HIer kommt die Fortsetzung von "Todesstrafe für Semir Gerkhan" Und auch hier wird er nicht sterben
Vom Regen in die Traufe
Doris bediente den Mann an der Theke als Olaf zu ihr kam. „Hey… bring dem Boss mal was zu trinken ins Büro. Ich mach hier weiter.“ Doris nickte. Sie füllte zwei Bier in Gläser und stellte sie auf das Tablett. Dann ging sie zum Büro von Oskar Spartel. Doch wie sollte sie nun anklopfen? Sie öffnete die Tür leicht mit ihrem Ellenbogen. Sie öffnete sich einen Spalt. „Hey… es ist ganz einfach. Wir werden den Goldtransporter in einem Wagen zwingen. Und mit diesem dann über die Autobahn ab zum Unterschlupf. Keiner der Bullen wird wissen wo der Transporter ist. Wir werden ihn eingraben. Da können die suchen, wie sie wollen. Den finden die nicht.“ „Okay Oskar. Aber was ist mit den Leuten im Transporter? Willst du die auch begraben?“ „Quatsch. Die werden für eine Weile verschwinden. Jeder wird denken, dass die Beiden sich mit der Ladung aus dem Staub gemacht haben und auf der Flucht sind. Keiner wird denken, dass wir dahinter stecken. Du wirst schon sehen. Das geht Ratz-Fatz. Hey… die Tür ist auf.“ Doris erschrak Sie hatte ein Gespräch belauscht, was sie besser nicht hören sollte. Was nun? Sie atmete tief durch und ging ins Büro. „Guten Abend!“ sagte sie freundlich. „Hallo Doris. Stehst du schon lange an der Tür?“ „Nein. Warum?“ „Du hast sie geöffnet?“ „Nein… sie war nur angelehnt. Vielleicht hat Olaf vergessen sie zu schließen.“ sagte sie. Doch sie spürte selbst wie nervös sie war. Hoffentlich bemerkte Oskar es nicht. „Danke…. Frisches Bier ist doch was Herrliches.“ Sie nickte nur und verließ den Raum wieder.
Am Abend ließ Doris sich mit einem Taxi zu ihrem Unterschlupf einer Mühle in der Nähe der Autobahn bringen. Sie stieg aus und zahlte mit dem Geld, was sie bei Oskar täglich bekam. Dann ging sie in die Mühle und bediente sich zunächst am Kühlschrank. Dieser war aufgefüllt. Es waren die schönsten und köstlichsten Sachen dort. Sie nahm sich den Schinken und aß. Dann genehmigte sie sich einen von den Softcreme- Pudding. Anschließend ging sie mit einer Cola bepackt unters Dach wo sie ihr Lager aufgeschlagen hatte. Sie war froh, hier wenigstens etwas trocken zu wohnen. Auch wenn sie den Besitzer nicht kannte, der den Kühlschrank immer wieder auffüllte, war sie ihm sehr dankbar. Bisher war ihre Anwesenheit scheinbar unbemerkt geblieben. Sie legte sich hin. Doch der Gedanke an das Gespräch ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Dieser Oskar wollte also mit Gregor einen Goldtransporter überfallen. Sie sollte vielleicht mit der Polizei reden. Aber dann bestand die Gefahr, dass sie wieder nach Hause gebracht wurde. Sie wollte nie wieder zu ihren Eltern. Auch nicht zu ihrem Bruder. Sie wollte ihr eigenes Leben leben. Immerhin war sie ja schon sechzehn. Aber wenn sie zur Polizei geht, dann wird sie dahin zurück gebracht und muss die Hölle wieder durchmachen. Nein… ich gehe nicht zu den Bullen, dachte sie und drehte sich um.
Oskar sah Olaf an. „Hast du die Tür nicht ganz geschlossen, als du raus gegangen bist?“ „Natürlich. Das mache ich doch immer. Warum war Doris denn so lange weg?“ „Was heißt denn lange? Sie kam ins Zimmer mit zwei Bier und ist dann direkt wieder weg.“ „Das schon. Aber es waren fast zwanzig Minuten.“ Oskar sah ihn an. „Also hat sie …“ murmelte er und ging in sein Büro. Gregor saß immer noch dort. „Sie hat alles angehört.“ Gregor sah ihn an. „Wer?“ „Doris. Sie hat mich angelogen. Sie hat das Gespräch mitbekommen. Alles. Verdammt. Wenn die zu den Bullen rennt, dann…“ „Na keine Sorge. Sie wird nicht zu den Bullen rennen. Vergiss bitte nicht, dass sie eine Ausreißerin ist. Wenn sie zu den Bullen rennt dann muss sie zurück zu Papa. Und dahin will sie ganz sicher nicht zurück.“ Oskar nickte. „Vielleicht hast du Recht. Aber sie ist trotzdem ein Risiko. Sobald sie morgen hier auftaucht, werden wir sie zum Schweigen bringen.“ Gregor nickte. „Dann werden wir morgen mal mit ihr sprechen müssen.“ „Ja… schade um die Kleine. Sie hätte mir noch einiges einbringen können. Aber das geht leider nicht mehr.“ Gregor verließ den Raum. „Ich werde mich um die Kleine kümmern.“ „Tu das.“