Bankraub
Andreas Siegelholz stand in der Bank. Er sah sich um und bemerkte einen Mann der zum Schalter ging. Er sah die Waffe am Gürtel und fluchte verhalten. Verstohlen warf er einen Blick auf seinen Bruder Frank, der hinter dem Mann stand. Er nickte ihm zu und wies mit den Augen auf die Waffe. Frank sah hin und nickte zurück. Er machte ein Zeichen was wohl soviel heißen sollte, dass ist kein Problem. Andreas war nicht wohl bei der Sache. Sie waren zu sechst und in der Bank waren zu dieser Zeit vier Angestellte und sieben Kunden. Davon war eine der Angestellten schwanger. Deutlich sah man den Bauch. Andreas schüttelte den Kopf. Er wollte nicht zu viel Aufsehen erregen, doch wenn der Typ tatsächlich ein Bulle ist, dann gab es Ärger. Frank grinste leicht und zog seine Waffe. Dann legte er seine Finger auf die Lippen und sah Andreas an. Er nickte ergeben.
Semir stand am Schalter. „Hallo Isabel“ begrüßte er die Angestellte. „Semir? Hi... wie geht es denn so?“ Isabel war mal mit Semir zusammen. Dies war zwar eine kleine Ewigkeit her, aber sie waren immer noch befreundet. Auch wenn Isabel bereits verheiratet war und ihr erstes Kind erwartete. „Danke und dir? Wie ich sehe, wächst das Baby ganz gut.“ lächelte Semir. Isabel nickte. „Ja Ingolf und ich können es kaum noch abwarten. In drei Monaten ist es soweit.“ Semir nickte. „Du bist scheinbar sehr glücklich.“ Wieder nickte Isabel. „Ja bin ich. Seit Ingolf da ist, weiß ich was Liebe heißt. Nicht dass es mit dir schlechter war. Aber wir passten einfach nicht zusammen.“ Semir lachte. „Ja...stimmt. Wir passten nicht.“ „Was kann ich für dich tun?“ „Ich brauche eine neue EC-Karte. Meine hat einen Sturz nicht überlebt.“ „Kein Problem. Dauert aber bestimmt eine Woche.“ „Dann komme ich wieder.“ Isabel gab einige Daten in den PC und Semir sah ihr dabei zu. Plötzlich spürte er einen Druck in der Nierengegend. „Ganz ruhig. Keine heftige Bewegung und es passiert nichts. Lass die Hände genau dort wo sie liegen. Auf dem Tisch.“ Semir nickte und atmete tief durch. Er spürte wie man ihm die Waffe abnahm.
Tom saß bereits im Büro und wartete auf Semir. Doch dieser schien sich heute zu verspäten. Er rief auf sein Handy an, doch Semir meldete sich nicht. „Mann du Schlafmütze... wir haben Spätschicht und du pennst bis morgenfrüh.... na warte.“ Tom schnappte sich die Jacke. Als er das Büro verlassen wollte rief Andrea ihn zurück. „Tom.... Banküberfall.“ „Was? Ausgerechnet jetzt wo Semir verschläft. Das gibt es doch wohl nicht.“ „Fahr bitte hin. Direkt an der A3 auf dem Gelände des neuen Einkaufzentrums bei KM 418 wird die dortige Filiale der Deutsche Bank von mehreren Personen in Beschlag genommen. Der Pächter hat gesehen, wie sechs Mann die anderen Anwesenden in Schacht halten.“ Tom nickte. „Wenn Semir auftaucht. Dann schick ihm bitte sofort dahin.... ich hab absolut keinen Bock die Scheiße allein auszubaden.“ Andrea nickte und lachte. „Nun weißt du wie es Semir geht, wenn du zu spät bist.“ „Ich? Ich bin immer pünktlich...nur die Uhren hier im Büro sagen das ich zu spät bin.“ Tom verschwand. Auf dem Weg zur Raststätte versuchte er erneut Semir zu erreichen. Doch dieser meldete sich nach wie vor nicht.