So hier kommt euer langersehntes Abendessen
Nach dem Essen wurde Semir samt Bett in den Fahrstuhl geschoben. Er bekam Angst. Was sollte nun passieren, fragte er sich. Er konnte sich nicht wehren, denn nach wie vor war er am Bett gebunden. Die Fahrt endete und das Bett wurde einen langen Flur entlang geschoben. Er spürte die Angst immer mehr. Was sollte er tun? Die Fahrt endete in einem hellen weißen Raum. Hier standen mehrere Glaskäfige die eher an einem Besucherraum im Zoo ähnelte, wo die Affen gehalten wurde. Semir ahnte was nun kam. Er würde vermutlich einer dieser Räume beziehen. Professor Herwig beugte sich über ihn. „… sind Sie nun etwas ruhiger?“ fragte er. Semir antwortete nicht. „Nun gut… gesprächiger sind Sie nicht. Aber das ist nicht wichtig. Ich werde Sie für die Versuchsreihe fertig machen. Sie werden mein 19. Versuchstier für den neuen Grippevirus sein. Der Letzte hat es leider nicht geschafft, weil er herzkrank war. Aber Sie sind ja völlig gesund. Haben Sie eine Allergie gegen irgendwelche Medikamente?“ fragte er Arzt. Semir gab keine Antwort. Der Professor griff an sein Kinn und zwang ihn so, das Semir ihn ansah. „Ich warne Sie… ich kann auch anders!“ drohte der Mann. Semirs Atem ging heftiger. Er dachte fieberhaft nach, wie er hier wegkam. „Nun? Haben Sie eine Allergie gegen irgendwelche Medikamente?“ wiederholte der Professor. Er hantierte mit Spritzen. „Nein….“ kam leise von Semir. „Sehr gut. Sonst Allergien? Beschwerden?“ ging die Befragung weiter. Semir schüttelte den Kopf. „Ich werde Sie nun eingehend untersuchen…. Sie tun gut daran sich nicht zu wehren. Haben wir uns verstanden?“ Der Professor sah ihn warnend an. Semir nickte nur.
Herwig sah auf seinen Patienten Widerwillen. „So und damit die Kollegen der Nachtschicht wissen in welcher Versuchsreihe Sie sind, bekommen Sie von mir eine Markierung. Es tut etwas weh, aber das vergeht schnell.“ lächelte er seinen Patienten an. Er winkte einen der Pfleger auf seine Seite der die rechte Hand von Semir festhielt. Der zweite presste den Kopf ins Kissen. Professor Herwig nahm den kleinen Stempel der eben noch in der Flamme des Bunsenbrenners hing und presste diesen in die offene Hand des Patienten. Dieser bäumte sich auf. Ein Schrei ging durch den Raum. „Nur keine Angst… ist gleich vorbei“ sprach der Professor beruhigend auf den Mann vor ihm ein. Er sah die Tränen in den Augen. Die Schmerzen der Brandwunde waren stark, doch es war ihm egal. „So und nun kommt der Virus. Es wird ungefähr vier oder fünf Tage dauern bis der Virus ausbricht. Dann werden wir das Gegenmittel spritzen und sehen was passiert. Die Zeit über werden Sie hier in einem der Glaskästen sein. Dort haben wir Sie unter Kontrolle und können eingreifen sobald es erforderlich ist.“ erklärte der Mann weiter, setzte dem Patienten eine Spritze und winkte den Pflegern zu. Sie banden Semir los und brachten ihn in einen der Glasräume. Semir wehrte sich, trat um sich und versuchte sich loszureißen. Doch die Männer hielten ihn eisern fest. Er wurde brutal in den Raum gestoßen und ging zu Boden. Die Tür wurde verschlossen.