Falscher Verdacht
Marla Schneiderholz fuhr auf der A4 auf den Rastplatz „Eifeltor“. Sie stieg aus und ging ins Restaurant. Sie nahm sich einen Salatteller und setzte sich an einen Tisch, an dem ein junger sehr gut aussehender Mann saß. „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“ fragte Marla. Der Mann sah sie an und nickte. „Ja sicher… bitte schön.“ Marla setzte sich und aß den Salat. „Ist das nicht etwas zu wenig? Sehr nahrhaft sieht das nicht aus.“ Marla sah ihn an. Diese grünen Augen… „Na… mir reicht es. Marla. Marla Schneiderholz.“ „Hallo. Tom, Tom Kranich.“ „Kranich? Ein schöner Name.“ Er lächelte. „Danke, aber Marla ist auch nicht schlecht.“ Sie lachte. „Ich muss leider weiter.“ „Oh…. Wohin denn?“ „Nach Köln. Ich stelle mich da vor. Im Krankenhaus. Ich bin Krankenschwester.“ „Ein sehr interessanter Beruf, in dem man viele Menschen kennen lernt.“ Sie nickte, „Ja … und was machen Sie?“ „Ähm… mein Beruf ist nicht so aufregend. Ich bin Polizist.“ „Polizist? Ja sicher… ganz langweilig.“ „Nun ja, nicht immer. Also manchmal geht es schon hoch her. Ich bin bei der Autobahnpolizei.“ „Schön… na vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“ Marla stand auf. Tom ebenfalls. „Na ich denke das könnte ich arrangieren. Sagen wir heute Abend?“ Marla lachte. „Ja… warum nicht.“
Am nächsten Morgen kam Tom frohgelaunt ins Büro. Semir sah ihn an. „Na das muss ja ne tolle Braut gewesen sein.“ Tom nickte. „Oh ja. Die war sehr gut. Ach…. Marla….“ Semir lachte. „Wie heißt die Maja? Wie die Biene?“ „Nein du Hirni. Marla. Marla Schneiderholz. Sie ist Krankenschwester und wenn es was mit uns wird, dann werde ich sicher sehr krank werden, damit sie mich pflegen kann.“ Semir grinste breit. „Na dann hoffe ich mal, dass es nicht so schlimm wird. Sonst schiebe ich demnächst alleine Dienst.“ „Ach komm…. Na heute Abend zeigt es sich ja.“ „Wie heute Abend. Wir haben Nachtschicht. Du musst um 22.00 Uhr deinen Dienst antreten. Schon vergessen?“ „Oh… mensch Mist. Dann bin ich jetzt wieder weg. Ich geh mit Marla dann eben zum Mittag aus und dann bin ich um 22.00 Uhr fit und Dientsfähig.“ „Na dann. Ich fahre auch gleich. Soll ich dich abholen, oder fährst du selbst?“ Tom überlegte kurz. „Nee…. Ich fahre selbst. Bis nachher.“ „Ja und viel Spaß.“ „Danke Semir“ sprach Tom und verschwand.
Marla hatte ihren ersten Tag im Krankenhaus. Zum Glück brauchte sie nur bis Mittag arbeiten. Als Teilzeitkraft. Sie kam an der Tür zum Büro vom Professor Riefenstahl vorbei. „Ja…. Sandra. Wir haben jetzt schon sieben Probanten durch das Medikament verloren. Wenn noch mehr krepieren, dann kommt die Gesundheitsbehörde und schließt die Klinik. Wir müssen das Mittel unbedingt an gesunden Leuten testen. An Menschen die nicht auf der Straße leben, die nicht saufen oder koksen. Verstehen Sie das?“ „Ja sicher Herr Professor. Aber wir müssen uns etwas einfallen lassen. Wenn jemand dahinter kommt, dass wir unsere eigenen Experimente machen, dann …“ „Nein. Sandra. Wir werden niemanden erzählen was hier passiert. Die Schwestern wissen doch eh nichts. Die sind nur zur Pflege der Kranken da, wo wir beide gut kassieren.“ Marla hörte wie jemand von den beiden zur Tür kamen. Erschrocken zog sie sich zurück ins neben dem Zimmer liegende Schwesternzimmer. Sie schloss schnell die Tür und setzte sich an den Tisch. Nur wenige Minuten später kam Sandra ins Zimmer. „Oh… Marla…. Und hast du dich schon eingelebt?“ Marla nickte. Konnte es sein, dass ihre Freundin von der Schwesternschule eine eiskalte Mörderin war? „Ja danke Sandra, ich bin froh endlich wieder arbeiten zu können.“ Sandra nickte nur und nahm sich einen Kaffee. „Ich denke es wird dir sicher hier gefallen.“ Marla nckte. Sie war nervös und das fiel Sandra auf. „Ist was?“ „Nein…. Ich… bin ein wenig aufgeregt. Mein erster Arbeitstag… weißt du?“ „Ach das ist es. Na du brauchst absolut keine Angst zu haben. Hier sind alle sehr nett. Der Professor ist ein sehr guter Mensch. Wenn du Probleme hast, dann kannst du mit ihm darüber sprechen.“
Tom fuhr zur Klinik um Marla abzuholen. Er betrat das Schweseternzimmer und Marla lächelte ihn an. „Hallo tom.“ sagte sie und gab ihm einen Kuss. „Hey was ist denn? Du siehst so nervös aus.“ fragte Tom, dem es sofort auffiel. Marla und Tom waren allein im Zimmer und Marla erzählte was sie gehört hatte. Tom wurde sofort hellhörig. „Ich werde meinen Kollegen direkt Bescheid geben. Also wenn da was dran ist dann müssen wir handeln.“ Marla nickte. „Lass und erst einmal fahren, ich verhungere.“ lachte Marla und war erleichtert, dass Tom sie nicht als Spinnerin hinstellte und sie auslachte. Tom nahm sie an die Hand und beide verließen die Klink. Sie sahen nicht, das Sandra, die an der Tür stand. „Schade, meine liebe Marla. Du bist etwas zu neugierig. Dein Freund wird dich umbringen und es selbst nicht mal wissen.“
Semir saß im Büro und sah auf die Uhr. Es war fast Mitternacht. Tom war immer noch nicht da. Sie hatten Nachtschicht und eigentlich sollte Tom bereits um 23 Uhr erscheinen. Aber nun ja, mit der Pünktlichkeit war es eh schon sehr schwer bei Tom. Er nahm das Handy und wählte Tom an. Doch er ging nicht ran. „Verdammt…. Wo steckst du denn?“ Hotte kam zu ihm. „Semir… wir haben eine Leiche an der A4 bei KM 418,5. Vermutlich Sexualdelikt.“ Semir sah ihn an. „vermutlich?“ „Nun so wie die Zeugen aussagen, ist der Täter ebenfalls da. Total betrunken liegt er neben der Toten.“ „Na das ist ja ein einfacher Fall. Okay, ich fahr hin. Ach…. Wenn Tom kommt, dann bestellt ihm schöne Grüße von mir.“ Hotte nickte nur. Semir fuhr zur Fundstelle. „Hi Mark… und was haben wir schon?“ „Hallo Semir. Also die Frau ist erdrosselt worden. Wohl mit der eigenen Strumpfhose. Sie ist ungefähr mitte/ende dreißig. Seit ungefähr sieben Stunden tot. Das komische jedoch ist, das der Täter neben ihr schlief. Der ist voll wie die Haubitze gewesen. Kenne ich von Tom gar nicht.“ Semir sah ihn an. „Tom?“ „Ja dein Partner. Er lag neben der Toten und hatte die Strumpfhose noch in der Hand.“ „Das ist ein ganz schlechter Scherz, Mark. Ich mag das überhaupt nicht.“ „Geh zum RTW. Da ist er drin. Aber alles spricht gegen ihn.“ Semir nickte. „Ich will den Bericht noch heute.“ Mark Schneider nickte nur und sah Semir nach. Dann ließ er die tote Frau in einen Sarg legen und zur Pathologie bringen. Er selbst fuhr hinterher.