Der Albtraum
Semir ging langsam und vorsichtig, immer wieder nach allen Seiten sichernd, durch die große Lagerhalle, die mit allerlei Kisten und Containern vollgestellt war. Ihm war der Ort nicht geheuer. Es war ziemlich dunkel und roch feucht. Semir versuchte, mit allen Sinnen, irgendetwas wahrzunehmen, zu hören oder zu sehen. Aber es war unheimlich still. Er hörte nur sein eigenes Atmen und den Schlag seines Herzens. Seine Nerven waren zum Zerreissen gespannt. Tom musst irgendwo vor ihm sein. Im Licht, das durch die schmutzigen Fensterscheiben fiel, tanzten Staubpartikel.
Plötzlich hörte Semir vor sich Schritte. Er ging an den Rand eines Containers und spähte um die Ecke. Da vorne stand Tom und starrte einen Mann an, der genau in dem Moment mit einem Bogen auf ihn anlegte.
Semir stand starr vor Schreck. Er war einen Augenblick wie gelähmt und unfähig, sich irgendwie zu bewegen. Binnen eines Sekundenbruchteils hörte er das fiese Surren, als der Pfeil auf Tom zuschoss, gleich darauf Tom´s Schrei. Er sah Tom´s schreckgeweitete Augen, sah, wie Tom sich an die Brust griff, den Pfeil, der herausragte, mit der Hand umfasste. Mit einem Aufschrei rannte er auf seinen Partner zu. Er sah Toms verständnislosen Blick, ehe dieser zu Boden sackte und noch ehe er ganz bei ihm war, hatte Tom seinen letzten Atemzug getan. Entsetzt starrte er in Toms gebrochene Augen, die ihn wie aus einer anderen Welt anstarrten. Sein bester Freund und Partner war tot!