Stolkoff war knapp hinter dem Mercedes und überlegte seinen nächsten Schritt. Er wollte nur die Beiden. Niemand anderer sollte zu Schaden kommen. So wartete er bis die Standspur frei war und setzte zum Überholen an. Das Gaspedal bis zum Ende durchgedrückt rauschte er an dem Mercedes vorbei, welcher natürlich sofort das Blaulicht rausholte und ihn verfolgte. Alles nach Plan, dachte er und rast die Straße runter. Er wusste dass in ungefähr 20 km eine Baustelle kam und die Fahrbahn einspurig wurde. Immer wieder ein Unfallknoten. Hier krachte es mehrmals täglich. Sicher wussten dass auch die Polizisten hinter ihm. Jedes Mal sah er in den Spiegel um sie nicht zu verlieren. Sein Plan ging auf. Die Polizisten gaben richtig Gas. Nur noch 15 km… Kommt nur… dachte er. Ich lasse euch ganz nah an mich ran. Er lachte leise und gemein.
„Der Spinner! Was ist das denn für einer!“ stieß Semir aus als der Wagen rechts an ihn vorbeirauschte und griff sofort zum Mirko. „Cobra 11 an Zentrale. Verfolgen einen dunkelroten Manta auf der A57 in Richtung Neuss. Sind jetzt bei KM 433,5. Erbitten Verstärkung! Ende!“ Er pappte das Blaulicht auf und tippte Tom an. „Gib mal richtig Gas, oder soll ich fahren?“ fragte er grinsend. Tom trat das Pedal durch. Sie rasten eine ganze Weile da hin und plötzlich sah Tom auf der Fahrbahn die Warnhinweise auf die Baustelle. „Scheiße Wenn der mit dem Tempo dort durchrast, dann gibt es Tote.“ stieß er aus. Semir nickte und hielt sich am Haltgriff fest. „Ja und das gleiche gilt für uns. Lass ihn fahren und brems mal ab.“ gab Semir den guten Rat. Tom nickte. „Gut… Kennzeichen hab ich.“ meinte Tom und trat auf die Bremse. Doch der Wagen wurde nicht langsamer. „Semir… ich sag es wirklich ungern. Aber wir haben ein Problem.“ stieß er aus. „Was denn? Brems und gut ist.“ gab Semir zurück. „Würde ich ja gern. Aber die Bremse reagiert nicht“ kam von Tom und er trat ständig auf das Bremspedal. „Scheiße! Eine Falle…. Verdammt… Tom tu doch was!“ schrie Semir der die Schilder immer näher kommen sah und auch das der Verkehr sich langsam staute. Die Autos kamen für die Beiden viel zu schnell näher. Tom versuchte die Handbremse, doch auch die nützte nichts. Sogar runterschalten brachte nicht den gewünschten Erfolg. Der Wagen fuhr immer noch 110 km/h. Semir riss die Hände schützend vors Gesicht als Tom den Wagen direkt in die Baustelle rasen ließ. Mit einem lauten Geschepper raste der Mercedes auf die Absperrbalken zu. Die ersten Pylone flogen über den Wagen weg. Dann krachte der Wagen mit Tempo 90 gegen die Planierraupe und verformte sich heftig. Sofort hielten einige Autofahrer an um erste Hilfe zu leisten und die Polizei zu rufen.