"Sie hätten sich und uns eine Menge Ärger ersparen können, wenn Sie gleich mit der Wahrheit rausgerückt wären." Semir wischte erneut die Nase ab, stellte aber glücklicherweise fest, dass die Blutung aufgehört hatte. Horn sah betreten zu Boden. "Ich will mich nicht rechtfertigen, aber was hätten Sie an meiner Stelle getan? Es war doch die Chance meines Lebens..."
In Semirs Ärger mischte sich ein wenig Mitgefühl, denn wenn er ehrlich war, er wüsste nicht, was er an Horns Stelle gemacht hätte.
Seine Gedanken wurden durch sein Handy unterbrochen.
"Ja, Gerkahn..."
"Hallo Semir, ich bin´s. Hör mal, Andrea hat ganze Arbeit geleistet. Es gab damals drei Nebenkläger, die um ihr Grundstück gebracht worden sind. Aber nur einer hat im Gerichtssaal laut nach Rache geschrien."
"Lass mich raten...dieser jemand gehörte dieses Grundstück."
"Genau, ich habe Name und die letzte Adresse von ihm."
"Prima...dann mal los, nehmen wir den Typen fest..." Semir jubelte schon fast. Für ihn war der Fall so gut wie gelöst und vor seinem inneren Auge erschien bereits eine heiße Dusche und eine große Portion Spaghetti. Aber Tom bremste seinen Enthusiasmus.
"Tja, wir haben nur Indizien...und zu allem Überfluss war der Typ mal beim SEK. Halt Dich fest: Der Typ wurde aus dem Dienst entlassen, nachdem er Kollegen mehrmals grundlos attackiert hatte. Ein psychologisches Gutachten bescheinigte ihm einen gestörten Realtitäsbezug, mit der Folge, das er unter anderem mit unkrontrollierten Wutausbrüchen und anderen Aggressionen reagiert. Ein Kollege beschrieb ihn als Psychopathen."
"Das würden die Anschläge erklären. Er handelt nicht mehr selber, er hat Helfer oder agiert aus dem Hinterhalt." Semir sah sich beunruhigt um. Auch Horn entging Semirs Verhalten nicht.
"Ok, Danke Tom. Ich werde die Augen offen halten. Pass auf Dich auf und fahr nicht alleine."
"Dito, Partner."
Kaum hatte Semir aufgelegt, erlosch das Licht...
Schwere Kost
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- Fertig gestellt
- Gemeinschaftsstory
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Elvira -
5. Oktober 2007 um 15:48 -
Geschlossen
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"HEy.. was soll das denn?" fluchte er und zog seine Waffe. "Horn? " rief er in den Raum. "Ich bin hier... gott das sind bestimmt die Typen von eben.... die haben..." "Ruhig! Sie warten hier. Ich gehe nachsehen." "Ja... okay..." Semir ging zur Tür und schaute durch das Fenster hinaus. Er konnte nicht viel erkennen. "Horn? Gibt es einen Hintereingang?" "Nein... leider nicht. Ich ..." "Ja, ja... schon gut." Semir fluchte leise. Er späthe nach draußen, doch er konnte nichts erkennen. "Okay Horn ich geh raus. Sie werden hier in Deckung bleiben, verstanden?" "Ja... ich ... ich bleibe hier."
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Noch während Semir vorsichtig nach draußen ging und dabei versuchte, keinen Lärm zu machen, fischte er sein Handy aus der Hosentasche und wählte über die Kurzwahltaste Toms Nummer. Sein Partner ließ auch nicht lange auf sich warten. "Hey Semir, was gibt es?" "Du warst kaum weg, da ist hier das Licht komplett ausgefallen. Ich werde mal sehen, ob ich irgendwas entdecke. Nur leider ist hier nicht viel zu erkennen." Er konnte, wie am anderen Ende scharf gebremst wurde. "Keine Alleingäne Semir, ich bin gleich da", rief Tom in den Hörer und legte auf.
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Semir ging in Deckung. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass eine ganz bestimmte Person dahinterstecken könnte und wollte auf keinen Fall Zielscheibe spielen.
Er arbeitete sich vor bis zum Thekenbereich. Dort verschanzte er sich erst einmal und sondierte die Lage. Draußen war es dunkel, bis auf ein paar wenige Autoscheinwerfer. Jedoch fuhren die Wagen weiter. Semir zog sein Handy um Tom anzurufen, doch zu seinem Unglück war der Akku leer.
"Verdammter Mist..." zischte Semir und steckte das Handy wieder ein. Als er wieder hochblickte, sah er, wie wieder zwei Autoscheinwerfer die Anlage kreutzten und sah deutlich die Umrisse einer Person an der Scheibe stehen. Semir zog sich schnell zurück und riskierte erneut einen Blick, doch dieses Mal sah er nur einen Baum, dessen Schatten vom Mondlicht erzeugt wurden... -
"Na dann." sagte Semir leise. Er stand auf und ging duckend zur Tür. Dann warf er noch einen Blick zur Tür. Tom wird noch was Zeit brauchen, bis er hier ist. Bis dahin konnte der Typ schon verschwunden sein. Vielleicht ist er ja schon weg. überlegte Semir. Er wollte es wagen.
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Tom währenddessen trat das Gaspedal durch, um so schnell wie möglich zu Semir zurück zu kommen. Er ahnte, dass sein Partner wohl nicht auf ihn hören würde und hatte das dumpfe Gefühl, dass dieser wohl doch einen Alleingang wagen würde.
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Semir sicherte nach links und rechts. Dann blickte er rüber zu den Zapfsäulen, die im Dunklen lagen. Er könnte überall sein, oder auch schon weg, dachte Semir bei sich und schlich in die Richtung, in der er den Schatten vorher gesehen hatte.
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Er schlich zu den Zapfsäulen. Doch auch hier schien keiner mehr zu sein. Semir richtete sich auf und steckte die Waffe ein. Er drehte sich um und wollte gerade wieder ins Gebäude gehen, als direkt vor ihm der Mann auftauchte. "Suchen wir etwas?" fragte dieser Semir.
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Semirs Herz klopfte bis zum Hals, versuchte sich aber, dies nicht anmerken zu lassen.
"Ja, mein Auto...ist so dunkel hier"
In dem Moment spürte er einen dumpfen Schlag, dann wurde es auch schon dunkel um ihn herum. -
Tom raste auf den Parkplatz und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Er schaute sich um, konnte aber nichts entdecken.
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Horn sah ihm entgegen. "Wo ist Semir?" fragte Tom gehetzt. "Er... er ist draußen. Aber ich weiß nciht genau wo." "Okay... sie bleiben hier!" Horn nickte nur. Tom rannte raus. Er schlich sich über das Gelände. Niemand war zu sehen. "Verdammt,.... wo ist der denn?" fragte er sich. Dann stieß sein Fuß gegen etwas. Er hob es auf und sah, dass es die Waffe von Semir war. "Verdammt! Warum hast du denn nicht auf mich gewartet?" Er suchte weiter, doch Semir blieb verschwunden? Tom ging zu Horn zurück.
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Wütend funkelte er diesen an. "Haben Sie irgendetwas Verdächtiges gesehen?" "Nein... ich... was war einfach zu dunkel. Ihr Kollege sagte nur, er würde rausgehen und ich solle hier bleiben. Seitdem hab ihn nicht mehr gesehen und auch nichts gehört."
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Semir kam zu sich. Er öffnete die Augen, aber es blieb dunkel. Er setzte sich langsam auf und sortierte seine Erinnerungen. Dann griff er sich an den Kopf. Er spürte die Kruste auf der Wunde am Hinterkopf. Wo war er hier? Er durchsuchte seine Tasche und fand sein Handy. Er wunderte sich, dass man ihn nicht gefesselt hatte. Allerdings brachte ihm sein Handy nichts mehr. Der Akku war leer.
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"Verdammter Mist", fluchte er leise. Das wäre momenan seine einzige Chance gewesen, Tom zu kontaktieren, damit dieser ihm helfen konnte. Nun konnten sie Semir natürlich auch nicht mehr orten.
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Semir tastete die Wände ab. Es fühlte sich kühl an. "TOM!!!" rief er, obwohl er kaum die Hoffnung hatte, das ihn überhaupt jemand hörte. "TOM!!" "Halt dein Maul, da unten." kam eine Stimme. "HEY! Lassen Sie mich hier raus!" Doch diesmal kam nichts zurück.
Tom sah Horn an. "Okay... dann werden wir nun mal die ganze Sache durchkauen. Also... was hat dies alles hier zu bedeuten Und ich rate Ihnen, mich nicht anzulügen..."
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Horn wurde immer blasser und alles um ihn herum begann sich zu drehen. Jetzt erst merkte er, welche fatalen Folgen es hatte, dass er so lange geschwiegen hatte. Horn tastete im Dunkeln nach einem Stuhl, der er griff ins Leere, verlor das Gleichgewicht und kam unsanft auf dem Boden an. Dort blieb er einfach sitzen und begann zu weinen. Der ganze Druck wich von ihm.
Tom ließ ihn sitzen und suchte nach dem Sicherungskasten. Währenddessen informierte rief er in der Past an. Er brauchte jetzt jede Hilfe.
Mit knappen Worten erklärte er Andrea die Sachlage. Diese war geschockt, wie jedesmal, wenn einer der beiden in der Klemme saß, aber besonders, wenn es um Semir ging. Nachdem sie sich einigermaßen wieder beruhigt hatte, trommelte sie Hotte, Dieter und Siggi zusammen. Anschließend verständigte sie Anna Engelhardt.Semir kauerte in einem dunklen Raum. Er versuchte die Umgebung zu ertasten. Lediglich eine Matraze konnte er ausmachen. Besser als nichts, dachte er sich und setzte sich erst einmal darauf. Er wusste nicht, wie spät es war, ob es Tag oder Nacht war. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Aber er spürte, wie seine Kehle trocken wurde.
"Hallo? Hören Sie mich? Ich brauche Wasser!"
Wie auf Kommando öffnete sich eine Luke über ihn, gleißend helles Licht durchbrach die Finsternis und blendete ihn. Dann ergoß sich ein Schwall eiskaltes Wasser über ihn. Semir flüchtete vergeblich in eine Ecke, der Wasserstrahl traf ihn auch dort. Nach nur wenigen aber endlos erscheinenden Momenten wurde das Wasser abgestellt, begleitet von einem irren Lachen: "Und? Genug gehabt?"
Dann wurde die Klappe wieder verschlossen und Semir war alleine in der Dunkelheit und fror erbärmlich. -
"Horn.. sagen Sie mir endlich was das soll? Was ist der Hintergrund. Verdammt noch mal... mein PArtner ist verschwunden und Sie starren hier Löcher in die Luft" "Ja... ich weiß... Aber wenn ich hier was sage, dann .. dann ist mein Leben in GEfahr." "Im Augenblick ist es mir so ziemlich egal. Sie sind hier in Sicherheit. Aber wer weiß so mein Partner steckt! Also reden Sie endlich!" Anna sah Tom strafend an, obwohl sie sich genauso Sorgen um Semir machte.
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Sie zog Tom zur Seite. "Was ist mit dem ehemaligen SEK-Beamten, den Sie verdächdigten?"
"Günter Maimann? Fehlanzeige...unter der angegebenen Adresse wohnt er nicht mehr."
Horn blickte von einem zum anderen.
"Ich hatte mal Besuch von einem Polizisten...war ne Art Razzia. Hat den ganzen Laden auf den Kopf gestellt und ist dann wieder abgezogen", begann er vorsichtig.
Tom und Anna sahen ihn an.
"Ich weiß nicht genau, wo er wohnt, aber einmal kam er in Zivil...und da hatte ein Shirt mit dem Logo eines Sportvereins drauf. Aber die gibt es schon gar nicht mehr."
"Egal, was für ein Verein ist das?" bohrte Anna nach.
"Jakes Gym and Fun..."
Tom griff zum Handy und bat Andrea, den Namen zu überprüfen.Semir kauerte auf der Matraze. Die Luft war miefig und staubig. Ein paar mal musste er husten. Er war triefnass und wollte nur noch raus aus dem Verließ. Aber hier gab es weder Licht, noch ein Fenster oder eine Leiter um die Luke zu erreichen. Zudem setzte ihm die Wunde am Kopf zu. In seinem Schädel pochte es und trotz der Dusche war er immer noch durstig. Semir wurde schläfrig...nur für einen Moment dachte er, dann könnte er wieder klar denken. Er rollte sich zusammen. Noch ehe er wirklich eingeschlafen war, wurde er durch schrille laute Töne aus dem Dämmerschlaf gerissen. Es war ein Kreischen, ein Ächzen...ein enorm lauter Strudel aus undefinierbarem Lärm. Semir fuhr zusammen, versuchte die Quelle zu lokliesieren, aber vergeblich. Es schien von überall herzukommen. Und dann war es mit einem Mal wieder still - totenstill.
Semir hörte sein Herz bis zum Halse hämmern, in seinem Kopf war der Schmerz angeschwollen. Nach ein paar Minuten hatte er sich wieder beruhigt und legte sich wieder hin, in der Hoffnung, etwas Ruhe zu finden. Doch kaum lag er wieder auf der Matraze wurde es wieder wie aus dem Nichts laut...enorm laut. Semir hatte das Gefühl, das sein Hirn und sein Trommelfell platzen würden. Er schrie gegen den Lärm an, aber er konnte sich selber nicht hören. Er hielt sich die Ohren zu, aber auch das zeigte wenig Wirkung. Dann war es wieder vorbei, aber nur für wenige Momente, dann brach der Horror wieder los. Semir konnte nicht mehr...alles drehte sich in seinem Kopf und wurde schließlich bewusstlos.Günter Maimann beobachtete alles von dem Monitor aus. Die Nachtsichtkamera lieferte perfekte Bilder. Als Semir zu Boden sank, verfiel Maimann in einem hysterischen Lachen.
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Maimann sah noch etwas zu. Dann schaltete er den Lärm aus. "Ich will doch nicht, dass du direkt zusammen klappst. Morgen darfst du dann deinem Partner was ausrichten. Wenn er sich nicht aus dem Fall zurück zieht, dann hast du sehr viel auszuhalten."
Tom sah Horn entgegen. "Okay... was hat der Polizist damals gesagt?" "Nun er hätte ein Tip bekommen, dass ich gewisse Ware lagern würde. Ich wußte erst nicht was er meint... aber nun ja... ich hab mal für einen Freund eine Schatulle aufbewahrt, aber da war nichts besonderes drin." "Haben Sie die Schatulle noch?" "Ja... ich denke sie ist immer noch da." "Okay... dann werden wir sie holen." Horn nickte.
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Zwischenzeitlich klingelte Toms Handy. Andrea war dran und hatte die gewünschten Infos.
"Also, es handelte sich um einen kleinen Verein...die hatten mal eine Halle im alten Industriegebiet...vor über zwei Jahren hat der Inhaber Konkurs angemeldet."
Andrea gab noch die Adresse durch und nahm Tom das Versprechen ab, ihn ja zu finden und sicher zurückzubringen.Semir öffnete langsam die Augen, blieb aber ruhig liegen. Er hatte den Verdacht, er würde beobachtet werden. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum man ihm das hier antat. Also verhielt er sich ganz ruhig in der Hoffnung, dass sein Peiniger ihn in Ruhe lassen würde.
Er atmete vorsichtig ein und aus. Jede Bewegung, egal ob atmen oder denken, verursachte höllische Schmerzen in seinem Kopf. Nach einer Weile dämmerte er wieder weg.
Nach einer Weile war er so fest eingeshlafen, dass er nicht merkte, wie Maimann ihn filmte und eine Botschaft aufs Band sprach - eine Botschaft für Tom. -
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