Dies ist meine erste FanFiction über 'Alarm für Cobra 11'! Ich habe schon FF´s geschrieben, aber eben noch nicht über AfC11.
Die Story spielt kurz nach Ende der Folge 'Schattenmänner', ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie Ben die Tage nach Saskias Tod verbracht haben mag. Dementsprechend ist auch nicht wirklich Action dabei, aber ich hoffe, dass sie euch zumindest ein bisschen gefallen wird. So und nun genug gelabert und viel Spaß mit meiner Story!
Die Erinnerung wird bleiben...
Bevor Ben in seinen Wagen stieg, warf er noch einen Blick auf den Punkt, wo noch vor wenigen Minuten der Mann, der den Mord an seiner Freundin in Auftrag gegeben, gestanden hatte. Im Hintergrund hörte er, wie Hauptkommissar Bohm immer noch zum besten gab, wie er den Herrn Regierungspräsidenten überwältigt hatte. Am liebsten hätte er ihm noch eine auf die Nase gegeben, allein für die Selbstüberschätzung, die Bohm an den Tag legte. Doch im Grunde war es Ben jetzt nicht wichtig, was da gerade hinter ihm ablief. Er konnte es noch immer nicht begreifen. Letztendlich hatte sie mit alle dem nichts zu tun gehabt, abgesehen von der Tatsache, dass sie als leitende Staatsanwältin für den Mordfall Nicole Töpfer zuständig gewesen war. Und jetzt... jetzt war auch sie tot. Ben saß in seinem Wagen und stütze den Kopf aufs Lenkrad, er hatte Semirs Blick auf ihn vor Augen. Diesen Blick voller Mitleid, er versuchte ihn aus seinen Gedanken zu verdrängen. Mitleid war das letzte was er jetzt wollte, denn das erinnerte ihn nur noch mehr an das was geschehen war, was er verloren hatte. Er trat aufs Gas und fuhr los.
Inzwischen war Semir zu Hause angekommen. Als Andrea aus der Küche trat um ihn freudig zu begrüßen, blieb sie abrupt stehen und sah ihn an. „Semir... was ist los?“, sie konnte ihm ansehen, dass etwas nicht stimmte, doch Semir schüttelte nur den Kopf und setzte sich auf die Wohnzimmercouch. Im Türrahmen stehen bleibend, sah Andrea ihn stirnrunzelnd und mit fragendem Blick an, wie Semir feststellte, als er hochsah. „Bens Freundin ist heute Nacht ermordet worden.“, sagte er schließlich und Andrea hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund, „Was sagst du da?“ „Ich habe dir doch von der jungen Staatsanwältin erzählt, von der Ben offenbar sehr angetan gewesen war, gestern als wir am Rheinufer die Leiche von Nicole Töpfer gefunden haben.“ Andrea nickte nur, setzte sich neben ihren Mann auf die Couch und Semir erzählte weiter, „Heute morgen bekamen wir einen Anruf, dass sie ermordet worden wäre, also bin ich mit Ben zur Wohnung und da hat sich dann herausgestellt, dass die beiden schon seit längerem ein Paar waren.“ Stillschweigend hatte Andrea der Erzählung Semirs gelauscht, „Habt ihr schon was darüber gefunden, wer sie ermordet hat?“ „Ein gewisser Roland Scholz, er ist aber bei einer Verfolgungsjagd auf der Autobahn ums Leben gekommen. Sein Auftraggeber allerdings war Regierungspräsident Neumann.“ „WAS?“ „Ja, aber wieso und weshalb, dass erzähle ich dir vielleicht morgen.“, Semir ließ seinen Kopf an Andreas Schulter sinken. „Wo ist Ben jetzt?“, fragte Andrea ihn, während sie ihm gedankenverloren mit der Hand über seine kurz geschorenen Haare strich, „Als ich nach Hause gefahren bin, war er noch am Haus vom Regierungspräsidenten, er wollte allein sein. Ich gehe davon aus, dass er jetzt zu Hause ist.“
Mittlerweile war Ben, wie Semir richtig vermutet hatte, zu Hause angekommen und schloss die Tür zu seiner Wohnung auf. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er seinen Kopf an dieselbige und schloss die Augen. Er war erschöpft, ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Er sah sich in der Wohnung um, auf der Küchenanrichte stand noch immer das Weinglas mit ihrem Lippenstiftabdruck, aus welchem Saskia bei ihrem letzten Besuch getrunken hatte. Mit einem Mal ergriff ihn ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust. Er bekam kaum noch Luft und hatte das Gefühl die Wände kämen auf ihn zu. Er stand von der Couch auf, fegte das Glas von der Anrichte, sodass es in hunderte kleiner Splitter zerbrach, griff nach seiner Jacke und verließ fluchtartig wieder seine Wohnung. Er hielt es dort allein nicht aus. Als er wieder in seinem Auto saß, konnte er wieder einigermaßen ruhig durchatmen. Ben sah hoch zu seiner Wohnung und überlegte, was er jetzt tun sollte. Seine Hände krallten sich ins Lenkrad. Wut kam im ihm hoch, Wut über Saskias Tod, Wut auf sich selbst, dass er diesen nicht hatte verhindern können. Und dann wusste er, wo er hin wollte. Er fuhr zu Saskias Wohnung. Als er dort ankam und vor ihrer Haustür stand, zögerte er einen Moment, bevor er das Polizeisiegel entfernte und die Tür aufdrückte. Er betrat das Wohnzimmer und sah auf die Stelle, an der am Morgen noch Saskias Leiche gelegen hatte. Tränen stiegen ihm in die Augen. Langsam ging er auf das Lager aus Kissen zu, wo er mit ihr gestern Abend noch glücklich gewesen war, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie von ihm hatte hören wollen, dass er sie ebenfalls liebte. Jetzt fragte er sich, warum. Er hatte sie geliebt, warum hatte er es ihr nicht einfach gesagt? Ben legte sich in die Kissen und strich sanft über eines der Kissen, auf denen Saskia gelegen hatte, es roch noch immer nach ihrem Parfüm. Nur kurze Zeit später war er eingeschlafen. Doch er fand keinen ruhigen Schlaf, immer wieder sah er Saskias Leiche im Traum vor sich liegend und hörte wie Hauptkommissar Bohm, oder wie er sich ganz offenbar auch gern selbst nannte Hauptkommissar Berta Otto Heinrich Martha, aufzählte wie seiner Meinung nach die Stunden vor ihrem Tod abgelaufen waren. Und trotzdem schlief er, mit Tränen in den Augen, weiter.