, insbesondere Herzberger und Bonrath sowie auch Tom und Semir schienen nicht viel von Sport zu halten. Anna hingegen war gerade von einem Sporturlaub zurück und fühlte sich Topfit. Doch das galt nur für sie. Für Anna war es einem Grund ihre Besatzung mal so richtig zu fordern. Deshalb hatte sie sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie wollte mit den Vieren mal ein Wochenende trainieren. Waldlaufen, über Stock und Stein. Dehnungsübungen. Sie wollte die Männer so richtig fordern. Dann hatte sie endlich einen Plan wie das von Statten gehen sollte.
Am darauf folgenden Sonntagmorgen regnete es in Strömen Anna sah die Gruppe der Männer, die sich vor ihr aufgebaut hatten. .Für heute ist Fitness – Training für die Vier angesagt .Alle, auch Semir, Tom, Bonrath und Herzberger. „Das ist doch wohl völlig hirnrissig“, sagte Semir leise zu Tom, weil die Chefin es ja hören könnte. „Wie kann so ein netter Mensch so hartherzig sein?“ murmelte Herzberger sich in den Bart .Bonrath schüttelte nur mit dem Kopf. „Ruhe jetzt! Wir werden jetzt mal sehen, wer von euch am fitesten ist.“ gab Anne im Befehlston über den Waldweg, der schon sehr matschig war. „Schlimmer als beim Militär oder was?“ flüsterte Tom, allerdings nicht leise genug. „Kranich, nicht schwätzen!“ „Chefin, es reicht .Wir sind alle pitschnass und wenn wir noch länger hier draußen bei dem nass – kalten Wetter rumlaufen, sind bald alle erkältet!“ sagte Herzberger zu Anna. „Quatsch, so was härtet ab!“ „Wie sie meinen, aber wenn das eintritt, was ich denke, dann ist das ihre Schuld!“ „Ruhe jetzt! Ich will nichts mehr hören!“ Auf einmal hörte man nur noch ein Platschen .Herzberger war im Schlamm ausgerutscht und hatte den vor sich Laufenden Semir auch zu Fall gebracht. Die Anderen, die Glück hatten und noch standen, konnten nicht mehr vor lachen. Auch Anna konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Tom sagte zu Semir: „Du siehst aus wie ein Schwein, dass sich im Schlamm gesuhlt hat.“ „Sehr witzig“, antwortete Semir und wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht. „Etwas mehr Disziplin meine Herren. So, alle wieder auf den Beinen. Weiter geht’s!“ „Was, das darf doch wohl nicht wahr sein!“ meinten alle. So ging es dann noch ca. eine Stunde weiter .Alle waren vollkommen fertig und froh, dass es endlich vorbei war. „So ! Und gleich auf dem Revier umziehen .Semir, Tom, Bonrath, Herzberger, sie kommen gleich bitte in mein Büro .Wir müssen etwas besprechen.“ „ Ja ,ja ! Geht klar, Chefin!“ sagte Semir und verdrehte die Augen. Nicht grade begeistert standen schließlich alle im Büro der Chefin. „Also, was gibt’s denn so wichtiges?“ fragte Tom. „Es geht darum, dass Ihre Fitness, und ich meine alle hier anwesenden Herren, doch wohl sehr viel zu wünschen übrig lassen. Wie wollen Sie denn da eine Verhaftung schaffen, wenn der Verdächtige zu Fuß wegrennt?“ Semir sah zu Tom und flüsterte: „Na ich nehme den Wagen und du...“ Anna warf ihm einen bösen Blick zu. „Semir, ich glaube nicht, dass es ein Grund zum scherzen gibt, oder?“ „Natürlich nicht Chefin.“ stammelte Semir. Anna musste lachen, als er sich wie ein Kind ertappt fühlte. „Ab sofort werden Sie mehr für Ihre Fitness tun, meine Herren. Und ich meine dabei nicht dass Sie sich vor den Fernseher setzten und zuschauen.“ Nach einer halben Stunde konnten sie endlich das Büro verlassen und nach Hause fahren.
Am nächsten Morgen: Semir, der sich einen Schal um den Hals geschlungen hatte, und Tom betraten grade das Revier, da hörten sie mehrfach heftiges Niesen, „Gesundheit“ und „Kann mir mal einer ein Tempo geben?“ .Sie sahen sich an und plötzlich mussten beide ebenfalls niesen. Mit unübersehbarem Grinsen ging sie schließlich zu ihrem Büro. Auf dem Weg dorthin begegnete ihnen auch Herzberger. „Was ist denn hier los?“ fragte Tom und konnte sich die Antwort gleichzeitig denken. „Wir sind erkältet. Ich hab es der Chefin ja gesagt, aber sie wollte ja nicht hören. Nun haben wir die Bescherung.“ Semir sah Hotte an. „Dir scheint es ja wirklich schlecht zu gehen. Mir graut es eigentlich nur vor dem, was die Chefin noch mit uns vorhat. Ich meine sie hat uns ja gestern genug die Leviten gelesen, oder?“ Tom stimmte dem zu. „Ja aber ich kann doch nichts dafür, wenn ihr so lahm seid. Ich bin ja in Topform.“ Semir sah ihn an. „Ach tatsächlich?“ „Ja sicher. Ich lag ja nicht im Matsch.“ „Nee, aber ich bin nur gefallen, weil Hotte mich zu Fall gebracht hat. Sonst hätte ich euch alle abgehängt.“ „Ja sicher. Also gut. Mal sehen was Engelhardt mit uns vorhat. Wir sollten auf jeden Fall versuchen, sie davon abzubringen. Wir müssten uns irgendetwas einfallen lassen. Ich hab keinen Bock mich auf so einen Fitness-Trip zu begeben.“
Als Anna in die PAST kam, sah sie natürlich was mit Dieter und Hotte war. „Meine Herren, Sie gehören ins Bett.“ Sie schickte beide nach Hause. Tom der das mitbekam, grinste. „Und wie sieht es bei Ihnen aus, Tom? Semir?“ „Uns geht es spitzenmäßig. Wir könnten noch einmal so eine Tour machen.“ prahlte Semir, der sich dachte, dass die Chefin seine Äußerung sicher richtig verstand. Anna nickte zufrieden. „Die Gelegenheit bekommen Sie. Am Sonntag ist Marathonlauf, und ich denke Sie und Tom werden daran teilnehmen.“ Semir riss die Augen auf. „Chefin, das ist doch wohl nicht Ihr Ernst. Ich meine wir haben hier genug Arbeit und...“ „Semir? Sie sagten doch eben, dass Sie es noch einmal machen wollten, also bitte.“ „Ja sicher. Aber ich meinte eigentlich damit, Sie, Tom und ich. Ich meine, wir sollten es noch einmal machen. Nicht mit tausend anderen, sondern nur wir drei.“ Anna grinste. Sie hatte Semir schon am Anfang richtig verstanden. „Gut. Dann treffen wir uns am Samstag in Köln und laufen durch den Königsforst. Dort gibt es einen schönen Trainingspfad. Und ich denke ich werde Sie beide sicher abhängen.“ Tom sah Semir an. „Okay. Samstag Königsforst. Wir werden da sein.“ sagte Semir und zog Tom mit aus der PAST.