„So.... ich hoffe diese Nacht wird genauso ruhig wie die letzte“ meinte Ben als er Semir gegenüber saß. Dieser nickte nur und las in seinem Magazin weiter. „Hey... was liest du denn da?“ wollte Ben wissen und ging aus Semirs Seite. Dieser schaute nur kurz hoch. „Ach das ist so eine Autozeitschrift. Die hat immer die besten Autos im Test und nun ja.... ich meine ich würde mir nie so eine Karre kaufen aber sie gefallen mir halt.“ erklärte Semir. Ben sah auf die Seite. „Whow.... ein toller Schlitten.... Maserati.... tja den werden wir uns eh nie leisten können.“ meinte Ben nur und überflog die Zeilen. „Hat aber gute Kritik.“ nickte er anerkennend. Semir sah ihn an. „Na das ist aber auch ein Toller Wagen.....“ meinte er nur. Ben sah aus dem Fenster. „Wollen wir unsere nächste Runde machen, oder bleiben wir hier? Es schüttet aus Kübeln.“ fragte er. Semir zuckte mit den Schultern. „Bei dem Wetter würde ich am liebsten im Büro bleiben, aber das geht nun mal nicht. Es sind vermutlich wieder ein paar Verrückte unterwegs, die genau dieses Wetter ausnutzen um eine Wettfahrt zu veranstalten. Du weißt doch genau, dass es in den letzten Monaten einige solcher Rasereien gegeben hat. Bisher zum Glück ohne Toten, aber das kann sich schnell ändern.“ Meinte Semir und griff zu seiner Jacke. Er sah seinen jungen Partner an. „Willst du fahren?“ fragte er. Ben sah ihn irritiert an. „Was? Deinen Wagen? Den BMW?“ fragte er erstaunt. Semir nickte. „Bisher hast du ja noch keinen Wagen. Der Mercedes kommt erst Montag aus der Werkstatt und bis dahin ist mein Dienstwagen auch dein Dienstwagen...“ grinste Semir und warf ihm den Schlüssel zu. Ben fing ihn geschickt auf.
„Katrin.... versteh doch, es ist die einzige Möglichkeit an Geld zu kommen. Ich muss es tun. Du weißt ich liebe dich .... aber für mich ist die Firma alles, was ich habe und dafür müssen wir Opfer bringen.“ sagte er und hob das Messer. Sie sah ihn ängstlich an. „Paul! Bitte tu es nicht... denk doch an Lisa... sie braucht mich... bitte .... tu es nicht...“ weinte und flehte sie. Doch ihr Mann schien das nicht zu beeindrucken..... Er hob das Messer und stach zu. Immer wieder ließ er das Messer in den Körper der Frau fahren. Blut spritze auf seine Kleidung, an die Wand. Der Mann hatte den Hang zur Realität verloren. Nach schier unendlich dauernden Minuten höre er auf und ging ins Bad. Er wusch sich die Hände und das Messer ab. Ging anschließend ins Wohnzimmer und legte seine tote Frau in den am Boden ausgebreiteten Müllsack. Er verschnürte ihn und brachte ihn zum Wagen, fuhr weg. Nur eine Stunde später saß er vor seinem Fernseher und öffnete eine Flasche Bier. So als wäre nichts gewesen.....
„Mann, was für eine Schnulze. Der Typ ist ja völlig durchgeknallt. Also ob die Polizei so blöd ist und nicht dahinter kommt, dass er nur die Versicherung kassieren will. Der ist im Nullkommanix im Knast. So was würde es im wahren Leben nie geben ....“ lachte Jaqueline und schaltete den Fernseher ab. Rolf saß neben ihr. „Das ist es...“ stieß er aus. Jaqueline sah ihn an. „Was meinst du?“ wollte sie wissen. „Na... unsere Lösung. Für unsere Probleme. Sieh mal genau wie bei dem Mann eben im Fernsehen, geht es uns doch derzeit. Hey... nur keine Angst.... ich will dich ja nicht umbringen. Aber die Summe der Lebensversicherung von dir, könnte uns tatsächlich aus den Miesen holen. Ich meine.... wenn du offiziell als Tot giltst dann bekommen ich die fünfhunderttausend und kann die Firma von Papa sanieren. Du veränderst dein Aussehen... deine Haare... irgendwas. Jeder der dich nicht kennt, wird nicht wissen das du es bist. Wir werden uns dann erneut kennen und natürlich lieben lernen und heiraten.“ Dachte er laut nach. Jaqueline lachte. „Du bist ja verrückt!“ stieß sie kichernd aus. Noch ahnte sie nicht, dass genau so eine Idee im Kopf ihres Mannes reifte.