Gefährliche Begegnung.
Strafvollzugsanstalt Ossendorf Besucherraum:
Martin Siegbold saß im Raum und wartete darauf dass sein Mandant reingeführt wurde. Michael Häger war angeklagt wegen Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Erpressung. Das war eine Strafe die mindestens zehn Jahre in Folge hatte. Martin war seit der Schulzeit mit Michael befreundet und hatte sofort die Verteidigung übernommen. Natürlich nur auf seinen Vorteil bedacht. Michael kam rein. „Martin. Endlich. Du musst mich hier raus holen. Verdammt die buchten mich ein.“ „Beruhig dich. Michael die Sachlage ist ziemlich schwierig. Die Beweise sind erdrückend. Wie soll ich das denn machen?“ „Du bist doch Anwalt. Was meinst du zieht bei den Bullen? Bestechung? Erpressung? Verdammt nochmal, wenn ich mit dem Wagen nicht auf der Autobahn über Kopf gegangen wäre, dann wär ich jetzt schon in Australien. Aber ich habe die Nerven verloren. Die haben ne Kontrolle durchgezogen. Eine lächerliche Fahzeugkontrolle. Ich hatte Angst, dass die das Geld finden. Verdammt, was sollte ich denn machen?“ „Du hättest anhalten sollen und dann wäre alles einfach gewesen. Warum bist du denn abgehauen? Das war doch klar, dass die Autobahnbullen dann eins und eins zusammen zählen und dich jagen.“ „Ja aber dass die zu solchen Mitteln greifen?“ „Was sollten die denn tun? Dich einfach fahren lassen? Du hast die Sperre durchbrochen, hast einen der Polizisten fast über den Haufen gefahren. Der konnte gerade noch zur Seite springen. Und dann verursachst du noch eine Massenkarambolage mit fast siebzig Fahrzeugen. Du kannst froh sein, dass es keine Toten gab.“ „Egal. Ich will hier raus. Also lass dir was einfallen.“ Martin nickte. „Ja schon gut. Wer könnte uns gefährlich werden?“ Miachel sah ihn an. „Wer? Das ist egal. Diese Verhandlung darf nicht stattfinden. Natürlich kannst du nicht den Richter ausschalten. Aber ich …“ Martin lächelte. „Dann weiß ich einen Weg. Okay. Ich werde alles in die Wege leiten. Die Verhandlung ist in drei Wochen. Bis dahin hab ich einen Weg gefunden.“ „Ich verlass mich auf dich.“
Martin Siegbold fuhr in sein Büro. Er überlegte wie und vor allem womit er seinem Freund helfen konnte. Sicher Michael hatte Angst vor dem Knast. Wer will schon da rein. Er nahm sich die Akte und las sich diese noch einmal durch. *Auf der Autobahn gab der Beschuldigte trotz der Aufforderung anzuhalten Gas. Mein Kollege Gerkhan und ich sind hinterher und haben ihn dann gestoppt. Dabei kam es durch das Fahrverhalten von Herrn Häger zu einem Massenunfall, bei dem einige Menschen verletzt wurden. Im Kofferraum haben wir insgesamt dreihunderttausend Euro gefunden und das Geld beschlagnahmt. Unterschrieben wurde der Bericht mit dem Namen Tom Kranich.* Martin überlegte. Wie könnte man verhindern, dass es zur Verhandlung kommt? Dann bekam er regelrecht einen Geistesblitz. Wenn Häger nicht vor Gericht erscheint, dann kann auch keine Verhandlung stattfinden. In Abwesenheit des Angeklagten kann er zwar verurteilt werden, aber wenn der Beklagte nicht auffindbar ist, dann kann er das Leben genießen. Martin lachte leise. Nun brauchte er nur noch eine Person, die Häger zur Flucht verhilft. Er las nochmal den Bericht des Autobahnpolizisten. „Na dann werden wir dich doch mal einspannen. Dazu brauch ich aber erst einmal ein Mittel, womit ich dich zwingen kann. Aber ich bin sicher, da finde ich was.“ Er nahm das Telefon und rief Lars Trieber an. „Lars, ich bräuchte dich mal für einen Spezialauftrag. …. „Nein nicht am Telefon. …. Wenn es ganz legal wäre, würde ich dich nicht anrufen oder? ... Okay. In einer Stunde in meinem Büro.“ Er legte auf.