Tom spürte wie der Wagen wieder aus der Presse geholt wurde. Er hörte die Chefin brüllen „Hey, Semir. Es ist geschafft. Sie sind da. Hörst du?“ Von Semir kam keine Antwort. „Semir!“ Nichts. „Verdammt, ich sagte doch, du sollst nicht schlafen. SEMIR!“ brüllte Tom. Da wurde auf seiner Seite die Tür aufgemacht. „Tom? Sind Sie okay?“ Tom nickte. „Ich schon. Semir geht es schlecht. Er muss schnell ins Krankenhaus.“ „Bonraht, Herzberger! Los holen Sie Semir raus.“ Dieter und Hotte liefen zur Beifahrerseite und befreiten Semir von den Handschellen. Dann sahen sie seine Wunde. „Gott der hat verdammt viel Blut verloren.“ „Einen Notarzt schnell!“ rief Dieter und sofort wurde der Funkspruch abgesetzt. Keine zehn Minuten später war der Wagen da. Der Notarzt kümmerte sich sofort um Semir und untersuchte seine Wunde. Anschließend tastete er ihn ab. Dann nickte er, legte einen Zugang und ließ Semir in den Krankenwagen transportieren. Tom kam zu ihm, „Was ist mit ihm?“ fragte er besorgt. „Nun die Wunde ist zum Glück nur eine tiefe Fleischwunde. Nichts Gefährliches. Der Blutverlust ist da schon schlimmer. Aber wir haben ihm was für den Kreislauf gespritzt. Es scheint als hat er eine Rippe gebrochen. Wir müssen Verletzung der Lunge ausschließen. Das geht aber nur in der Klinik und da müssen wir ihn sofort hinbringen. In die Uniklinik.“ Tom nickte. Anna kam zu ihm. „Was um alles in der Welt ist denn nur passiert?“ Tom sah sie an. „Dieser Stetter hatte plötzlich ein Messer und bedrohte Semir damit. Er… hat uns hierher gelotst und dann von diesem Mann dort, “ er wies auf Kai, „in die Presse stecken lassen. Sicher wollte er nicht, dass er uns wieder rausholt. Aber er hat es getan.“ Anna nickte. „Wieso ist Semir verletzt?“ „Stetter war wohl mit dem was Semir im Verhör gesagt hatte nicht zufrieden Er hat ihn erst zusammen getreten und anschließend das Messer in die Schulter gerammt.“ „Gut. Wir lassen Stetter zur Fahndung ausschreiben. Dieser Mann kommt mit zur Wache. Er wird festgenommen, wegen Beihilfe zur Freiheitsberaubung und Körperverletzung.“ Sie wies die beiden Beamten an, Kai festzunehmen. „Hey, ich weiß wo Flo ist.“ sagte Kai auf einmal. Tom sah ihn an. „Wo?“ „Er wollte nach Venezuela und dürfte mittlerweile im Flieger sitzen.“ Anna sah zu Tom. „Das lässt sich abklären. Okay, erst einmal ab zur PAST.“ Sie fuhren alle gemeinsam ab.
„Danke für die Auskunft“ sagte Anna und legte gerade auf, als Tom zu ihr ins Büro kam. „Die Flughafenbehörde sagte mir soeben, dass der Flug nach Venezuela sechs Stunden Verspätung hat. Das heißt wir haben noch genau dreieinhalb Stunden um Stetter zu verhaften. Sie nehmen den Heli und ich habe bereits die Flughafenpolizei um Unterstützung gebeten. Sie erwarten Sie dort.“ „Danke. Was ist mit Semir?“ „ Die Wunde musste genäht werden. Aber sonst ist nichts Wichtiges verletzt worden. Er ist über den Berg.“ „Okay, er wird es aber gar nicht gern hören, dass er bei der Verhaftung nicht dabei ist.“ „Darauf können wir nun keien Rücksicht nehmen. Ab mit Ihnen und passen Sie auf. Nicht das Stetter noch einmal abhaut.“ „Mit Sicherheit nicht.“ Tom verschwand. Nur zwanzig Minuten später war er bei dem Kollegen der Flughafenpolizei. „Wir müssen die Abflughalle möglichst leeren. Der Typ ist gemeingefährlich. Er hat meinen Partner ins Krankenhaus befördert und wollte uns sogar töten.“ Der Kollege nickte. „Wird nicht schwer sein. Nach Venezuela fliegen so gut wie kaum Leute hin. Wir könnten eine Durchsage machen, dass…“ Tom schüttelte den Kopf. „Dann weiß er sofort, dass es eine Falle ist. Wir müssen ihn irgenwie in Sicherheit wiegen. Wann sagten Sie fliegt die Maschine nach Venezuela?“ Der Kollege sah auf die Uhr. „Nun in genau drei Stunden und zehn Minuten.“ „Okay, Wieviele Reisende haben wir für diesen Flug?“ „Wie gesagt nicht sehr viele. Hier steigen ungefähr siebzehn Passagiere ein.“ Tom nickte. „Okay, haben Sie eine Typgleiche, leere Maschine?“ Der Kollege sah ihn an. „Sie wollen eine leere Maschine an den Start stellen?“ Tom schüttelte den Kopf. „Sie wird nicht leer sein. Sie und ich und ein paar Kollegen werden drin sein und diesen Herrn dorthin bringen, wohin er gehört.“ „Das kläre ich schnell mit der Flugleitung ab. Aber es sollte keine Problem sein.“ Er verschwand. Eine halbe Stunde später stand er wieder da. „Alles klar. Die Maschine steht bereit.“ „Gut dann gehen wir jetzt an Bord.“ sagte Tom und machte sich mit den Kollegen im Schlepptau auf den Weg zu der bereitgestellten Maschine.
Florian Stetter stand in der Abflugshalle. Sein Flug verspätete sich um knappe vier Stunden. Er war sehr relax, denn er wußte nicht, dass Tom und Semir bereits befreit waren und Tom sich an seine Spur geheftet hatte. Er saß in der Halle und las in aller Ruhe Zeitung. Dann war es doch so, dass die Maschine früher kam. Er wußte nicht, dass die Ansage nur fingiert war, auch die anderen Gäste wußten es nicht. Florian stellte sich in die Reihe der Reisenden an. Er war ziemich am Anfang der Reihe und muste nicht lange warten. Endlich betrat er die Maschine, Die Freiheit war so nah. Wenn er erst einmal in der Luft war, dann konnte ihm die Polizei in Deutschland nichts mehr antun. Er lachte leise. Die Stewardess begleitete ihn zu seinem Platz. Er merkte nicht, dass die anderen Passagiere alle von ihm weg gebracht wurden. Nur drei Leute bekamen einen Platz unmittelbar in seiner Nähe. Er saß am Fenster und sah hinaus. Ein Mann nahm neben ihm Platz. Er sah ihn kurz an und schreckte zusammen. „Hallo“ sagte der Mann zu ihm. „Wie… was… wer..?“ stammelte Florian, als Tom ihn ansprach. „Sie sind sprachlos? Schön. Es wäre gut, wenn Sie nun einfach aufstehen und mit uns kommen würden. Ohne Aufsehen. Diese Maschine wird nämlich nicht abheben.“ Florian war so perplex das er sich überhaupt nicht wehrte als die Kollegen der Flughafenpolizei ihn die Handschellen anlegen und abführten. Tom ließ ihn direkt zur Staatsanwältin fahren und anschließend bekam er ein kleines Zimmer in Köln-Ossendorf.
Tom stieg in seinen Wagen ein. „Cobra 11 für Zentrale?“ hörte er Andreas Stimme aus dem Funk. „Ja Andrea, was gibt es denn?“ „Du wirst in der Uni-Klinik laut des Arztes dringendst benötigt. Es ginge um Leben und Tod.“ Tom erschrak. „Was ist denn da los? Ist was mit Semir?“ fragte er besorgt.