Tom fuhr am Abend durch Köln. Er und Semir waren bereits seit mehreren Stunden unterwegs gewesen und nun lag Semir mehr oder weniger schlafend auf dem Beifahrersitz. „Hey… wir sind gleich bei dir. Da kannst du dich dann ins Bett legen.“ Er stieß Semir an. Dieser schreckte auf. „Was?“ „Du schläfst schon wieder.“ Semir rieb sich die Augen. „Na ist das denn ein Wunder…. Das waren jetzt 43 Stunden am Stück… völlig ohne Schlaf.“ stöhnte er. Tom grinste. „Ja ich weiß. Ich war auch dabei. Zumindest in Gedanken. Aber der Fall ist erledigt. Es war aufreibend genug und nun möchte ich diese drei Wochen aus meinem Kopf streichen..“ erklärte Tom. Semir grinste und schloss wieder die Augen. „Ja… verstehe ich. Verstehe ich sehr gut.“ gab er zu. Er wusste woran Tom dachte. Auch für ihn waren es die schlimme und vor allem lange Tage und er fing an sich daran zu erinnern. Angefangen hatte dieser Fall mit einem aufreibenden Unfall der durch Tierschützer verursacht wurde.
Mario Stemmer war mit seinem LKW unterwegs auf der A3. Er musste den Schlachthof möglichst schnell erreichen. Seine noch lebende Ware sollte um drei da sein. Mario schwitzte. Die Hitze dieses Sommers war unerträglich. Er war seit gut sieben Stunden ohne Pause am Steuer und sehr müde. Hoffentlich wird er nicht kommt er in keine Kontrolle. Ständig sah er in den Spiegel um zu sehen, ob irgendwo Polizei zu sehen war. Er konnte keine Streife entdecken. Doch dafür einen Wagen, der ihm schon am Rastplatz aufgefallen war. Er fuhr ziemlich dicht auf. Mario sah dass Fotos von seinem Wagen gemacht wurden. Er lachte leise und dachte nur „scheiß Tierschützer“. Der Wagen fuhr an ihm vorbei. Mario dachte er hatte es hinter sich doch dann schnitt ihn der Wagen und er musste stark bremsen. Was dann geschah lief wie ein Film ab. Mario sah wie eine Waffe aus dem Fenster gehalten wurde, es knallte und der schwere Wagen geriet ins Schlingern. Mario verlor die Kontrolle über den LKW und durchbrach die Leitplanke. Er riss die Arme vors Gesicht. Der Wagen raste die Böschung herunter, überschlug sich und blieb anschließend liegen. Der Wagen mit dem Schützen fuhr ungehindert weiter. Der nachfolgende Verkehr geriet durch die Neugierigen die den Vorfall gesehen haben, außer Kontrolle. Der erste Wagen bremste stark ab um zu erkennen, was passiert war. Der darauf folgende raste mit hohem Tempo auf den ersten... Es krachte in Sekundenabständen. Immer mehr Fahrzeuge fuhren in die Unfallstelle....
„Semir! Tom! Meldet euch bitte!“ hörte man Andreas Stimme im Funk. „Andrea... was gibt es?“ „Tom... es gibt eine Massenkarambolage auf der A3 Kreuz Leverkusen-West. Ein Tiertransporter ist die Böschung runter und einige der nachfolgenden Fahrzeuge sind aufeinander gefahren!“ Tom warf Semir einen genervten Blick zu. „Cobra 11 hat verstanden und übernimmt.“ Er hängte das Mikro wieder ein. „Mann... Mann.... wieso können die nicht einfach ihre Lenkzeiten einhalten und ran fahren wenn sie müde sind. Nee... die müssen durchfahren... und dann passiert es.“ Semir grinste. „Du meinst aber nur den LKW-Fahrer oder was?“ „Na klar... Gut die anderen die da rein gefahren sind, haben auch selbst schuld.... Ach du Schande....!“ stieß er aus, als sie an der Unfallstelle ankamen. „Das bedeutet Arbeit für die Kollegen in Uniform.“ Semir nickte. Sie fuhren an den Pulk von verbeulten Wagen vorbei und stellten sich quer. Sie steigen aus und gingen zu Hotte, der alle Hände voll zu tun hatte um die Unfallbeteiligten zu beruhigen. „Ach... gut das ihr kommt. Der Fahrer von LKW hat es leider nicht überlebt. Das gilt auch für den größten Teil der Schlachttiere, die auf dem Hänger waren. Schweine... Der Tierarzt ist bereits unten.“ Semir sah zum Wagen hin und nickte dann. „Was zum Hergang erfahren?“ Hotte nickte. „Ja... die Fahrzeuge die hier so wild herumstehen sind ineinander gerast, weil einer gucken wollte. Tja.. das übliche. Der Fahrer des ersten Wagens ist so schwer verletzt, dass er mit dem Heli ins Krankenhaus gebracht werden musste. Warum der LKW ausbrach konnte mir bisher keiner erzählen.“ Wieder nickte Semir und sah wie der Tierarzt auf die Straße kam. Er ging hin.