Tom stand am Parkplatz und wartete. Es passierte nichts. Die SEK-Leute wurden schon ungeduldig. Tom sah Kleine an. „Das ist ne Finte… die sind sicher woanders. Wer weiß ob die nicht den Deal bereits hinter sich haben.“ sagte er und sah auf die Uhr. „Der Deal sollte doch in den frühen Stunden stattfinden. Das heißt aber doch nicht um 12 oder?“ fragte er. Kleine nickte. „Wir warten noch eine Stunde, dann ziehen wir die Leute ab. Verdammt… die könnten dahinter gekommen sein, dass er von der Polizei ist.“ mutmaßte Kleine. Tom nickte. „Das würde dann auch die zwei Anrufe erklären. Dann war das nicht Semir, sondern…Verdammt… das ist es. Die haben ihn enttarnt. Wir müssen sofort zur Villa.“ sagte Tom nervös. Kleine lächelte ihn an. „Nun mal ganz ruhig. Wir wissen es doch gar nicht. Warten wir noch ab. Vielleicht hat er den Ort nur falsch verstanden. Das kann doch passieren. Beruhigen Sie sich einfach, Kranich…“ sagte er leise. „Beruhigen? Was würden Sie denn machen? Ich ruf die Chefin an.“ Tom drehte sich um und zog sein Handy aus der Tasche. „Chefin! … Ja nichts ist… also noch nichts. Semir hatte mir ja auch keine feste Zeit nennen können. Was ist mit den Grenzen?…“ hörte Kleine ihn fragen. „Die sind dicht, aber bisher auch da nichts. Wir brauchen Geduld, Kranich. Geduld.“ beschwichtigte Kleine den Hauptkommissaren. „Ja sicher... wie lange meinen Sie sollte ich warten? Wir haben es eins durch.“ kam von Tom und er schien sehr nervös zu sein. Kleine schüttelte den Kopf und dachte nur wie man so ungeduldig sein konnte. Da sieht man wieder den Unterschied zur Autobahnpolizei und dem BKA. „Ich fahre dann schon mal. Wenn es was Neues gibt, rufen Sie mich an.“ Meinte Kleine zu ihm und stieg ein. Tom sah ihm nach, als er den Parkplatz verließ.
Semir und Höller waren gegen drei bereits mit dem Einladen fertig und kurz vor dem Rückflug. Semir saß schweigend neben Höller, der ihn angrinste. „Du bist so schweigsam…. Beschäftigt dich etwas?“ fragte er fadenscheinig. Semir schüttelte den Kopf. „Na komm schon… sonst bist du doch auch nicht so sprachlos. Was ist?“ harkte Höller nach. „Lass mich einfach, okay? Ich hab keine Lust mich mit dir zu unterhalten.“ gab Semir kalt zurück. Höller lachte leise. „Na dann… auf nach Hause…“ Er startete das Flugzeug und es ging wieder nach Deutschland. Am späten Nachmittag waren sie wieder auf dem Grundstück und luden die Drogen aus. Semir graute es davor, dass diese Menge für viele der Tod bedeutete. Höller sah ihm zu, wie er auslud. „Willst du nicht mal mit anpacken?“ fragte Semir leicht säuerlich. Höller schüttelte den Kopf. „Bist doch gleich fertig und dann fahren wir direkt zum Treffpunkt.“ Semir nickte und sah auf die Uhr. Es war halb sechs. Als Semir fertig war, wischte er sich den Schweiß ab und trank etwas von dem Wasser. Er sah Höller an, der sich köstlich amüsierte. „So... wenn du willst... dann können wir los.“ sagte Semir. Höller nickte. „Steig ein! Wir müssen nur noch auf Kalana warten.“ Semir stand eine Weile da und sah Höller an. „Ich denk der ist nach Polen?“ fragt er erstaunt. Höller schüttelte den Kopf. „Er hat es sich anders überlegt. Er will mit dir und mir das Geschäft über die Bühne bringen. Hast du damit ein Problem?“ Höller sah Semir er prüfend an. Semir schüttelte den Kopf. „Nein... natürlich nicht... er ist der Boss.“ sagte er leicht verwirrt.
Kalana kam in die Garage wo Semir bereits im Wagen saß. Er winkte Höller zur Seite. „Und? War er schon überrascht?“ fragte er und deutete auf Semir. Höller nickte. „Ja er war etwas durch den Wind.“ lachte er. Kalana nickte zufrieden. „Gut, dann wollen wir ihn noch etwas verwirren. Auf geht es.“ Sie stiegen in den Wagen und Kalana nahm hinten Platz. „So Matt... nun kannst du uns beweisen, dass du ein guter Fahrer bist.“ Semir nickte und fuhr los. Er kam zügig voran und als er auf die A1 fahren wollte tippte Kalana ihn an. „Nicht hier... auf die A4.“ Sagte er. „Der Treff war doch Knappsack.“ korrigierte Semir ihn. Kalana nickte. „Ja eigentlich schon, aber der Kunde hat ihn verändert. Wir fahren zum Eifeltor.“ Semir sah ihn durch den Spiegel an. „Der Treffpunkt wurde so kurzfristig verändert?“ fragte er erneut verwirrt. Irgendwas stimmte hier nicht. Was sollte diese ganze Planänderung? Höller lachte. „Na los... du hast doch den Boss gehört. Auf die A4 und weiter geht es.“ Er schien seinen Spaß daran zu haben. Semir nickte nur. „Ja klar...“ sagte er leise und reihte sich zur A4 ein. Während er fuhr, kreisten seine Gedanken. Wie sollte er Tom über diese Änderung informieren?