Jagdfieber
Hallo Leute
Eigentlich ist es ja nicht meine Art aber, passend zum zweiten Weihnachtstag stelle ich eine neue Story online. Ich hoffe sie gefällt euch und nehmt es als kleines Weihnachtsgeschenk an.
Viel Spass beim Lesen!
Gruss Jenni
Grosser Dank an Leni vom NCIS-Forum für den Banner!
1.
Ben Jäger fuhr mit seinem Motorrad in die Einfahrt und blickte kurz in den Himmel. Es war ziemlich bewölkt und es herrschte eine eklige Mischung zwischen Schnee und Regen. Dies führte dazu dass schrecklicher Matsch auf den Strassen lag und man schon im Radio von den ersten Staus hörte.Doch Ben scherte sich kaum darum. Mit seinem Motorrad kam er überall durch und so musste er nicht früher aufstehen und konnte gemütlich in die PAST fahren. Er stellte sein Motorrad auf den Parkplatz und zog den Helm aus. Mit einer Handbewegung richtete er sich die Haare und zog die Kopfhörer aus den Ohren. Als er damit fertig war ging er in das Gebäude und wurde herzlichst von Susanne König begrüsst. „Ist Semir schon da?“ fragte Ben und Susanne nickte. „Er kam schon um sechs hinein. Er hatte Angst wegen dem Schneematsch.“ Ben verdrehte die Augen und schüttelte mit dem Kopf. „Sobald mal ein wenig was aus den Fugen gerät ist er immer so übervorsichtig. Nun ja, hoffen wir dass er nicht auch noch um vier Uhr morgens aufgestanden ist.“ Er wollte gerade losgehen, als ihn jemand von hinten rief. „Hier mein Junge“, sagte Dieter und übergab Ben eine Liste. „Du hast die Mittagessensliste schon um acht Uhr morgens gemacht?“ Ben nahm die Liste und blickte Hotte mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Sicher ist Sicher Ben. Ausserdem bei dem Schneematsch solltest du früh genug los.“ Ben lachte und klopfte Hotte auf die Schulter. „Ist gut Hotte“, erwiderte er und ging ins Büro.
Semir sass an seinem Schreibtisch und hatte die Füsse auf dem Arbeitsplatz. Die Arme waren vor der Brust verschränkt und der Mund war offen. Er schlief. Ben schüttelte mit dem Kopf und legte seine Sachen ab. Dann schloss er langsam die Türe und formte vor seinem Mund einen Trichter. „FEUER!“ schrie er und Semir schoss sofort auf und fiel vom Stuhl. „Moin, moin Partner“, stockte Ben hervor und verfing sich in einen lauten Lachanfall. „Ben?“ Semir kam hinter dem Schreibtisch hervor und sah seinen Partner grimmig an. „Bist du völlig übergeschnappt?!“ Ben setzte sich an seinen Schreibtisch und stützte seinen Kopf auf der Hand ab. „Mir geht’s auch gut, danke der Nachfrage“, kicherte er hervor und konnte sein Grinsen nicht verkneifen. Semir setzte sich wieder auf den Stuhl und rieb sich die Augen. „Schlecht geschlafen?“ Semir nickte und massierte sein Gesicht. „Aida hat die Grippe und entzündete Mandeln. Seit dem Schreit sie ununterbrochen vor Schmerzen.“ Bens Grinsen war verflogen und nun hatte er ein mitleidendes Gesicht. „Wenn du willst, übernimm ich Aida mal und du und Andrea schlaft bei mir. Nicht dass du mir noch den Sekundenschlaf am Auto machst.“ Semir lächelte.
Susanne sah auf, als ein schwächlich gebauter Mann das Gebäude betrat und sich umsah. Die Haut spannte zu den Knochen und die Kleidung wirkte viel zu gross. Die eine Hand hielt er immer wieder unter dem Mantel, den er trug. „Kann ich Ihnen helfen?“ fragte sie freundlich und stand auf. Der Mann sah sich noch einmal um und nickte. „Ich suche die Direktorin Engelhardt.“ Susanne zuckte mit den Achseln. „Tut mir leid aber sie hat vor eineinhalb Monaten den Dienst quittiert. Wir warten noch auf ihre Nachfolgerin Kim Krüger die in etwa zwei Wochen ihre Arbeit antreten wird.“ Der Mann begann zu zittern. „Das kann nicht sein“, stiess er hervor und die Hand verschwand mehr im Mantel. „Es tut mir wirklich leid“, erwiderte Susanne und wollte sich gerade setzten, als sie den Laut eines Gewehres vor den Augen hatte. Sie stiess einen spitzen Schrei aus und hörte, wie die Polizisten auf sie zukamen. „Keine falsche Bewegung! Oder die Kleine hat ein neues Tattoo zwischen den Augen.“ Die Polizisten wichen zurück und auf einmal fielen Schüsse.
Das Bürofenster von Ben und Semir zerbrach und die Kommissare legten sich sofort auf den Boden. „Semir alles okay?“ keuchte Ben hervor und hörte von Semir ein kleines „Geht schon.“ Sie zückten ihre Waffen und schlichen zur Türe. Sie hörten immer wieder das Gestöhne von Leuten und das Spritzen von Blut. Sie sahen sich an und nickten. Ben stiess die Türe auf und sahen, wie Susanne weinend am Boden sass und zu ihnen blickten. „Bleibt zurück!“ schrie sie mit Panik in der Stimme. Doch Ben dachte gar nicht daran. Er hob die Waffe. „Waffe runter!“ ermahnte er doch der Mann vor Susanne, der inzwischen Anhang hatte, drehte sich nur zu Ben und schoss. Die Waffe sprang aus Bens Hand und der junge Kommissar schrie vor Schmerz auf. Semir konnte handeln. Er drückte ab und traf den Mann mitten in die Brust. Getroffen ging er zu Boden und blieb regungslos liegen. „Scheisse!“ hörte er einer der Vermummten sagen und dieser winkte die Anderen zu sich. „Lasst uns verschwinden!“ Semir wollte ihnen nach, doch die Opfer hielten ihn zu zurück. Er rannte zu Susanne und sah sie besorgt an. „Alles in Ordnung?“ fragte er und sie nickte und strich sich Tränen aus den Augen. „Ben?“ Semir sah seinen Kollegen auf dem Boden kniend und das Handgelenk haltend. Aus den Fingerritzen floss Blut. „Scheisse“, wimmerte der Jüngere und drückte fester zu. Semir rannte sofort auf ihn zu. „Zeig her!“ befahl er schroff und Ben zog die Hand weg. Vom Handrücken bis zum Handgelenk hatte sich eine Linie gezogen aus der Blut floss. „Ich brauch was zum abbinden!“ schrie er durch den Raum und Susanne reichte ihm ihr Halstuch. „Nimm das!“ sagte sie dabei und Semir nickte dankend. „Du hättest bei Aida bleiben sollen“, stockte Ben hervor und zuckte, als Semir ihn das Halstuch um die Wunde band.