Nach laaanger Zeit kommt nun auch von mir wieder mal eine Story. Hm, aber, ob sie euch wirklich gefallen wird? Mal sehen...:D
Außerdem möchte ich mich noch einmal bei Yvonne und Elvira bedanken, die mir bei Fragen immer weitergeholfen haben und mir auch immer ihre ehrliche Meinung gesagt haben. Danke!
Und nun: viel Spaß beim Lesen!
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Tom lag zusammengerollt und vor Schmerzen stöhnend am Boden, der Lauf der Waffe auf ihn gerichtet, umringt von mehreren Männern, die geringschätzig auf ihn herab blickten. Ihm tat alles weh, er konnte nicht aufstehen, konnte nichts tun, er war seinen Peinigern hilflos ausgeliefert, ein Fluchtversuch unmöglich. Sein Arm schmerzte höllisch und war vermutlich gebrochen, zumindest konnte er ihn nicht mehr bewegen, ohne es vor Schmerzen kaum auszuhalten. An der Stirn hatte er eine Platzwunde, welche entstanden war, als er noch vor wenigen Augenblicken so hart gegen die Wand prallte. Er spürte wie das warme Blut an seiner Schläfe herunterlief und langsam auf den Boden tropfte.
Doch das alles schien nicht mehr wichtig zu sein. In wenigen Sekunden würde sein Leben ein Ende haben. Es war nur mehr eine Frage von Minuten oder sogar Sekunden, bis der Kerl vor ihm abdrücken würde – und es bestand absolut kein Zweifel, dass er es tun wird! Tom hatte sich sein Leben wirklich anders vorgestellt! Vor kurzem hatte er sogar Petra, seine Frau fürs Leben, kennengelernt. Die Beiden waren frisch ineinander verliebt und ein schönes Paar. Es tat ihm in der Seele weh, wenn er daran dachte, dass er sie wohl nie wieder sehen würde. Er fragte sich wie sie wohl auf seine Todesnachricht reagieren würde und hoffte, dass sich die Kollegen auf der PAST um sie kümmern würden.
‚Das war’s dann wohl…’ dachte er sich. Er würde diese Welt für immer verlassen müssen. Die ganze Aktion war gründlich schief gelaufen und diesmal konnte ihm nicht einmal noch Semir helfen.
Mit letzter Kraft drehte er sich mühsam um und sah zu Semir, der ebenfalls neben den Männern im Kreis stand und auf ihn herabblickte. Wie schön waren nur all die Jahre gewesen, in denen er mit ihm zusammen arbeiten durfte. Sie waren ein gutes Team gewesen, hatten sich immer gut verstanden und sich immer gegenseitig aus den brenzligsten Situationen befreit. Nie hatten sie einander im Stich gelassen. Doch jetzt war alles anders und noch nie war eine Lage so aussichtslos und hoffnungslos gewesen wie diese.
Toms und Semirs Blicke trafen sich. Semirs Gesicht wirkte kalt und ausdruckslos, er verzog keine Miene. Er ließ sich nichts anmerken und es sah so aus, als wäre ihm die Situation vollkommen gleichgültig. Tom wusste jedoch, dass dem nicht so war. Dafür kannte er seinen Partner einfach zu gut. Semirs Augen verrieten etwas anderes, flehten um Verzeihung und sein Gehirn schien fieberhaft zu arbeiten, doch was sollte er auch tun? Er konnte einfach nichts machen.
‚Nun war es endgültig vorbei!’ schoss es Tom erneut durch den Kopf. Er würde sterben und Semir würde es mitansehen müssen. Nichts und niemand konnte ihn jetzt noch retten, es müsste schon ein großes Wunder geschehen. Er hatte noch versucht mit Anna und den Kollegen auf der PAST Kontakt aufzunehmen, aber es war bereits zu spät gewesen. Er schloss ergeben die Augen und wartete nur noch auf den Knall, den Einschlag, den Schmerz, der ihn in eine andere Welt, weit weg von dieser hier, befördern würde…