„ Das war lecker und einmalig. Danke Schatz“ Petra legte das Besteck zur Seite.
„ Ach, ehe ich es vergesse...wart mal.“ Sie ging in die Küche und wollte aus ihrer Tasche die große Tüte Gummibärchen holen, als ihr Blick auf die Pinnwand fiel. Die Visitenkarte der Psychologin war verschwunden.
„ Hab dir doch etwas mitgebracht Extra für dich , Nachtisch.“ Sie wedelte mit der Tüte vor seiner Nase rum.
„ Ooooh, . langsam muss ich aufpassen, dass ich nicht so dick werde wie du.“ Tom lachte.
Petra warf ihm die Tüte zu und hob warnend die Hand. „Werd bloß nicht frech jetzt….“
Nun lachten sie beide und Petra beobachtete ihn,wie er die Tüte öffnete und die ersten Gummibärchen hinaus nahm.
Sie überlegte,ob sie ihn fragen sollte.
„Und, Schatz, was hast du heute sonst noch so gemacht?“
Tom zuckte die Schultern.“Ach…nichts Besonderes.“
Im gleichen Moment fiel ihm jedoch das Gespräch mit Chris ein und er atmete ein paar Mal tief durch. Er hatte Recht gehabt, er musste mit ihr reden.
„…Das heisst, ich war noch….“
Petra sah ihn fragend an.“Ja?“
„Ich war noch kurz bei dieser Psychotante.“ So, jetzt war es raus. Tom nahm eilig noch ein paar Gummibärchen aus der Tüte und lächelte ihr zu.
Petra nickte. „Wirklich?...Was hat sie denn gesagt?“
„Naja…nicht so viel eigentlich. Wir haben mal für Donnerstag einen Termin ausgemacht…“
Sie nahm ihn in den Arm.
„Das freut mich, Tom…“
„Ja, aber…ich weiss noch nicht, ob ich da auch hingehe….mal sehen.“
Petra nickte erneut und sagte nichts mehr dazu. Sie merkte genau, wie schwer es ihm fiel überhaupt darüber zu sprechen.
„ Du morgen hab ich schon Mittag frei. Wir wollten doch Kinderzimmer aussuchen und noch einige Dinge erledigen. Es ist ja nicht mehr lange und bis zum Mutterschutz wollte ich damit nicht warten.“
„ Stimmt, ausserdem sollst du die letzten Wochen ja auch genießen und nicht mit Einkaufen verbringen. Das trifft sich gut, ich habe morgen Nachmittag in der Stadt den Kontrolltermin beim Doc, dann machen wir das auf dem Weg. „
Tom war froh, dass Petra vom Thema abkam.
Semir und Chris brachten Nelly und ihren Sohn in eine der Schutzwohnungen und ein Beamter passte dort auf.
„ Jetzt müssen wir schauen, dass wir diesen Schneider beobachten. Ich werde den Verdacht nicht los, dass der der Mann bei dem Unternehmen ist. Laut Plan hat er Montag wieder Dienst und dann nehmen wir ihn mal unter die Lupe.“ Semir legte die Akte zur Seite.
„ Laß uns noch mal in das Haus von Arno fahren. Dort warten, vielleicht taucht er dort auf.“
Wenig später saßen sie im Wagen gegenüber des Hauses.
„ Der wäre blöd, wenn er hier auftaucht. Aber lass uns mal reingehen und nachsehen, was er so alles rumliegen hat. Ich hab das vorhin ganz vergessen in der Eile.“ Semir ging rein.
Während sie suchten , klingelte dasTelefon und ein Anrufbentworter sprang an.
„ Ich bins, wir müssen uns unterhalten. Mach zu.“
„ Hey, sag mal, war das nicht die Stimme von Schneider? Ich wusste es doch.....“ Chris rieb sich die Hände.
„Genau das hab ich mir doch gedacht! Und mein Gefühl täuscht mich selten,Semir!“
„Ja, anscheinend hast du Recht. Und nun?“
Chris sah ihn erstaunt an. „Ja,was und jetzt?! Ist doch klar, wir fahren zu Schneider!“
„Und was machen wir dann? Chris, wir haben nichts, gar nichts ausser seiner Stimme hier auf dem Band.“
„Das reicht doch wohl!“
„Aber nicht für einen Beweis,Chris. Komm,wir fahren erstmal zur Chefin. Das Band hier nehmen wir mit. Soll Hartmut sich drum kümmern,vielleicht ist da noch mehr drauf.“
„Okay, und lass uns die Wohnung hier überwachen.Vielleicht taucht Melzer doch noch hier auf.“
Semir nickte und sie verliessen mit dem Anrufbeantworter unter dem Arm die Wohnung.