27. Mai 2008: Ein Tag bei Alarm für Cobra 11
Mehr oder weniger durch Zufall lernte ich Elli kennen, wurde schwach und ließ mich zusammen mit einer Freundin in die Komparsen-Datei eintragen und nicht viel später hieß es: 27. Mai 2008, Düsseldorf Hauptbahnhof!
Natürlich war die Aufregung groß und ehrlich gesagt konnte ich in der Nacht zu Dienstag kaum schlafen. Dazu hatte ich aber so oder so nicht viel Zeit, da ich und meine Freundin aus Hameln (die Rattenfängerstadt in Niedersachsen) kommen und somit einen langen Weg vor uns hatten. Pünktlich um 07:00 Uhr ging es dann von mir zuhause los, ich holte Christina, meine Freundin, ab und mit dem Smart Cabriolet fuhren wir dann in Richtung Düsseldorf. Zum Glück waren Wetter und Verkehr okay.
Nach vier Stunden Fahrt (und Smart Fahren ist auf die Dauer anstrengend, da Automatik und man nur Gas geben muss…), sagte uns unser Navigationsgerät endlich: Ziel erreicht. Schlägelstraße in Düsseldorf, nahe dem Hauptbahnhof. Wir suchten uns also einen Parkplatz und fanden diesen auch recht schnell (ist ja auch nicht so schwer… ). Da wir zwei Stunden zu früh da waren (unser Dreh sollte um 13:00 Uhr losgehen), überlegten wir uns, noch ein wenig in die Innenstadt zu gehen. Schön und gut – doch wo ist die? Also liefen wir erst einmal kreuz und quer die Straßen entlang. Als wir auf ein Subway trafen, überlegten wir uns, da etwas zu essen, jedoch entschieden wir uns dagegen – so groß war der Hunger dann doch nicht…
Nachdem wir weiter ein wenig herumgeirrt waren und überlegt hatten, jemanden nach der Innenstadt zu fragen, gingen wir schließlich einfach in Richtung Hauptbahnhof, denn dort irgendwo musste es ja McDonald’s oder Burger King geben… Tatsächlich gab es Letzteres, wir bestellten uns beide etwas zu Trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Wir saßen da… und saßen da… Plötzlich meinte dann Christina zu mir, dass sich gerade ein paar Personen darüber unterhalten haben, dass hier ein Film gedreht wird, „Cobra 11 oder so“. Grinsend aßen wir weiter, dann habe auch ich Leute reden hören, drehe mich auf meinem Stuhl um und staunte nicht schlecht. 100 Meter von uns entfernt standen total viele Leute, Kameras…
Wir zögerten nicht lange, schnappten unser Essen und unser Trinken und gingen näher. Irgendwie war es dann doch so unerwartet da zu stehen und auf einmal Erdoğan Atalay zu sehen. Grinsend standen wir also daneben und beobachteten, wie dort gedreht wurde. Auch den neuen Partner, Tom Beck alias Ben Jäger, haben wir gesehen und waren sofort begeistert! Es war schon einmal total spannend da einfach zuzusehen, wie die Autos geschnappt wurden, wie die Verfolgungsjagd begann…
Nach einiger Zeit kam Erdoğan dann direkt dort vorbei, wo Christina und ich saßen und zuguckten. Er sagte zu einer anderen Person, dass da irgendwo eine Eisdiele wäre, also verschwanden sie darin und kamen kurze Zeit später mit Eis für die ganze Crew zurück. Und dann wurde weiter gedreht, wobei die fliehenden bzw. verfolgenden Autos vielleicht 5 m entfernt an uns vorbei fuhren und wir also ganz nah am Geschehen waren. Alleine diese kurze Zeit hat uns beiden super gefallen.
Aber um 13:00 Uhr wurde es dann ja auch für uns ernst. Und es tut mir Leid, wenn ich bis hierhin noch nichts von meinen Tätigkeiten als Komparsin erzählt habe aber dieses zufällige Treffen, nur weil wir bei BK gegessen haben, war einfach total lustig! Ja… Um 13:00 Uhr haben wir uns also an der Base getroffen, dort warteten bereits andere Komparsen und Komparsinnen – allesamt sehr nett. Kurze Zeit später wurden wir dann in den Bahnhof zu einem der Eingänge geführt. Dort waren bereits wieder die Schauspieler und die Komparsen, die schon um 9:00 Uhr da sein sollten. Gedreht wurde eine Szene, in der Semir und Ben in den Bahnhof laufen. Die Leute drum herum waren natürlich alle neugierig. Danach hieß es: „Die Helden zurück zur Base, die haben Mittagspause“, der Rest sollte bleiben und es wurde noch eine Szene im Bahnhof gedreht, jedoch ohne den Großteil der „neuen“ Komparsen. Das dauerte auch nicht so lange und schon ging es wieder zurück zur Base, wo wir auch Mittagspause hatten und essen und trinken durften.
Danach ging es aber endlich richtig los! Bebackt mit Reisetasche (wir waren ja Reisende, die durch ganz Deutschland wollten ) ging es in einen großen Gang im Bahnhof und alle Komparsen wurden irgendwie auf ihre Positionen geschickt. Ich wurde als Letzte eingeteilt und sollte direkt an der Treppe einen kleinen Schlenker machen. Ich fragte mich die ganze Zeit: wieso der Schlenker? Und wann soll ich überhaupt losgehen? Wie läuft die Szene ab? Man, das war echt aufregend! Aber viel Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht, da plötzlich eine ganze Gruppe – Dolly, Schauspieler… - auf mich zu gerannt kamen. Ich bin dann einfach mal losgerannt, als die Kamera auf meiner Höhe war. Was mir zuvor keiner gesagt hatte: Die Helden, sprich Semir und Ben, hätten mich dabei fast umgerannt. Aufregend, aufregend… Und natürlich wurde die Szene ganz oft wiederholt. Die armen Schauspieler, denn die mussten immer den ganzen Gang lang rennen. Aber ich hatte eindeutig eine gute Position: direkt neben mir fand dann die Besprechung der Szene statt und ich bekam alles ganz gut mit.
Und schon folgte die nächste Szene. Dieses Mal sollte ich die Kamera kreuzen und auf der Treppe hochgehen… und das mit meiner Tasche! In der hatte ich nämlich Sachen zum Wechseln, Fotoapparat, Trinken… und das Schlimme: ich sollte die Tasche mit links tragen! Na gut, zum Glück nur ein einziges Mal, denn meine Tasche war wohl zu groß. Also lief ich ohne Tasche die Treppe hoch. Was auch sehr witzig war, da mir Mörder, Ben und Semir entgegen kamen. Ich habe mich dann auch gefragt ob ich nicht vielleicht erschrocken tun sollte, wenn ich die fette Waffe in der Hand des Mörders sehe, doch ich habe mich dann dazu entschieden, einfach auf den Boden zu gucken…
Ziemlich lange Zeit wurde dann noch oben am Gleis gedreht, wobei ich dann im Hintergrund bleiben musste, weil man mich bereits zweimal direkt vor der Kamera hatte. Trotzdem durfte ich noch einmal mit dem Rücken zur Kamera laufen. Nach der Probe ging es dann wie immer los: Und action! Kamera läuft! Ton ab! Und bitte! (oder so ähnlich…) Traurig ist nur, dass ich das „Bitte“ zu früh gehört habe. Also bin ich losgelaufen – dumdidum – frage mich noch, warum die Schauspieler noch nicht rennen, verschwinde hinter dem Pfeiler „Und bitte!“ – aaah! Ich wäre am liebsten in Grund und Boden versunken. Zum Glück meinten alle, dass das nicht so dramatisch wäre und das nächste Mal habe ich es dann auch richtig gemacht. Tja, das war mir nämlich echt peinlich.
Die Szene wurde dann noch aus allen möglichen Richtungen gedreht, wobei uns die Schauspieler echt Leid taten, da sie immer wieder rennen mussten. Und auch wir Komparsen merkten langsam, dass die Beine und der Rücken müder wurden… Aber obwohl es anstrengend war, war es sehr, sehr lustig. Vor allem da es irgendwie zur Normalität wurde, sich umzudrehen und dann Tom Beck und Erdoğan Atalay neben einem stehen zu sehen.
Irgendwann nach 06:00 Uhr hieß es dann Drehschluss, es wurde applaudiert und dann ging es zurück zur Base. Wir Komparsen wurden bezahlt (obwohl ich echt sagen muss – ich hätte es auch umsonst gemacht, das Geld spielte eindeutig die zweite Geige!) und warteten auf die Helden. Und es dauerte nicht lange, da stand Tom Beck da, machte mit uns allen Fotos und gab Autogramme. Das war auch sehr lustig, da er Christina gefragt hatte, ob er irgendetwas bestimmte schreiben sollte. Ich meinte dann aus Spaß, dass er ja kleine Herzchen dazu malen könnte. Gesagt – getan. Wenig später waren über jedem „i“ Herzchen, statt i-Pünktchen und Tom hat hinter seinen Nachnamen noch ein „(i)“ mit Herzchen geschrieben. Er hat also wirklich Humor, der Tom Becki.
Erdoğan konnten wir dann auch noch hautnah erleben. Auch von ihm bekamen wir Fotos und Autogrammkarten. Das war dann der krönende Abschluss des ganzen Tages! Und leider mussten wir uns dann auch auf den Weg machen – die lange Fahrt wartete auf uns. Wir verabschiedeten uns von allen und machten uns auf den Weg. Leider wurde der Tag dann doch noch etwas getrübt, als mir noch eine Katze vor mein Auto lief.
Der Rest des Tages war aber natürlich eindeutig ein Highlight. Vielen Dank noch einmal an Elli, ohne die ich das nicht erlebt hätte, und an alle anderen, die mir den Tag unvergesslich gemacht haben – auch an die Schauspieler, die trotz des anstrengenden Drehtages noch für die Fans Zeit hatten und total nett und freundlich waren! SOFORT WIEDER!