Semir sah wie Stegmann aus dem Büro kam und mit seinem Wagen abfuhr. Er hängte sich an. „Mal sehen, wohin du nun fährst.“ murmelte er und hängte sich ran. Stegmann fuhr nach Hause. Er stieg aus und Semir sah ihm nach. Dann wartete er, doch nichts passierte. Er stieg aus und schlich sich langsam ans Haus ran. Mit der Kreditkarte öffnete er lautlos die Tür und drang in das Haus ein. Er hörte Stimmen aus dem Keller. Zwei Mann unterhielten sich. Langsam schlich er sich die Treppen runter. „...deinen Ring verloren und nun hat der Bulle den gefunden. Was meinst du eigentlich wie lange es dauert, bis die dich finden?“ hörte er Stegmann brüllen. „Hey... woher sollen die denn wissen, das der mir ist?“ kam als Antwort. Also sprach er mit Andreas. Ich hatte dann ja doch recht, dass du ein korrupter Bulle bist, dachte Semir und wollte gerade wieder die Treppe hoch, als er hinter sich ein Geräusch vernahm.
Anna kam zu Tom ins Büro. „Wo steckt Semir denn?“ fragte sie. Tom sah sie an. „Er betreibt „auswärtige Ermittlungen““ gab er zu. Anna nickte. „Und warum sind Sie nicht bei ihm?“ „Weil wir uns aufgeteilt haben. Was ist denn los?“ „Semir hat Herrn Stegmann auf den Schlips getreten und ich würde gern wissen warum?“ „Ähm.... nun ja. Sagen wir es gibt Ungereimtheiten in der Aussage. Also über den Ablauf der Überwältigung durch die Siegelholz-Brüder.“ Anna nickte. „Rufen Sie Semir an. Ich will ihn innerhalb der nächsten Stunde hier sehen.“ Sie verließ das Büro wieder. Tom sah ihn nach und schüttelte den Kopf. Dann griff er zum Telefonhörer und rief Semir an. Er hörte das Freizeichen und wartete.
Semir huschte schnell hinter in paar Kartons die im Gang standen. Er sah zur Treppe und entdeckte Frank Siegelholz mit einem weiteren Mann herunter kommen. Mist, fluchte er im Gedanken. Gegen vier Mann hab ich keine Chance. Er wartete bis die Männer ebenfalls in dem Raum verschwunden waren. Dann schlich er sich wieder zur Tür und lauschte. „Ich habe die Vorgesetzte informiert. Er wird sicher etwas zurückhaltender werden. Wenn nicht ist ihm die Dienstaufsichtsbeschwerde sicher. Da verstehen die keinen Spaß. Nur was machen wir mit den Beiden hier?“ hörte er den fremden Mann. „Alex.... die beiden werden spätestens übermorgen mit der Maschine nach Mexiko verschwinden. Wir bringen sie dort bei Verwandten meiner Schwester unter. Die wissen schon Bescheid.“ hörte er Stegmann sagen. Das werde ich zu verhindern wissen, dachte Semir weiter. „Heute nur noch einen Coup und dann siehst du uns erst in Mexiko wieder.“ lachte Frank Siegelholz. Semir zog sich vorsichtig zurück. Er hatte genug gehört. Doch nun verließ ihn sein Glück. Er übersah eine Flasche, die direkt vor seinen Füßen lag. Als er gehen wollte kam er dagegen und sie rollte über den Boden. Sofort waren die vier Männer an der Tür. Er versteckte sich erneut hinter den Kartons.