Die Tage schleppten sich dahin. Doris genoss die Ruhe, die sie in der Wohnung bekam. Sie mochte den Alten Polizisten, der sie in der Mühle schon so freundlich aufgenommen hatte, obwohl sie seine Vorräte geplündert hatte. „Herr Herzberger? Was wird man mir machen, wenn die Sache vorbei ist?“ fragte sie vorsichtig an. „Nun… ich denke du wirst in einer betreuten Gruppe unterkommen, weil du ja nicht zu deiner eigenen Familie zurück willst. Es wird sicher keine Pflegefamilie mehr für dich in Frage kommen.“ sagte Hotte. Doris lachte leise. „Nein… ich denke auch dafür bin ich zu alt.“ Hotte sah sie an. „Sag mal…. Wie soll eigentlich der Überfall von Statten gehen?“ wollte er wissen. „Nun, soweit ich gehört habe wollen die den Wagen abdängen… mehr weiß ich leider nicht. Ich hab am Anfang nicht zugehört.“ sagte Doris. „Okay… das mit dem Abdrängen wird sicher ein Problem. Die beiden die kennen das schon und wissen sich zu wehren.“ meinte Hotte. „Herr Kranich und Herr Gerkhan fahren den Transporter?“ fragte Doris. Hotte nickte. „Aber warum wird der Transport denn durchgeführt? Ich meine, wenn man doch weiß dass etwas passiert, kann man das doch so verhindern. Also ich meine den Transport einfach ausfallen lassen.“ meinte Doris dann. „Tja, das ist leider nicht so einfach. Das Gold ist ja angefordert worden und muss geliefert werden.“ gab Hotte zu bedenken. „Ich verstehe. Dann hoffe ich mal das den Beiden morgen nichts passiert.“ meinte Doris nur. „Ja… das hoffen wir alle.“ sagte Hotte zum Schluss.
In der Bank herrschte noch reges Treiben am Abend. Spengler war nervös, von dem was Tom ihn erzählt hatte und wollte auf seine Art und Weise das Gold retten. Er sah seine rechte Hand an. „Thomas… das hier ist streng geheim. Niemand darf wissen, dass wir die Tour die Gerkhan und Kranich für uns machen, eine Finte ist. Wir müssen das Gold anders zur Bank bringen. Niemand darf es wissen. Du bist der einzige.“ Thomas Berger nickte. Er war stolz darauf, dass sein Chef ihm vertraute. „Wer soll denn das echte Gold fahren?“ fragte er. „Das werden zwei sehr vertrauensvolle Leute tun. Das sind Zwei denen ich voll und ganz vertraue.“ gab Spengler vor. „Schon klar, aber wer ist es?“ wollte Berger wissen. „Du und Erwin. Ihr seid die einzigen auf die ich mich wirklich verlassen kann. Das Gold muss transportiert werden. Ihr nehmt einen unscheinbaren Wagen. Mit Reklame irgendwas…“ meinte Spengler. Thomas nickte. Gut… das machen wir. Das klappt schon.“ Spengler sah ihn an. „Das hoffe ich sehr, denn wenn diese Aktion schief geht, dann kann ich meinen Hut nehmen.“ Thomas sah ihn an. „Das werden wir verhindern. Du wirst sehen, das Gold kommt genau dort an, wo es ankommen soll.“ „Danke! Ich weiß dass du mein Vertrauen wert bist. Erwin kommt sicher auch gleich, dann packen wir die Sachen um und tun zum Schein für die Polizisten eine Reihe Gold auf das wertlose Zeug. Sollen die den Transporter ruhig überfallen. Den kleinen Verlust verschmerzt die Bank ohne weiteres.“ Thomas nickte. „Aber was ist wenn sie die Polizisten dafür erschießen?“ Spengler sah ihn an. „Nun… dafür bekommen sie ihr Gehalt. Mit der Gefahr müssen sie leben.“
Am nächsten Morgen wartete Semir auf Tom. Dieser kam anscheinend heute ausgerechnet zu spät. Semir nahm das Handy und klingelte ihn an. Es klingelte direkt hinter ihm. Semir drehte sich um und hielt immer noch das Handy ans Ohr. „Soll ich vielleicht rangehen?“ fragte Tom der hinter ihm stand. „Idiot!“ murmelte Semir nur und steckte das Handy ein. „Ich möchte einen Tag erleben, an dem Tom Kranich pünktlich kommt, oder noch besser zu früh.“ sagte Semir. Tom lachte. „Ich kommen nie zu früh.“ sagte er und ließ Semir mit dem Gedanken stehen, wie er das wohl meinte. Semir schüttelte den Kopf. „Na los… fahren wir.“ Tom sah ihn an. „Wohin?“ „Na zur Bank um den Transporter in Empfang zu nehmen, den Inhalt zu prüfen und dann die Sachen zu transportieren.“ meinte Semir. „Ach so… ja sicher. Fährst du oder ich?“ wollte Tom wissen. „Ich fahre… auch den Transporter.“ Tom lachte. „Ja sicher… den will ich eh nicht fahren.“ meinte er nur. „Dachte ich mir. Du machst die Augen zu während ich hart arbeite.“ Tom nickte. „Ja… das Leben ist schon ungerecht…. Und nun los, James!“ Tom ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und schloss die Augen. Semir stieg ein und sah ihn nur kopfschüttelnd an. Er fuhr los.