„Hier… hier musst du in den Wald fahren können. Das ist mehr so ein Trampelpfad.“ Tom nickte und fuhr langsam den Standstreifen an der Autobahn entlang. Endlich hatte er den Weg gefunden. Er bog ab. Nur schien es hier kein Straßenschild zu geben. Er sah zu Hotte. „Wo lang jetzt?“ Hotte sah sich um. „Ja… also… warte… fällt mir bestimmt wieder ein. Fahr erst einmal da vorne links… oder war es rechts?“ „Hotte! Bitte.“ „Ja schon gut… ich bin mir sicher, es war links.“ Tom nickte und fuhr nach links. Eine Weile ging es gerade aus. Dann kamen sie an eine Lichtung von der aus es nicht weiter ging. Er sah Hotte an. „Ähmm.. vielleicht hätten wir doch nach Rechts gemusst.“ sagte er leicht verlegen. Tom antwortete nicht. Er wendete und fuhr zurück. Diesmal fuhr er an der Gabelung gerade aus. Es ging durch eine dichtbewachsene Allee. „Hier hast du dir ne Wassermühle gekauft?“ fragte Tom Hotte noch einmal. „ Ich hab es vor. Ja… warum denn nicht.“ „Na ich frag doch bloß. Wenn dieser Thurnau wirklich mit Semir dort ist, dann denke ich werden Semir und ich dich nicht so oft besuchen kommen. Immerhin…wird er dort gefangen gehalten.“ Hotte nickte. „Wenn sie dort sind.“ „Hoffentlich. Ich habe das Gefühl, dass Semir meine Hilfe sehr dringend braucht.“
Semir schloss die Augen. Er stand nun schon zehn Minuten mit der Schlinge um den Hals auf der Bank. Thurnau kostete jeden Augenblick aus. Vielleicht wollte er, dass ich um mein Leben flehe, dachte Semir. „Nun? Keinen letzten Wunsch?“ fragte Thurnau noch einmal. Von Semir kam keine Antwort. Thurnau winkte die jungen Männer zu sich. „Ihr beide nehmt die Bank weg!“ befahl er. Die Männer sahen ihren Vater an. Rudolf kam zu Thurnau. „Okay. Olaf du hattest deinen Spaß. Aber nun ist genug. Du willst ihn doch nicht wirklich hängen lassen.“ sagte Rudolf und schaute seinen Freund an. „doch! Er soll für den Tod von Henning hängen! Ich habe das Urteil gesprochen. Ich bin der Henker!“ begehte Turnau auf. „Olaf. Das geht zu weit. Das ist Mord!“ Olaft Thurnau sah seinen Freund an. „Du willst mir nicht helfen? Du willst der Gerechtigkeit nicht helfen?“ fragte er. „Das ist keine Gerechtigkeit. Du kannst nicht Ankläger, Richter und Henker sein. Olaf, komm zur Vernunft. Lass ihn runter.“ Olaf sah ihn nur an. „Aber er hat meinen Sohn umgebracht. Er hat ihn doch ermordet.“ Semir sah sich das an. Er hoffte inständig, dass der Mann Thurnau überreden konnte. Im Augenblick sah es genau danach aus. „Hey… wenn du ihn umbringst, dann bist du nicht besser als er. Willst du dich auf eine Stufe mit dem Mörder stellen?“ Thurnau sah ihn an. „Nein! Du hast Recht. Er muss aber bestraft werden. Er muss bestraft werden.“ Rudolf nickte. „Ja… das wird er. Lass uns erst einmal hier wegfahren. Weißt du… wir könnten ihn durch den Wald jagen. Eine Wildjagd wenn du so willst. Wenn er es bis zur Autobahn schafft, dann….dann darf er gehen. Aber er muss ohne Hilfe dort hinkommen. Seine Hände bleiben auf dem Rücken gefesselt. Außerdem wird er geknebelt, damit er nicht um Hilfe schreien kann. Das ist eine faire Chance die er bekommt. Wir geben ihn zehn Minuten Vorsprung.“