Otto fuhr zur Hütte. Er sah das Semir an der Heizung saß. Semir schaute kurz auf, als Otto rein kam. Dann war Brachmann ebenfalls da. „und? Hat er schon Probleme gemacht?“ fragte Otto. Günter schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht. Er war ganz friedlich, nicht wahr. Gerkhan. Wir haben uns beide richtig gut vertragen.“ Semir tat gar nichts. Er wurde nicht schlau aus Kerner. Wer war der Drahtzieher? Brachmann oder Kerner? Wer hatte das Sagen?
Otto kam zu ihm und zog ihn hoch und nahm ihm den Knebel ab. „Hast du Hunger?“ Semir sah ihn an. „Warum?“ fragte er. „Nun dann würdest du Brot von mir bekommen, das ist doch einfach. Ich brauch dich schließlich noch. Also was ist?“ Semir nickte. „Gut. ich werde dich gleich losmachen und dann essen wir. Danach werden wir weitersehen.“ Günter sah Otto an. „Du willst doch wohl nicht, das ich mit dem Bullen an einem Tisch sitze, oder?“ Otto stutzte. „Warum denn nicht? Was hast du denn gegen ihn? Er ist doch friedlich. Und er wird friedlich bleiben.“ „Ich sitze nicht mit einem Bullen am Tisch.“ Otto zuckte mit den Schultern. „Dann iss du zuerst und dann ich mit ihm.“ Günter nickte und machte sich was zu essen. Er sah Semir feindlich an. Seine Blicke sprachen Bände. Semir hoffte nur, das Otto sie nicht noch einmal allein ließ. Nach dem Essen ging Günter raus.
Otto löste Semirs Handfesseln und zog ihn zum Tisch. „Wie lange wollen Sie mich festhalten?“ fragte Semir. Otto sah ihn an. „Wissen Sie, ich habe mir darüber noch gar nicht den Kopf zerbrochen. Aber es wird wohl ne Zeit lang werden. Sobald Armin und Timo das Land verlassen haben, die Blüten in richtiges Geld eingetauscht und ich ebenfalls außer Landes bin, werde ich Günter befehlen Sie laufen zu lassen“ Semir nickte. „Er wird mich umbringen.“ sagte er. Otto lachte. „Wie kommen Sie denn darauf. Ich habe das Sagen hier, nicht er.“ „Ach ja. Dann ist es mit Ihrem Einverständnis passiert, dass er mich fast ertränkt hat?“ fragte Semir. Otto sah ihn an. „Wann?“ fragte er nur. „Als Sie weg waren.“ Otto nickte. „Ich werde gleich mal mit ihm reden. Ich will Sie nicht umbringen, aber ich will auch nicht, dass Sie fliehen.“ Semir nickte. „Lassen Sie mich mit meinen Kollegen sprechen. Sie werden die anderen ausreisen lassen und …“ „Nein.“ Semir schwieg und aß.