Semir sah nachdenklich auf das Büro. Er griff zum Mikro. „Cobra 11 an Zentrale. Ich brauche eine Überwachung von Melissa Franke. Spedition Schmidt. Ich vermute, dass sie mit Dr. Vogel, der im Verdacht steht die Anschläge auf die Transporte auszuüben, in Verbindung steht oder aber Verbindung aufnimmt.“ erklärte Semir. „Zentrale hat verstanden.“ kam zur Antwort. Semir hängte ein. Noch einmal sah er auf das Bürogebäude. „Ich bekomme schon raus, was du mit diesem Vogel zu tun hast,“ sagte er leise zu sich und setzte sich in den Wagen. Einige Zeit später wurde er abgelöst. Siggi und Atilla übernahmen die Beschattung. „Sobald sie abfährt will ich wissen wohin sie fährt und mit wem sie sich trifft. Ihr greift nicht ein, sondern sagt mir Bescheid wo sie ist, klar?“ harkte Semir nach. Siggi nickte. In diesem Augenblick fuhr ein Wagen mit einem jungen Mann am Steuer vor das Büro. Semir sah ihn sich an. „Sieht nicht gerade aus wie ein Kunde. Ich geh mal schauen wer das ist und wohin er geht. Bleibt ihr hier.“ befahl Semir und ging zum Hof. Er sah gerade noch wie der junge Mann sich mit Melissa Franke vor der Tür unterhielt. Es schien eine heftige Diskussion zu sein. Dann stieg der Mann wieder in seinen Wagen. Semir ging schnell zurück zu Siggi und Atilla. „ach.... die Chefin will dich sehen. Sie ist etwas wütend....“ gab Atilla von sich. Semir sah ihn an. „Ähm... wenn sie fragt, wo ich bin.... sagt ihr bitte ich recherchiere etwas und melde mich später bei ihr.“ meinte Semir nur, der genau wusste warum die Chefin sauer war. Siggi grinste. „Hast wohl Angst dass du einen Anpfiff bekommst was?“ fragte er. „Tse... ich doch nicht.“ lachte Semir und hängte sich an den jungen Mann an.
Uli sah in den Rückspiegel. Etwas an dem Wagen hinter ihm fiel auf. Er kam erst nicht drauf und fuhr normal seinen Weg. Doch dann wusste er, dass ihm der Wagen folgte. „Na wer bist denn du?“ fragte er sich. Sein Handy klingelte. Er fuhr rechts ran und meldete sich. „Ja?“ fragte er nur. „Hör zu... warst du eben bei Melissa?“ fragte ihn sein Vater. „Ja... die ist ganz schön fertig. Hat was von nem Bullen erzählt, der wohl Ärger macht und so...“ erklärte Uli. „Ja richtig. Dieser Bulle war kurz vor dir bei ihr und hat sie mit Fragen genervt. Ich wollte dir nur sagen, dass du damit rechnen musst, dass du vielleicht verfolgt wirst.“ sagte Dr. Vogel. Uli sah in den Rückspiegel. Er sah den Mercedes der eben noch hinter ihn fuhr ebenfalls parken. „Du könntest Recht haben. Ich bin mir aber nicht sicher. Werde es gleich mal testen. Was wenn es wirklich so ist?“ fragte Uli. „Du wirst den Verfolger zu mir bringen. Wir werden uns dann gemeinsam darum kümmern. Ich vermute dass es der Bulle ist, der den großen Truck gefahren ist um uns in die Falle zu locken. Nun bekommt er unsere Falle zu spüren. Uli... wir müssen verhindern, dass er jemanden erzählt, was er weiß.“ erklärte Dr. Vogel. „Was wenn er es bereits getan hat?“ fragte Uli. „Dann werden wir den Schaden möglichst gering halten. Er darf nicht weiter ermitteln und mit niemanden Kontakt aufnehmen.“ kam von Vogel. „Das heißt du willst ihn wegschaffen? Hey... bei Mord mach ich nicht mit.“ begehrte Uli auf. Dr. Vogel lachte leise. „Du hast doch bereits zwei Menschen umgebracht.“ sagte er. „Das war egal. Aber einen Polizisten töte ich nicht.“ widersprach Uli. „Na ich will doch auch nicht dass er stirbt. Wir brauchen Zeit. Lock ihn zur alten Schlachterei. In den unteren Raum wo die Tiere ihren letzten Schlag bekommen. Ich werde mir was einfallen lassen.“ erklärte Dr. Vogel. „Okay. Aber Vater... ihm wird nichts passieren.“ Doch Dr. Vogel hatte bereits aufgelegt.
Semir sah das der junge Mann in Richtung Bocklemünd abfuhr. Er gab es per Funk durch und hörte kurz darauf die Stimme der Chefin. „SEMIR! Sie sind hoffentlich nicht allein, oder?“ fragte sie und die Stimme hatte etwas warnendes an sich. „Chefin ich hab jetzt keine Zeit.... ich gebe in regelmäßigen Abständen meine Position durch. Dann können Sie mich ja retten,“ Semir grinste leicht als er das sagte. „Semir! Wenn ich Sie wieder aus irgendeinem Mist ziehen muss, dann werden Sie mich von einer anderen Seite kennen lernen, haben wir uns verstanden? Also gut... jede halbe Stunde höre ich von Ihnen.“ kam von Anna zurück. „Ja Chefin. Ach so... ich brauche eine Halterermittlung. Ein grüner Saab mit den Kennzeichen: DN – BE 774.“ gab Semir das Kennzeichen durch. „Okay... ich lasse es von Andrea ermitteln sobald sie wieder da ist.“ stimmte Anna zu. „Danke Chefin“ Semir hängte das Mikro ein. Die Fahrt ging quer durch Bocklemünd und endete am Rheinufer. Dort fuhr der junge Mann auf die Fähre. Semir tat es ihm nach. Er gab in 30 Minuten Abständen seine Position an die Zentrale durch. Auf der anderen Rheinseite ging es weiter. Die Fahrt endete neben einer alten Schlachterei. Der junge Mann stieg aus. Semir wartete einen Moment und setzte dann seinen letzten Funkspruch ab. Dann stieg er auch aus und folgte dem Mann.