Melanie fuhr zu Oliver. Sie wusste genau, dass dieser heute zu seinem Vater musste und deshalb nicht da war. Aber Mark war da und schließlich war er ihr Verdächtiger. Melanie wusste nicht in welche Gefahr sie sich begab als sie ihn begegnete. „Mel… Oli ist nicht da. Er ist doch heute beim Alten. Hat er dir das nicht gesagt?“ fragte er erstaunt, als sie klingelte. „Doch… aber ich glaub ich hab letztes Mal meinen Ohrring hier liegen gelassen habe. Und weil ich heute noch zum Großvater muss, der mir die Dinger geschenkt hat, wollte ich ihn schnell suchen.“ redete sie sich heraus. „Ach so… klar… komm rein.“ grinste Mark und ließ sie eintreten. Sie ging in Olis Zimmer und sah durch den Türschlitz wie Mark in das seinige ging. Leise schlich sie sich wieder raus. Vielleicht könnte sie erneut ein Gespräch belauschen. Doch scheinbar lief heute nichts ab. Melanie lachte leise. Vermutlich hatten die Anderen Recht. Es war nur ein blödes Gespräch. Doch dann klingelte es an der Tür. Bevor Mark aus seinem Zimmer kam verschwand Melanie im Zimmer von Oliver und tat als suche sie. „Hey… da bist du ja… Alles fit?“ hörte sie Mark fragen. „Ja sicher… unser Goldjunge schläft. Ich hab ihm was verabreicht, damit er ruhig ist.“ kam eine Antwort von einem Mann, dessen Stimme Melanie schon einmal gehört hatte. War es der Typ? Vom letzten Mal. „Meinst du Jäger wird zahlen?“ kam von Mark. Melanie schloss die Augen. „Also doch…“ murmelte sie. Sie wollte wissen wie der Typ aussah, der sich da mit Mark unterhielt. Schnell nahm sie ihren Ohrring aus der Tasche und klopfte freundlich an. „Mark?“ fragte sie und trat ein. Bei Mark saß ein junger dunkelhaariger Mann und sah sie an. „Das ist die Kleine von Oliver, meinem Bruder. Sie hat ihren Ohrring verloren.“ erklärte Mark seinem Freund. „das ist Thomas. Hast du ihn gefunden?“ wollte er wissen und sah Melanie an. „Ja… ich wollte dir nur sagen, dass ich wieder weg bin.“ erklärte sie. Mark nickte. „Alles klar. Oli ist morgen wieder da.“ meinte er nur und widmete sich wieder seinem Freund. Melanie verschwand und wartete bis der Freund abfuhr. Sie merkte sich Auto und Kennzeichen.
Der nächste Tag brach an. Melanies dritte Woche begann und sie dachte daran, dass Ben Jäger jetzt schon seit fünf Tagen verschwunden war. Gerkhan machte sich große Sorgen. Er schien kaum noch zu schlafen, denn die Ringe unter den Augen waren tief und dunkel. „Semir… ich glaub ich habe da etwas für Sie… ich meine wenn Sie Zeit hätten, dann…“ fing Melanie an. Semir sah sie müde an. „Melanie… ich habe derzeit wirklich andere Sorgen. Bitte geh zu Susanne oder zu Dieter und Hotte, ja… versteh es bitte nicht falsch. Aber es ist so, dass ich … ich habe keine Zeit für dich.“ meinte Semir und verschwand. Melanie sah ihn fragend hinterher. Wieso konnte der Mann nicht zuhören. „Also gut… dann versuchte ich eben auf eigenem Weg Ben zu finden.“ meinte sie leise und ging zu Susanne. Sie wollte von ihr erfahren, wie sie es Semir wohl beibringen könnte, dass sie etwas wusste, was Semir helfen könnte. Aber was, wenn Susanne auch nicht zuhörte? Dachte sie bei sich. Sie ging hin. „Susanne, darf ich dich was fragen?“ fing sie an. „Ja sicher… was bedrückt dich?“ kam freundlich zurück. „Nun ja… gestern… als ich mit den beiden Beamten unterwegs war, da haben sie sich unterhalten, das Ben entführt wurde und ich wollte wissen, ob das wirklich so ist…“ fing sie an. Susanne nickte. „Ja leider. Wir haben das Geld und wir werden morgen die Übergabe machen. Eigentlich solltest du das aber nicht wissen.“ tadelte Susanne die beiden Beamten, die bereits unterwegs waren. „Ja ich weiß. Sie baten mich das niemand zu sagen. Aber ich meine… was würden Sie tun, wenn Sie etwas erfahren, was damit zu tun hat, der Beamte es aber nicht hören will?“ fragte Melanie. „Nun ich würde es aufschreiben und ihm das hinlegen. Kannst du auch per Info am PC machen. Ist das einfachste.“ meinte Susanne. „Du entschuldige ich muss zur Chefin rein.“ kam weiter und sie ging. „Susanne… ich hätte heute einiges zu tun, darf ich kurz am PC und dann würde ich gern gehen. Mir ist nicht so gut.“ bat Melanie. „Ja sicher…“ lächelte Susanne sie an und verschwand im Büro von Anna Engelhard.