Irgendwo in einer Lagerhalle, 40 Kilometer vor der deutsch - belgischen Grenze...
"Los Leute, macht mal schneller. Die Ware soll heute noch zurück nach Hause.", spornte Hannes Schöffler seine Jungs an, die gerade dabei waren, Kisten und Kartons voller Feuerwerkskörper in den LKW der Spedition Schöffler zu verladen. Der an Jahre gereifte Geschäftsmann sah mit Argusaugen seinen Leuten beim Verladen zu. "Chef, das war wiedermal genial von ihnen. Ihre Idee das Schwarzpulver aus den Knallfröschen und Raketen zu entfernen und das Heroin reinzutun, wäre bestimmt keinem von uns eingefallen.", schmeichelte seine rechte Hand, Ronald Simon. "Der Zoll wird jedenfalls wieder nichts merken.", lachte Schöffler und spielte mit einem der präparierten Knallfrösche. "Was ist mit ihren Spezies von der Autobahnpolizei?", wollte dann Ronald wissen. "Die? Sollen sie doch den Laster kontrollieren. In ein Paar Wochen ist Dezember und bald sowieso Sylvester. Es ist ja nicht so, als würde das nicht in die Jahreszeit passen. Sollten sie uns dennoch Schwierigkeiten machen, werde ich mich einfach an das halten, was die Bibel sagt: Auge um Auge, Zahn um Zahn.", meinte Schöffler erbost. Manches Mal kamen ihm die beiden Cops nämlich gefährlich nahe, konnten dennoch aber nie einen Zusammenhang herstellen. "Was ist, wenn uns der LKW auch wieder geklaut wird?", fragte Ronald etwas nervös und traf damit einen empfindlichen Punkt bei seinem Chef. "Dann sollten wir schleunigst dafür sorgen, dass wir das Zeug wieder kriegen. Immerhin sitzen uns die Auftraggeber im Nacken und die verstehen keinen Spaß. Und was dieses Phantom angeht, hat sich die Polizei darum zu kümmern. Allerdings, sollte mir diese Ladung auch gestohlen werden, wird zur Jagd geblasen.", meinte Schöffler und warf den Knallfrosch wutentbrannt wieder in die Kiste zurück. Seit einigen Wochen machte ein Unbekannter systematisch Jagd auf Drogenkuriere und schaffte es immer irgendwie an die wertvolle Ladung samt Fahrzeug zu kommen. Einige Tage später fand man das ausgebrannte Fahrzeug mitsamt vernichteter Ladung in einem Waldweg und dazu an einem Baum ein Bekennerschreiben, dass immer mit einem großen "P" unterschrieben war. "Dieses Mal darf nichts schief gehen, oder wir können uns gleich eine passende Grabstelle suchen.", meinte Schöffler und stieg in seinen Wagen, als die Kisten alle verladen waren. Langsam setzte sich der Laster in Bewegung und näherte sich schnell der deutschen Grenze.
Derweil auf einen Rastplatz auf der A44 ...
"Och Ben, du hast die Serviette vergessen.", maulte Semir, als er mit seinen von Pommes fettigen Händen in der Tüte herumkramte. Ben rollte nur die Augen, zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche, griff Semirs Handgelenk. "Warte, Onkel Ben befreit das kleine Schutzferkel gleich von dem bösen Fett.", meinte er und schrubte Semirs Finger ab, was dieser mit einem wundernden Blick kommentierte. "Danke, Onkel Ben.", meinte Semir nur lächelnd und schlürfte seine Cola, als plötzlich sein Blick auf einen LKW fiel, der auf den Rastplatz fuhr.
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