Petra und Andrea waren immer noch auf der PAST, als Anna mit Chris und Susanne zurückkam.
Sofort waren sie bei ihnen.
„Chris! Wie geht es dir? Alles okay?“
Er nickte nur, obwohl jeder sehen konnte, dass es ganz und gar nicht so war. Anna sah zu Petra.
„Die Kleine?“
„Mein Bruder hat sie abgeholt…Markus hatte Nachtdienst und ist jetzt zuhause. Frau Engelhardt, bitte, was ist mit…“
„Wir wissen noch nichts Genaues, Petra, es tut mir leid….Andrea, wir tun alles, um…“
Andrea nickte nur, wandte sich wieder an Chris, dem Susanne ein Coolpack aus dem Kühlschrank brachte.
„Chris, hast du irgendwas gesehen? Was ist bloß passiert?“
Er schüttelte nur den Kopf, verzog kurz das Gesicht und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl.
„Diese Frau…ich bin sicher, es muss eine Frau gewesen sein, ist hinter beiden her. Die Anschläge haben eindeutig beiden gegolten….“
Andrea starrte ihn an, sah dann zu Anna.
„Anschläge?! Was denn für Anschläge? Und wieso weiss ich davon nichts?“
„Nun…vermutlich wollte sie ihr Mann nicht beunruhigen, Andrea…..es sind Schüsse abgegeben worden. Und es war unklar, wem sie gegolten haben. Aber nun scheint die sache klar und….“
„Und Semir und Tom sind in der hand von irgendeiner Verrückten! Wollen sie das damit sagen, ja?!“ Andrea zitterte leicht und Susanne legte ihr eine Hand auf die Schulter. Auch Petra hatte Tränen in den Augen.
Chris lehtnte sich auf dem Stuhl zurück und griff nach dem Glas wasser und den beiden Aspirintabletten, die Bonrath ihm entgegenhielt.
„Danke….ich fahre in die Klinik zu dieser Sekretärin. Vielleicht können wir ein Phantombild oder sowas…“
„Sie fahren nirgendwo hin, Chris. Nicht in ihrem Zustand.“ Anna sah zu Petra. „Petra, sie kennen Toms Sekretärin am besten von uns allen. Bitte, könnten sie ins Krankenhaus fahren? Wenn es ihr gut genug geht, bringen sie sie bitte hierher. Geht das?“
Petra nickte sofort. „Natürlich…dann muss ich nicht nur hier rum stehen…ich beeile mich.“
„Danke, aber sie fahren nicht selbst…Siggi soll sie fahren.“
Kurz darauf waren Petra und Siggi nach draußen verschwunden. Anna wandte sich an Susanne.
„Wie weit waren sie mit dem Durchforsten der Gefängnisse?“
„Ossendorf fehlt noch.“
„Gut, machen sie das jetzt gleich. Und fragen sie vor allem nach entlassenen Frauen. Sie sind sich da sicher, Chris?“
„….Ja….bin ich….Und ich hoffe, das Gabi mehr gesehen hat als ich….aah!“ Er zuckte zusammen, als er aufstehen wollte, um nach den Akten zu greifen. „…Hier war irgendwo eine Akte….eine Sache von vor fünf Jahren….Semir hats abgetan, aber ich….Mensch, wo ist das denn?!.. Das war ne Frau und das war auch Ossendorf….“
Sie musterten ihn und Anna zog die Augenbrauen hoch. „Ich halte es für besser, sie legen sich erstmal ein paar Stunden hin, Chris.“
Doch er beachtete sie gar nicht, kramte nach der Akte. Schließlich zog er sie endlich hervor, nickte.
„Hier….das war es….Susanne, check doch mal, ob diese Frau noch sitzt….“
Tom schrie noch eine ganze Weile hinter Alexa her, sie solle zurück kommen und rüttelte an den Fesseln, doch es hatte keinen Sinn. Atemlos und mit aufkommenden Schmerzen im Brustkorb hörte er auf.
„Tom, ruhig, so erreichen wir nichts.... „Semir hörte die schnappende Atmung seines Partners und machte sich Sorgen. „“Kommst du ans Fenster? Ich meine kannst du aufstehen?“
„Ruhig...... wie kannst du ruhig bleiben bei dem Gedanken, dass die Bestie jetzt zu Petra, Lilli, oder Andrea und Aida fahren könnte.... verdammte Scheiße.....“erneut hörte man ihn heftig an den Fesseln reissen und die Kette klirren.
„Aber so bringt es nichts.... also los, steh auf.....schaffst du das?“
„Ne.... zu kurz.....aahhh...verdammt.... ich komm nicht mal bis an Fensterbrett. Was ist mit dir. Rutsch mal rüber...... ich versuch mal das Seil um deine Füße abzulösen...“
Doch mit hinter dem Rücken festgebundenen Händen hatte Tom nicht den Ansatz einer Chance Semirs Fesseln abzubekommen.