Semir machte sich auf den Weg. Er übergab die Tiere, kassierte das Geld und gab anschließend André Bescheid. Den Rest übernahm sein Partner. Dann fuhr er zum Händler. Mirko Sassner, Er arbeitete eigentlich in der Deutschen Botschaft in Vietnam und ist ein bis zweimal jährlich in Deutschland. Semir hatte die Adresse und stand kurz vor dem eigentlichen Termin auf dem Parkplatz. Er stieg aus und sah sich um. Pünktlich kam ein weiterer Kleintransporter auf dem Rastplatz gefahren. Semir sah ihm entgegen. Der Fahrer stieg aus und kam zu ihm. „Bist du Turan?“ Semir nickte. „Gut.... dann hilf beim Umladen.“ Semir ging zum Wagen und öffnete die hintere Tür. Es waren einige Kisten, die dort auf der Ladefläche standen. „Na los! Ich muss weiter!“ drängte Sassner. Semir packte eine Kiste nach der Anderen rüber. „Was ist drin?“ „Das sind die bestellten Tiere. Der Kaufpreis ist dir sicher bekannt?“ Semir nickte. „Dann rüber mit der Kohle!“ Semir gab ihm das Geld. „So und nun zieh ab!“ forderte Sassner ihn auf. Semir stieg ein und fuhr los. Nicht weit vom Rastplatz hielt er an und rief André an. „Pass auf. Rastplatz bei KM 217. ein arrogantes Individuum Namens Mirko Sassner. Botschafter in Vietnam. Soeben hat er mir acht Kisten übergeben und das Geld kassiert. Scheck den mal und lass ihn nervös werden.“ „Alles klar? Und sonst?“ „Nichts Besonderes. Mal sehen wie viele Händler ich kennen lerne.“ „Semir, die Sache gefällt mir nicht.“ „Ja ich weiß.“ Semir legte auf und fuhr zu Ingo.
André fuhr zum Hotel, wo der Sassner sein Zimmer hatte. Er wollte ihn beobachten. Semir hatte ihm eine sehr gute Beschreibung gegeben und so konnte er im Augenblick nur warten. Es verging gut eine Stunde bis er den Mann sah. Dieser ließ sich seinen Wagen bringen und fuhr ab. André hängte sich ran. Es ging in den Kölner Norden André beobachtete wie der Mann sich mit zwei weitern traf. Er machte Fotos und hoffte dass diese beiden in der Kartei zu finden waren. So wie die aussahen, könnten es künftige Kunden sein. Die Besprechung dauerte nicht lang. Schon zehn Minuten später fuhr Sassner weiter. André fuhr hinter ihm her. Diesmal ging die Fahrt in eine ruhige Straße. Eine alte Lagerhalle war das Ziel. Der Mann stieg aus und betrat die Halle. André stellte seinen Wagen etwas abseits ab und folgte ihm dann. Leise betrat er die Halle und horchte, nichts war zu hören. Er ging weiter hinein und sah einen Lichtschein aus einem der Büros kommen. Er schlich sich vor und postierte sich unter dem verdreckten Fenster. „... sag ich doch... es war ein Unfall.“ „Das war ein Unfall zu viel. Die Bullen werden wach und das gefällt mir gar nicht. Wenn die in der Botschaft mitbekommen, womit ich mein Gehalt aufbessere, dann nützt mir auch die diplomatische Immunität nichts mehr. Die lassen mich eiskalt fallen.“ „Hey... beruhige dich doch. Ich sagte es war ein Unfall. Es ist sicher nur ein Zufall gewesen. Wirklich.“ „Okay... das ist ein Unfall. Die Bullen werden sicher wissen wollen woher die Tiere stammten.“ „Kein Problem. Die Einfuhrpapiere sind natürlich auch nicht echt gewesen.“ André grinste leicht. Super zu hören, dachte er. „ okay.... ich hoffe nur es kommt nicht noch mehr auf uns zu. Was ist mit den Käufern?“ „Von dem letzten hab ich das Geld. Aber er wollte eigentlich noch eine Fuhre bestellen. Bisher allerdings Fehlanzeige. Er meldet sich auch nicht per Handy.“ „Warte einfach.... so ich bin weg. Mein Rückflug geht in vier Stunden. Bis dahin muss ich noch einiges unternehmen. Ach der Neue, den der Ingo da hast... scheint in Ordnung, Ingo. Ist er bei dem großen Geschäft dabei?“ „Ja das ist er.“ Wieder musste André lachen. Wenn ihr wüsstet, dachte er nur und verschwand lautlos hinter einem Palettenstapel.