Hallo! Nach dem ich bis jetzt eigentlich immer nur ein stummer Mitleser war, habe ich es jetzt auch endlich mal geschafft eine eigene FF fertig zu schreiben Angefangen an der Story zu schreiben, habe ich vor fast 5 Jahren (ja ja, die Zeit rennt ). Jetzt habe ich sie noch ein Mal komplett überarbeitet, verändert und endlich dendlich fertig geschrieben!!
Ich würde mich freuen, wenn euch das Ergebniss gefällt!
Viel Spaß beim Lesen!
PinguProduktion
Verlorene Zeit
Schmerzen.
Unerträgliche Schmerzen.
Die Finger der jungen Frau krallten sich noch tiefer in das weiße Bettlaken. Sie hatte aufgehört die Stunden zu zählen und wollte, dass es endlich vorbei war.
„Ich kann nicht mehr…“
„Ganz ruhig… Das Köpfchen ist schon da.“ Die Hebamme lächelte ihr aufmunternd zu. „Gleich haben sie es geschafft.“ Gleich… Das sagte die Frau jetzt schon seit geraumer Zeit...
Sie mobilisierte alle Kraft, die ihr noch geblieben war. Wenige Minuten später hörte man den Säugling schreien. Ausgelaugt und von den Strapazen der Entbindung völlig entkräftet ließ sich die junge Frau in die Kissen sinken und schloss die Augen. Der Hebamme hörte sie kaum zu.
„Ein gesunder , kräftiger Junge… Wollen sie ihn vielleicht doch ein Mal halten?“Rasch öffnete sie die Augen und schüttelte entschieden den Kopf. Würde sie das kleine Bündel Leben jetzt in den Arm nehmen, würde sie es nicht mehr weg geben können. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, wandte sie sich von dem Kind ab, das man ihr entgegen hielt.
Ihrem Sohn.
Es war das letzte Mal, dass sie ihn sah. Eine einzige stumme Träne rollte ihre Wange herunter, als die Amme mit ihrem Kind den Raum verließ.
Vor der Tür warteten bereits die zukünftigen Eltern.Marion und Frank Wächter hatten sich seit langem Kinder gewünscht. Durch einen Unfall war Frau Wächter jedoch unfruchtbar geworden. Nun konnten beide ihr Glück kaum fassen. Zum ersten Mal hielten sie „ihren“ Sohn auf dem Arm.Die täuschungsechten, aber gefälschten Papieren wiesen ihn zwar offizielle als ihren Adoptivsohn aus, aber das brauche er ja nie zu erfahren.Obwohl er noch so klein war, schien er stark wie ein Löwe zu sein. Der
24. Mai 1986 war der Geburtstag von Leon Wächter.
Heute, 16 Jahre später:
Der mittelgroße, schlanke Junge mit den strahlend blauen Augen schlenderte durch die Straßen. Er war auf dem Weg von der Schule nach Hause.
Er hasste diese Schule. Genau so wie er den Rest von dieser beschissenen Stadt hasste. Sein Vater hatte hier jedoch eine bessere Stelle bekommen. Also waren sie vor knapp einem halben Jahr von Wien nach Köln gezogen.
Wachsam wanderte sein Blick über den Rhein. Dabei strich er sich, wie er es andauernd tat, eine widerspenstige braune Strähne aus seinem Gesicht, dass aus weichen, freundlichen Zügen gezeichnet war.
Auf der anderen Seite des Flusses waren viele Leute unterwegs. Kein Wunder, bei dem Wetter. Es war Anfang Juni und das Thermometer zeigte fast 33°C an.
Seufzend ging Leon Wächter weiter. Die Menschen hier in Köln waren ganz anders als die Menschen in Wien.
Vor allem seine Mitschüler empfand er als komisch. Er wusste, dass sie sich hinter seinem Rücken über ihn lustig machten. Seine Art zu sprechen empfanden die meisten als „ober komisch“ und wie sie ihm zusagen pflegten, „irgendwie schwul oder so“....