so hier kommt mein kleines Nachtmahl....
Der Tag verging und als Schlafenszeit war, ging Lydia in ihr Zimmer. Sie wollte mit Ben reden. Er war irgendwie süß, sah gar nicht so aus wie sie sich einen Bullen vorgestellt hatte. Vielleicht schaffte sie es ihn dazu zu bringen mit ihr zu schlafen. Er wäre ihr erster... Sie kicherte leise.... sie war tatsächlich verliebt. Schade dass er ein Polizist war. Es klopfte und Ben kam rein. „Du wolltest mit mir reden? Worüber?“ kam ziemlich kühl von ihm. „Hör mal...Ben... ich darf doch Ben sagen oder?“ fragte sie und setzte sich aufreizend hin. Der Polizist nickte. „Sicher.... was gibt es?“ stellte er die Frage und man merkte selbst als Sechzehnjährige, das er dieses Gespräch eigentlich gar nicht wollte. „Nun ja... wir sollten noch einmal von vorn anfangen. Ich meine... du siehst nicht schlecht aus und ich würde gern...na du weißt schon...“ schnurrte sie wie ein Kätzchen. „Ich würde auch dafür bezahlen...“ grinste sie. Der Polizist stand auf und lachte laut. „Du spinnst ja wohl... pass mal auf... 1. Für mich bist du nur ein zu groß geratenes Kleinkind, 2. Ich bin nicht käuflich. Und 3. … ich stehe nicht auf pubertierende Kids, klar? Ich bin hier um dich zu beschützen und nicht um mit dir ins Bett zu gehen.“ gab er verächtlich wieder und verließ das Zimmer. „Ich bin eine Frau!!! Ich bin kein Kind mehr!!!“ schrie sie wütend durch die Tür. Sie wartete eine Weile und ging an den Schrank. „Na warte... niemand serviert mich so einfach ab. Auch du nicht...“ warnte sie Ben in Gedanken. Dann wollte sie den Laptop aus dem Schrank nehmen. Wenn sie schon nicht mit ihrem Vater telefonieren konnte, dann wenigstens chatten. Sie suchte im Schrank und musste feststellen, das dass Laptop verschwunden war. Lydia suchte alles ab. Hatte sie es vielleicht unter das Bett getan? Oder unter der Decke? Doch egal wo sie nachsah…. Es blieb verschwunden. „Dieser verdammte Bulle!“ stieß sie leise aus und setzte sich bockig auf das Bett. „Wenn ich das meinem Vater erzähle, dann wirst du ganz schön was erleben. Du glaubst wohl weil du Bulle bist, kannst du dir alles erlauben, was… na warte… ich werde dir schon zeigen was es heißt sich mit Lydia Wackernagel anzulegen…“ drohte sie und dachte natürlich an Ben. „Ich kriege dich und dann werde ich dich bestrafen lassen. Mein Vater wird einen Weg finden mich hier von euch weg zu holen….“ gingen ihre Gedanken leise weiter. Sie hasste diesen Polizisten. Er war einer der sich nichts von ihr sagen ließ. Sicher der zweite war auch so, aber das machte nichts. Ben Jäger war ihr Ziel. Dieser Typ den sie nicht mit ihrem Augenaufschlag für sich gewinnen konnte, der alles abblockte… sie war wütend darauf. Wieso konnte sie ihm nichts anhaben? Es wirkte doch sonst auch…. Ihre kleine Welt geriet ins Wanken. Sie legte sich aufs Bett und fing an zu träumen. Sie sah sich mit Ben im Park eng umschlungen. Küssend... Er war so liebevoll zu ihr. Erschrocken setzte sie sich wieder auf und schüttelte den Kopf. Nein, dachte sie… doch nicht mit diesem Bullen…..
Der Morgen brach an und Ben machte sich gegen sieben daran Brötchen zu holen. Er wollte den Tag schnell hinter sich bringen und jede Minute genießen, die er nicht mit Lydia verbringen musste. Als er zurückkam, lag ein kleines Päckchen auf der Fußmatte. Ben sah sich um, doch niemand war zu sehen. Er nahm es und brachte es in die Küche. Semir stand bereits da und machte Kaffee. „Was bringst du denn da mit?“ wollte er wissen und deutete auf das Päckchen. „Keine Ahnung. Vielleicht eine Aufmerksamkeit von Herrn Wackernagel? Kein Absender, keine Anschrift… Ich vermute mal dass es dort hingelegt wurde. Sicher nicht von unseren Leuten, denn die hätten uns ja informiert.“ meinte Ben nur. Semir nickte. „Gut… ich werde es mal untersuchen. Du könntest Recht haben, was Wackernagel angeht. Und wenn es tatsächlich von ihm ist, dann sicher kein nettes Geschenk.“ gab er zurück und wollte es an sich nehmen. Doch genau in diesem Augenblick kamen Tanja und Lydia in die Küche. Lydia sah das Päckchen und riss es Semir aus der Hand. Sie riss es auf und im selben Moment strömte etwas aus. Das zischende Geräusch ließ Semir und Ben sofort in Alarmbereitschaft gehen und sie versuchten den Atem anzuhalten, doch bevor sie richtig begriffen was da geschah, sackten sie zusammen. Auch Tanja und Lydia gingen zu Boden. Nur wenig später wurde die Tür geöffnet und sechs Männer kamen herein. Sie sahen sich kurz um und zogen anschließend Lydia und Tanja aus dem Raum, brachten sie in den Wagen. Zwei der Männer starrten auf die schlafenden Polizisten. Sie sahen sich kurz an und zielten mit den Waffen auf die am Boden Liegenden. Langsam spannte sich der Hahn.