Anna sah durch den spanischen Spiegel Tom, Jan und Semir zu. Sie ging kurz rein. „Semir! Kommen Sie bitte!“ sagte sie. Semir nickte und kam raus. „Semir… ich weiß dass Sie sich an jedem Strohhalm klammern. Aber was ist das für ein Zufall. Sie stehen unter Mordverdacht, weil Sie angeblich einen Informanten umgebracht haben sollen, der Sie hätte verraten können. Was meinen Sie würde die Staatsanwältin machen, wenn sie Sie jetzt sieht. Sie vernehmen einen „Verdächtigen“?“ fragte Anna. Semir sah sie an. „Wollen Sie mich wieder in die Hütte schicken?“ fragte er. Anna nickte. „Nein, weil wir damit rechnen müssen, dass Sie dort von den anderen Leuten die hinter Rösch her sind angegriffen werden. Sie und Rösch werden in einer Schutzwohnung zusammen sein. Mit Aufpasser.“ meinte sie nur. Semir sah sie an. „Aber wieso denn? Ich meine… wenn Rösch bezeugen kann, dass ich unschuldig bin, dann ist doch wieder alles in Ordnung!“ begehrte Semir auf. Anna schüttelte den Kopf. „Erst wenn er es der Staatsanwältin sagt. Vorher nicht.“ erklärte Anna. „Ja dann holen Sie sie her und er macht seine Aussage….“ drängte Semir. Anna lächelte. „Semir… bitte. Die Staatsanwältin ist eh nicht gut auf Sie zu sprechen.“ beruhigte sie ihn. Semir nickte. „Darf ich wieder rein?“ fragte er. Anna nickte. „Aber nur als Zuhörer.“ warnte sie. „Ja Chefin.“ gab Semir von sich und ging wieder in den Verhörraum.
„Das können Sie nicht tun. Die Typen bringen mich um. Sie müssen mich beschützen!“ stieß Simon aus. Semir sah Tom an. „Sie haben Recht… die bringen Sie um, wenn Sie uns nicht alles erzählen. Aber das ist Ihre Sache.“ Semir versuchte so gleichgültig wie nur möglich zu klingen. „Okay… die Platten habe ich wie gesagt hergestellt. Roland wollte sie von mir haben und ich war stolz darauf.“ kam nun leise von Simon. Und Semir grinste leicht. Immer wieder das gleiche, dachte er. Wenn man sie fallen lässt, dann sind sie sehr schnell. „Wer hat Ritschie erschossen?“ fragte Jan. Simon sah ihn an und nickte. „Das war Alex… Alex Speichel-Ecker...“ sagte er leise. „Sie waren Zeuge?“ wollte Tom wissen. Simon nickte. „Wie soll es nun weitergehen?“ wollte Simon wissen. „Sie werden von zwei Kollegen in eine Schutzwohnung gebracht. Alles weitere wenn wir diesen Fälscher haben. Ach… Adresse von ihm?“ fragte Anna die nun auch dazu kam. „Arnulfstraße 18 in Köln. Aber da kommt ihr garantiert nicht so einfach rein.“ meinte Simon nur. „Na wir haben unsere Mittel und Wege. Das ist kein Problem.“ stellte Anna fest und nickte Tom, Jan und Semir zu. „Was wissen Sie von den Geschäften dieses Roland Fälscher?“ wollte sie wissen. „Er hat einige Sachen laufen. Drogen, Zuhälterei, Schutzgeld… die ganze Palette. Und nun auch in die Falschgeldbranche. Mit meinen Platten wäre das gar kein Problem. Meine sind die besten.“ gab Simon stolz von sich. „Sie sollten nicht so prahlen. Nur weil Sie sich als Kronzeuge zur Verfügung stellen, ist nicht sicher, dass Sie keine Strafe erhalten werden.“ kam von Anna und holte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. „Ich weiß. Schnappen Sie sich Fälscher und dann mach ich meine Aussage vor Gericht und verschwinde in die Karibik, wenn es sein muss. Ich weiß dass ich als Kronzeuge einige Rechte habe. Neue Identität, einen Job, eine Wohnung…“ Simon sah sie fordernd an. „Nur wenn es ausreicht, die Personen hinter Gitter zu bekommen. So und nun ab in die Schutzwohnung. Alles Andere erledigen wir.“