Semir stand am Fenster der neuen Wohnung. Sarah war unter der Dusche und Lucas saß auf dem Sofa. Semir sah ihn an. Lucas war in Gedanken. „Hey... was denkst du gerade?“ „Was? Ach nichts.“ „Für Nichts hast du aber einen sehr versunkenen Blick drauf.“ Lucas lächelte bitte. „Ich dachte gerade nur an meine Schwester... und an Lai. Semirs Handy klingelte. „Ach unser Aufpasser. Ja Tom?“ meldete sich Semir. „Semir.... alles in Ordnung bei euch?“ „Ja sicher. Warum denn nicht?“ „Weil wir Zörbel tot aufgefunden haben. Latetia ist im Krankenhaus. Wir waren am Fundort und dort wurde auf uns geschossen. Latetia bekam einen Streifschuss ab.“ „Verdammt. Bein lässt keinen aus.“ fluchte Semir als Antwort. „Ja allerdings kann ich jetzt nicht zu euch kommen. Ich schicke euch Hotte und Dieter.“ „Tom... das ist nicht nötig. Wir kriegen das allein hin.“ „Ja sicher und die Chefin reißt mir den Kopf ab. Keiner von euch verlässt die Wohnung ist das klar?“ „Ja Paps. Ich pass schon auf.“ „Semir! Du bleibst in der Wohnung.“ „Ja sicher Tom. Nur keine Panik.“ Er legte auf. Lucas sah ihn an. „Was ist denn?“ „Nichts... alles in Ordnung.“ murmelte Semir. „Lucas... ich muss mal kurz weg. Es ist wirklich sehr wichtig.“ Lucas nickte. „Aber wenn Tom das mitbekommt... dann..“ „Ich bin zurück ehe er hier ist.“ Semir verschwand.
Sarah saß neben Lucas auf dem Sofa und berührte ihn sanft am Arm. „Hey... wollen wir etwas Spaß haben?“ fragte sie und fing an Lucas zu streicheln. Lucas sah sie an. „Sarah... bitte. Ich ...“ Sie küsste ihn. „Komm schon. Er ist doch weg. Ich brauch das.“ Lucas versuchte sich von ihr zu lösen. „Sarah... es ist nicht in Ordnung wenn...“ Wieder drückte sie ihre Lippen auf die seinen. Lucas spürte dass er schwach wurde. Es dauerte zwar etwas aber Sarah ließ nicht nach. Lucas erwiderte ihre Zärtlichkeiten. Eine halbe Stunde später lagen beide zufrieden nebeneinander im Bett. Sie sah ihn an. „Weißt du... ich mochte dich schon immer.“ Lucas lächelte. „Ach tatsächlich? Aber das hier war eine Ausnahme.“ Sarah nickte. „Ja sicher doch.“ Sie stand auf und zog sich an. Lucas beobachtete sie. Er musste gestehen, dass sie ihm gefiel. Aber das durfte nicht sein. Noch nicht. Wenn sie ihre Aussage gemacht hat und der Fall abgeschlossen war, dann wäre vielleicht etwas drin. Aber nicht jetzt. Wieder gingen seine Gedanken zu seiner toten Schwester, die von Golbär umgebracht wurde. Sarah kam zu ihm zurück und küsste ihn erneut. „Du bist gut.“ flüsterte sie ihm ins Ohr.
Zunächst fuhr Semir zur PAST. Er wollte die Akte von Bein noch einmal durchsehen. Er schlug die Akte im Büro auf und sah, dass Bein mehrere Jachten besaß. Eine lag im Düsseldorfer Jachtclub. Semir sah kurz zu Andrea, doch die nahm ihn anscheinend gar nicht wahr. „Andrea... ich fahre zum Jachtclub nach Düsseldorf. Dort liegt die Jacht von Bein. Ich will mich da umsehen.“ Andrea sah ihn an. „Fährst du allein?“ Semir nickte. „Pass bitte auf.“ Semir sah sie an. „Wie?“ „Na pass bitte auf dich auf.“ Er grinste leicht. Andrea schien nicht mehr so böse zu sein. „Mach ich. Wenn du es dir so wünscht.“ „Das nur, weil ich keine Lust habe, Trauerbekundungen zu schreiben.“ kam von Andrea zurück und Semirs Grinsen verschwand. Leicht wütend fuhr Semir zum Hafen. Er hatte ein ungutes Gefühl. Wenn Bein anfing seine eigenen Leute umzulegen, dann war er langsam am Ende. Semir dachte nach. Das Gespräch in der Toilette wies auf einen Deal hin, der am Mittwoch, also in drei Tagen über die Bühne gehen sollte. Zörbel wurde im Hafen erledigt. Was wenn Bein sein Geschäft dort verrichten wollte? Wenn er wirklich Mädchen erwartet, war das mit einem Boot viel einfacher als mit dem Auto. Er kam zügig voran und stellte den Wagen in der Nähe des Fundortes, dem Tom ihn genannt hatte ab. Er stieg aus und überprüfte seine Waffe. Dann steckte er sich noch zwei Magazine ein. Anschließend fragte er im Büro wo das Boot von Bein liegt. Der Pächter gab bereitwillig Auskunft.